Diese zwei Testobjekte haben die niedrigsten NOx-Ausstöße im
echten Fahrbetrieb und sind daher als sauber einzustufen. Wir haben
den BMW 520d und den Mercedes E 220 d auf 2.500 km im realen
Verkehr ausgiebig getestet.
Seit nun gut zwei Jahren misst Auto Motor und Sport den
NOx-Ausstoß von Dieseln im Realverkehr. Neben vielen schwarzen
Schafen fallen inzwischen auch äußerst saubere Modell auf, wie zu
Beispiel der Münchner mit 28 mg NOx/km und der Stuttgarter mit 41
mg NOx/km.
Beide Testfahrzeuge gehen mit vier Zylindern und rund 190 PS ins
Duell. Den BMW 520d in der Luxury Line können Kaufinteressenten ab
einem Grundpreis von 52.650 Euro erwerben. Die E-Klasse in der
Exclusive Variante ist ab 51.563 Euro erschwinglich.
Die Business-Limousine aus dem Portfolio der Münchner ist mit
einem Leergewicht von 1.701 kg um 106 kg leichter als die E-Klasse.
Zusätzlich ist die maximale Zuladung im BMW mit 544 kg um 31 kg
höher als im Stuttgarter.
Vollgepackt mit zahlreichen sowie hilfreichen Assistenzsystemen
und einem grandiosem Handling zeigt sich der BMW. So bringt er uns
abstandshaltend, tempolimitbeachtend und spurhaltend nahezu autonom
auf die Autobahn.
Die Proportionen hätten sich beim 5er verschoben? Äußerlich ist
dies kaum erkennbar. Zu vermerken ist außerdem, dass das
Fahrzeughandling durch die größeren Abmessungen nicht
beeinträchtigt ist.
6,8 l/100 km Diesel verbraucht der 520d auf der
Langstreckenausfahrt, die zu 75 Prozent über die Autobahn führt.
Der AdBlue-Tankstutzen, im blauen Design gehalten, sitzt links
neben dem Dieseltankdeckel.
Edel und BMW-typisches eingerichtetes Interieur mit
fahrerorientierter Mittelkonsole. Das Infotainment hat ein
Navigationssystem, das sich sogar Schleichwege beibringen
lässt.
Im Fond geht es luftig zu: Die Rückbank bietet ein außreichendes
Raumangebot für längere Fahrten. Außerdem sind die Sitze in der
zweiten Reihe äußerst bequem und bieten den Insassen hohen
Komfort.
Der 5er kommt mit einer Armada von Assistenzsystemen die den
Fahrer tatkräftig unterstützen und im Ernstfall auch ins
Fahrgeschehen eingreifen. Fast so üppig wie in der E-Klasse, jedoch
nicht ganz so souverän.
Infotainment auf höchstem Nievau: Trotz Touch-Bildschirm und
Gestensteuerung haben die Verantwortlichen bei BMW viele analoge
Bedienelemente beibehalten.
Hamburg - Paris mit vier Personen in der 1. Klasse für nur 67,90
Euro? Das soll die Bahn den beiden Premium-Dieseln erstmal
nachmachen. Der 520d schafft mit einer Tankfüllung eine
Gesamtstrecke von 970 km. Beim Mercedes sind es sogar 985 km.
Beide Wettbewerber treten jeweils mit einem Tankvolumen von 66
Litern an. Beim E 220 d ist der 66 Liter-Tank jedoch nur gegen
einen Aufpreis von 59,50 Euro erhältlich - serienmäßig sind 50
Liter.
Mit einer Länge von 4,923 Metern ist der E 220 d in diesem Duell
der Kleine. In der Exclusive Variante trägt der Mercedes den Stern
stolz auf der Haube und nicht integriert in den Kühlergrill.
Das Handling des Mercedes ist überaus geschmeidig. Ebenfalls in
der Exclusive Exterieur Ausstattungsline enthalten ist das AGILITY
CONTROL-Fahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem.
Nicht ganz so deutlich zu erkennen wie der Mercedes-Stern auf
der Motorhaube sind die 3,5 Zentimeter weniger Normsitzraum im Fond
gegenüber der Konkurrenz aus München.
Auch bei der E-Klasse befindet sich der AdBlue- neben dem etwas
größeren Dieseltankdeckel. Der Mercedes hat einen AdBlue-Verbrauch
von 1,7 l/1.000 km. Das sind 0,4 Liter mehr als der BMW.
Ebenfalls ein Vierzylinder der jedoch eine Leistung von 194 PS
auf die Straße bringt. Hier zu erkennen der OM 654 mit Alublock und
Stahlkolben - das senkt Reibung und Gewicht (168 kg).
Edel, hochwertig und technologisch auf höchstem Niveau: Selbst
mit Digitalinstrumenten schaut es in der holzvertäfelten E-Klasse
immer noch wohnzimmeriger als im 520d aus.
Einen Unfall verursachen mit dieser Mercedes E-Klasse? Das wird
schwer bei so vielen Assistenzsystemen. Fahrer, Beifahrer und
andere Verkehrsteilnehmer können sich sicher fühlen.
Im Fond des Schwaben geht es ein klein wenig beengter zu als im
Konkurrenten. Aber dennoch ist außreichend Platz für die Insassen
in der zweiten Reihe geboten. Der Sitzkomfort ist hervorragend.
Einfach mal kurz dem anderen wegfahren? Das klappt bei diesen
beiden nicht, denn sie liegen überall so eng beieinander. In einem
Vergleichstest der über 2.500 Straßenkilometer geht, sollte es
dennoch einen Gewinner geben.
Nach dem Test im Realverkehr hat letzten Endes der BMW 520d,
wenn auch nur knapp, die Nase vorne. Aber, beide können sich
zurecht als sauberste Diesel der Welt bezeichnen. Top!