Der BMW M5 CS brennt eine imposante Zeit in den Eifel-Asphalt – und kürt sich mal eben zum schnellsten BMW aller Zeiten im Supertest auf der Nordschleife.
Hat BMW in jüngster Zeit gerade die Traditionalisten bei einigen Modellen in puncto Design und Fahrzeugkonzept derart geschunden, ist der M5 CS mal wieder Balsam für die Fanherzen.
Die Gewichtsreduktion war einer der zentralen Punkte im Lastenheft des M5 CS. Je nach Ausstattung wurde dieser bis zu 70 Kilo im Vergleich zum M5 Competition leichter.
Die Mattlackierung heißt „Frozen Brands Hatch Grau metallic“. Den CS gibt’s noch in den Lackierungen „Frozen Deep Green metallic“ und „Brands Hatch Grau metallic“.
Im Vergleich zum Competition leistet der bekannte 4,4-Liter-V8-Biturbo namens S63B44T4 10 PS mehr und kürt den M5 CS mit 635 PS zum stärksten BMW-Serienmodell aller Zeiten.
Einstellungstechnisch ändert sich gegenüber dem M5 Competition nichts auf der Nordschleifen-Runde: DSC off. Allrad im 4WD-Modus. Motor, Fahrwerk und Lenkung im Sport-Modus.
... und zwei Einzelschalensitzen im Fond werden 11 Kilo gegenüber dem M5 Competition mit seinen Multifunktionssitzen und der aufklappbaren Mittelarmlehne eingespart.
Wer seine Familie mal auf eine heiße Runde auf der legendären Eifel-Achterbahn mitnehmen will, findet mit dieser Familienlimo den perfekten Partner. Die Nordschleifen-Silhouette in den Kopfstützen trägt der CS nicht zu Unrecht.
Der Corsa-Reifen mit BMW-Kennung verzichtet zugunsten guter Alltagstauglichkeit auf das letzte Quäntchen Trockengrip-Performance. Die Dämpferregelung und Allradabstimmung passten die Fahrdynamikentwickler an die Sportpneus an.
Den gelungenen Mix aus Traktion, weitgehend neutralem Fahrverhalten und Fahrstabilität kannten wir schon von M5 und M5 Competition. Der M5 CS treibt dieses fahrdynamische Konzept jetzt auf die Spitze.
Der CS glänzt vor allem in langsamen Kurven wie Aremberg, Ex-Mühle, Klostertal 2 oder Hohe Acht. Hier zaubert das Sondermodell noch höhere Kurvengeschwindigkeiten auf den Asphalt.
Für das Agilitätsplus trägt der CS serienmäßig einen Sportreifen vom Typ Pirelli P Zero Corsa. So agiert er mit konstantem Fahrverhalten über die gesamte Nordschleifen-Runde.
Auch die Federraten passten die Fahrdynamik-Ingenieure an. Der Federungskomfort? Insgesamt straffer als beim M5 Competition, aber weit weg von Zähneklappern auf Querfugen.
Der knackigere Dämpfermodus "Sport Plus" eignet sich eher für ebene GP-Strecken à la Hockenheim. Motorseitig passt die Kennlinie Sport für den Grenzbereich ideal, da sie sich etwas sensibler dosieren lässt.
Anders als im M5 Competition stehen nun statt drei nur noch zwei Kennlinien für das Handmoment zur Wahl: straff im Sport-Modus und entspannt im Comfort-Modus.
Von 2.500/min bis 6.300/min bewegt sich das Drehmomentplateau um 780 Nm mit einem Maximum von 800 Nm bei 5.125/min. Die Leistungskurve verläuft nahezu linear.
Leichter, aber nicht leicht: Mit 1.859 Kilo alles andere als ein Fliegengewicht, ist der M5 CS immerhin 48 Kilo leichter als der M5 Competition im Supertest in sport auto 7/2019.
Das Sondermodell glänzt mit seinem herrlich unkonventionellen Konzept. Das Schöne: Der M5 CS ist zwar bestens für eine schnelle Runde auf der Rennstrecke gerüstet, überzeugt aber auch mit guten Manieren im Alltag.