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Im Rahmen des International Test Drive muss sich der neue VW Tiguan gegen die etablierte Konkurrenz von Audi, BMW, Hyundai, Mazda, Mercedes, Kia sowie vor den Chefredakteuren der internationalen Ableger der auto motor und sport beweisen. Wie gut er das hinbekommt, zeigt der Vergleich...

Keine Experimente, keine Überraschungen. Der neue VW Tiguan ist ganz der Alte und macht vieles wie bisher, den Rest besser. In den Kategorien Raumangebot und Komfort kann er sich von der Konkurrenz absetzen. Bei allem anderen ist er gleichauf.

"Die beste Rundum-Performance bietet der VW Tiguan. Er kann alles, setzt aber nirgends einen echten Akzent, deshalb wirkt er irgendwie lauwarm" Miroslav Nikolov, Chef des bulgarischen Ablegers der auto motor und sport.

Der Test-Tiguan ist dem 2.0 TSI ausgestattet und stellt derzeit die stärkste Variante dar. Serienmäßig mit Allrad. Trotz des frühen, fülligen Drehmoments des Zweiliter-Turbos schaltet der Siebengang-Doppelkuppler (Serie) auf der Autobahn mitunter hektisch hin und her.

Der X1 ist quasi ganz der Neue. Generation zwei basiert auf der BMW-Mini-Plattform UKL, trägt den Motor quer, treibt als sDrive die Vorderräder an. Hier aber tritt auch der X1 als Allradler an.

In den Fahrdynamiktests liegt der X1 nur knapp vor dem Hyundai, was alles darüber sagt, wie der BMW sich fährt: wie ein normaler SUV. Wie bei den anderen UKL-Modellen – Mini Clubman und die 2er Tourer – zählt Federungskomfort nicht zu den Stärken des X1.

Nun trägt der X1 den Motor quer: Vierzylinder-Benziner mit Twin-Scroll-Turbolader. Der kultivierte Zweiliter legt vehemennt los, drückt und dreht.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Frontansicht

Mercedes: Vergessen Sie den Utility-Teil. Der kompakte SUV will nicht nutzen, sondern kurven.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Heckansicht

Mehr als einen Grünstreifen wird der GLA in seiner Offroad-Karriere kaum erobern. Aber er begeistert mit agilem Handling und hoher Fahrsicherheit.

Mit dem 211 PS starken Zweiliter-Turbo legt er wuchtig los, dreht beherzt und vom – bei früheren Tests noch ruckeligen – Siebenganggetriebe dieses Mal bestens doppelverkuppelt.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Frontansicht

Kia: Geräumiger, praktischer und edler als zuvor, aber noch solider und modischer – mit Garantie.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Heckansicht

Wer sich allerdings ein agileres Handling vom Sportage erwartet, kann lang erwarten. Auch ihm fehlt es an Rückmeldung und Präzision in der Lenkung.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Motor

1,6 Liter Hubraum: Dem neu entwickelten Turbomotor, den er sich mit dem Hyundai Tucson teilt mangelt es an Volumenstärke. Mehr als 265 Nm plustert sich der Turbo nicht zusammen. So muss er drehen, was er eher laut als begeistert bewerkstelligt.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Frontansicht

Hyundai: Schon länger in der ersten Liga etabliert, aber nun auch reif für die Meisterschaft? Beim Preis kann er schon mal gehörig punkten.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Heckansicht

Der Huyndai federt leer steif und rempelt unbeholfen über kurze Unebenheiten. Der größte Fortschritt zum Vorgänger ix35 gelang beim Fahrverhalten: Der Tucson kann jetzt Kurven.

Alles, was wir da gerade über den Antrieb des Kia Sportage befunden haben, gilt auch für den Hyundai Tucson, der den gleichen Antrieb hat – und übrigens auch gleich viel verbraucht.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Frontansicht

Mazda: Komfortabel unterwegs, gut vernetzt, fein ausstaffiert, clever alltagstalentiert. Allerdings schwächelt der Mazda bei den Dynamikprüfungen - trotz geringem Gewicht.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Heckansicht

Der CX-5 bummelt um Slalomhütchen und durch den Spurwechsel. Auf der Landstraße passt es besser: Die Lenkung spricht präzise-homogen an, der Mazda bleibt neutral, wankt leicht und schubbert schließlich ins Untersteuern.

Der 2,5-Liter-Sauger legt zwar in der Stadt homogen und kräftig los, doch geht ihm recht umgehend die Kraft aus. Für seine 256 Nm muss er bis auf 4.000/min drehen – eine mühsame und laute Unternehmung.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Frontansicht

Audi: Meist eine Nummer feiner, vor allem aber eine Nummer kleiner als die anderen. Seit 2011 ist der Q3 dabei, was sich einerseits an der hohen Verarbeitungsgüte, andererseits an geringer Variabilität und vertrackter Bedienung zeigt.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Heckansicht

Wenngleich der Lenkung die letzte Intensität bei Präzision und Rückmeldung fehlt, kurvt der Audi mit optionalen 19-Zoll-Rädern bissig, bleibt lange neutral, wankt wenig und lässt sich auf Lastwechseldrängen sanft vom ESP in seiner Spur korrigieren.

Zu den sportlichen Ambitionen passt der Zweiliter-Turbobenziner. Er legt homogen und kräftig los, dreht eifrig, aber rau hoch, treffsicher assistiert von der Siebengang-Doppelkupplungsbox.

VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion, Frontansicht, Slalom

Der neue Tiguan basiert nun auch auf dem Modularen Querbaukasten, reckt sich um 7,7 Zentimeter im Radstand und schafft damit sechs Zentimeter mehr Außenlänge.

Jetzt fährt auch der Tiguan volldigitale Instrumente (510 Euro) und Head-up-Display (565 Euro) auf. Es projiziert jedoch nur auf eine Plexiglasscheibe.

DSG und Drehschalter für Allradmodi.

Wie im Audi sind die Sitze zu hoch positioniert.

Dreigeteilte Rückbank, als Comfortline klappt auch die Beifahrerlehne. Mit 520 bis 1.655 Liter Laderaum, bietet der Tiguan das reichhaltigste Raumangebot im Vergleich.

VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion, Frontscheinwerfer

Die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer dürfen bei einem neu vorgestellten Fahrzeug nicht fehlen. Serie beim Highline, sonst 995 Euro Aufpreis.

BMW X1 xDrive 20i xLine, Frontansicht, Slalom

Der BMW X1 gibt viel Gelegenheit zum Lob. Bei Bedienung, Verarbeitungsgüte und Platz ist er ganz vorn mit dabei.

Clevere, intuitive und schnelle iDrive-Struktur, zentraler Schalter für die Assistenten.

Die Achtstufenautomatik ist Serie.

Angenehm gepolsterte, vielfach verstellbare Sitze vorn.

Der X1 mag es praktisch: dreigeteilte Rücksitzlehne, verschiebbare Bank. Beim Ladevolumen liegt er mit 505 bis 1.505 Litern im Mittelfeld.

BMW X1 xDrive 20i xLine, Frontscheinwerfer

Die LED-Vollscheinwerfer sind auch beim BMW eine Option. 990 Euro muss der geneigte X1-Fahrer dafür investieren.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Frontansicht, Slalom

Der GLA macht kein Geheimnis draus, dass er eigentlich nichts anderes als eine etwas weniger klaustrophobische und sacht hochgetakelte A-Klasse ist.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Cockpit

So teilt er sich mit der A auch die teils umständliche Bedienung – die Assistenzsysteme etwa müssen per Bordcomputer konfiguriert werden.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Fahrersitz

Tief und fest integrieren die Sportsitze Pilot und Co.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Frontscheinwerfer

Was die A-Klasse mit ihrer Modellüberarbeitung bekam, ist dem GLA noch verwehrt: optionale Voll-LED-Scheinwerfer. So muss er sich noch mit Xenon-Lichtern begnügen. Natürlich optional ab 1.005 Euro.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Frontansicht, Slalom

Obwohl er sich fast das gesamte Unterzeug mit dem Tucson teilt, setzt sich der Sportage doch leicht ab: ...

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Cockpit

… mit dem hochwertiger eingeräumten Cockpit, in dem sich nun aber ebenfalls zu viele Schalter herumdrücken. Auf schlechten Straßen schwacher Komfort.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Fahrersitz

Den Sitzen des Kia fehlt es an Seitenhalt, ...

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Schalthebel

… dem Getriebe an einer besseren Strategie.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Kofferraum

Der Laderaum wirkt kleiner, hat aber fast dasselbe Volumen wie der Tucson (503 bis 1.492 Liter).

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Frontscheinwerfer

Wie der Mercedes setzt auch der Kia Sportage auf Xenon- statt LED-Technik bei Fern- und Abblendlicht.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Frontansicht, Slalom

Etwas vehementer könnte der Tucson bremsen, in der Fahrsicherheit bleibt er immer besonnen.

Bei der Menge an Funktionen, von denen fast jede eine eigene Taste bekommt, wird es langsam unübersichtlich im eher schlicht möblierten Cockpit. Vor dem linken Knie: Schalterleiste für Assistenz und E-Heckklappe.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Fahrersitz

Etwas haltarme Vordersitze.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Schalthebel

Auch der Tucson hat ein Doppelkupplungsgetriebe.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Kofferraum

An Platz und Variabilität bringt er eine Menge mit. Störend sind die breiten Radhäuser. Beim Ladevolumen ist er mit 513 bis 1.503 Litern nahezu gleichauf mit dem X1.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Frontscheinwerfer

Im Gegensatz zu seinem koreanischen Technik-Zwilling setzt der Hyundai bereits auf Voll-LED-Scheinwerfer (Serie).

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Frontansicht, Slalom

Wie schon beim Debüt hebt der CX-5 im Slalom gern mal das kurveninnere Hinterrad. Mit ESP bleibt aber alles sicher.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Cockpit

Bei der Bedienung ahmt Mazda BMW nach: zentraler Controller, dazu aber auch ein Touchscreen, der jedoch nur im Stand funktioniert.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Fahrersitz

Zu den Stärken des CX-5 gehören nicht: dürr gepolsterte Sitze, ...

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Schalthebel

… und die träge Automatik.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Kofferraum

Die kleine Stufe im Laderaum stört kaum. Fernentriegelbares Umklappen. Beim Raumangebot ist der Mazda mit 503 bis 1.620 Litern jedoch fast auf Tiguan-Niveau.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Frontscheinwerfer

Zu den Stärken gehört die serienmäßigen LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Frontansicht, Slalom

Mit 19-Zoll-Rädern fegt der Q3 ganz munter durch den Slalom. Auch er gibt wie der GLA eher den Sportler, denn den Pragmatiker.

Drinnen richtet er sich solide, aber inzwischen etwas unmodern ein. So stört die tiefe Klimaregelung und die umständliche Bedienung des Klappbildschirm- Infotainments mit dem Drehdrücker.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Fahrersitz

Bequeme, doch zu hoch positionierte Sportsitze, ...

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Schalthebel

… eilige Siebengang-S-tronic.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Kofferraum

Seit dem Facelift gibt es nun ein Laderaumrollo. Aber nicht mehr Laderaum. Mit 460 bis 1.365 Litern fällt er hinter die Konkurrenz zurück und ist auf einem Niveau wie der GLA.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Frontscheinwerfer

Xenon ist im Audi Q3 Serie - optional gibt es wie beim Testwagen Voll-LED-Scheinwerfer (1.090 Euro).

VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion, Seitenansicht

Mit viel Platz, hoher Variabilität, feinem Komfort und reichhaltiger Sicherheitsausstattung holt der neue VW Tiguan klar den Sieg. So ein gutes Auto sollte aber noch besser bremsen.

Statt zu höchster Dynamik bekennt sich der BMW X1 nun zu ausgeprägter Variabilität und Raumfülle. Damit ist er praktischer als zuvor, noch immer schnell, aber nicht mehr so agil.

Mercedes GLA 250 4Matic AMG Line, Seitenansicht

Die Rolle des Chefdynamikers übernimmt nun der Mercedes GLA, der auch mit seinem kraftvollen Motor überzeugt. Dass er eng, wenig variabel und hart ist, gehört bei ihm dazu.

Kia Sportage 1.6 T-GDI 4WD GT Line, Seitenansicht

Auch wenn es am Ende die niedrigen Kosten sind, die den Kia Sportage nach vorn bringen, überzeugt er auch bei Platzangebot und Sicherheit, nicht aber beim Antrieb.

Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD, Seitenansicht

Beim Hyundai Tucson stört ebfalls der bemühte Motor. Viel Platz, Ausstattung, praktische Details sowie lange Garantien und der günstige Preis sind seine Stärken.

Mazda CX-5 G 192 AWD Sports-Line, Seitenansicht

Mit Diesel ein Podestanwärter bremst den Mazda CX-5 hier der Motor. Auch wertvollere Materialien wären angemessen. Viel Platz, hohe Variabilität, ordentlicher Komfort.

Audi Q3 2.0 TFSI Quattro Sport, Seitenansicht

Hohe Kosten und die wenigen Sicherheitsoptionen werfen den Audi Q3 zurück. Mit quirligem Handling und dem temperamentvollen Antrieb überzeugt der enge Audi noch immer.

Der Tiguan zeigt eine solide Performance. In der Eigenschaftswertung geht die Rechnung für ihn auf. Am Ende bleibt es aber wohl wie so oft Geschmackssache für wen man sich entscheidet.

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