Mercedes E 220 CDI T Automatic im Test
Der Basis Vier-Zylinder unter den Dieseln ist so gut, dass es fast keinen Grund gibt, den teureren Fünf- oder Sechszylinder zu nehmen.
Auch wenn die Autos aus dem Schwäbischen kommen, so kauft man einen Mercedes nicht unbedingt um des Sparens willen. Man kann der Preispolitik des Hauses aber trotzdem ein Schnippchen schlagen, wenn man das Modell mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis wählt. Und das ist bei den Kombis der E-Klasse eindeutig der 220 CDI. Sein Vierzylinder mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 143 PS stellt die Basismotorisierung unter den Turbodieseln dar. Serienmäßig mit einem hakeligen Sechsganggetriebe ausgerüstet, kostet er 35.600 Euro – 2.600 Euro weniger als der bis auf größere Räder (215/55 R 16 statt 205/65 R 15) gleich ausgestattete E 270 CDI mit fünf Zy-lindern und 170 PS.
Selbst wenn man sich die wegen des geringeren Kraftaufwands empfehlenswerte Parameterlenkung (204 Euro) und die nahezu ideal auf die Motorcharakteristik abgestimmte FünfgangaAutomatik (480 Euro) gönnt, bleibt der 220 CDI noch 5.600 Euro unter dem Preis des sechszylindrigen 320 CDI mit 197 PS. Den Messwerten nach klaffen zwar Welten zwischen dem Vier- und dem Sechszylinder, der von null auf 100 km/h drei Sekunden weniger benötigt und in der Spitze 25 km/h schneller rennt, aber im subjektiven Eindruck, der im Alltag ja zählt, sind kaum Unterschiede spürbar.
Denn der 220 CDI stemmt zwischen 1.800 und 2.600 U/min schon 315 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle und lässt in keiner Lebenslage Leistung oder Durchzugskraft vermissen. Im Gegensatz zu manch stärkerem Benziner schnellt hier beim Tritt aufs Gaspedal nicht die Nadel des Drehzahlmessers, sondern die des Tachos in die Höhe. Im Vergleich zum E 320 CDI läuft der Motor bei höherer Drehzahl zwar etwas rauer, doch dafür entschädigt der Verbrauch, der je nach Fahrweise nochmals 1-2 Liter/100 km niedriger liegt.