Porsche 911 Carrera 4S im Fahrbericht
Begrüßen Sie mit uns den 400 PS starken neuen Porsche 911
Carrera 4S mit Allradantrieb. Beste Manieren treffen auf große
Emotionen – und einen sonnigen Herbsttag. Der Fahrbericht des neuen
Elfers.
Manchmal kann das Leben so unfair sein: Da bekommst du einen Allrad-Elfer zum Fahren, und die Straße ist trocken. Noch dazu an einem traumherbstlicher Sonnentag mit handwarmem Asphalt. Schwierig also, den Traktionsvorteil zu definieren. Schließlich brauchen die 305er-Reifen an der Hinterachse heute keine Extraeinladung, um sich willfährig mit der Krume zu verzahnen. Zumal sie beim Porsche 911 Carrera 4S nicht nur zehn Millimeter breiter sind als sonst, sondern überdies 36 Millimeter weiter auseinanderstehen.
Porsche 911 Carrera 4S ist ein Elfer und bleibt ein Elfer
Braucht da noch jemand zusätzlichen Vorderradantrieb? Nun, schaden kann es nicht, meint die Elektronik, scannt Schlupf, Längs- und Querbeschleunigung sowie Gaspedalstellung, um innerhalb von 100 Millisekunden per Lamellenkupplung stufenlos mit dem Motormoment zu jonglieren. Bei unserem Porsche 911 Carrera 4S sind das maximal 440 Newtonmeter, die der 400 PS starke 3,8-Liter-Boxer entwickelt. Ach was, entwickelt: Er spendet, feuert und flammt. Frei saugend, ohne Turbo, aber mit energischem Drehwillen. Und der Porsche-typisch abgestimmte Allradantrieb fördert die Traktion speziell unter misslichen Bedingungen, ohne das Handling zu verwässern.
Wäre ja auch noch schöner, würde der Porsche 911 Carrera 4S wie der Kleinwagen der Gemeindeschwester von den Vorderrädern unter Antriebseinflüssen um die Ecke gezerrt. Das ginge gar nicht. Deshalb bleibt ein Elfer ein Elfer – auch als 4S zirkelt er neutral und unter Last zart heckbetont um die Kurve. Heckbetont wie die Optik des Allradlers, dessen breiter Hintern die Urform betont. Genau 4,4 Zentimeter mehr sind es insgesamt, das durchgehende Leuchtenband lässt das Heck allerdings noch breiter erscheinen.
High-Tech-Gimmicks im Porsche 911 Carrera 4S
Der rote Streifen strahlt beim Neuen erstmals als Rück- oder Parkleuchte. Vorn arbeitet beim Porsche 911 Carrera 4S ab sofort ein drittes Auge, der Radarsensor des Abstandsregeltempomaten. Er pegelt nicht nur Geschwindigkeit und Abstand zum Vordermann ein, inklusive Stop-and-go-Assistenz, sondern warnt vor drohenden Kollisionen, präpariert die Bremse und hilft dem Piloten notfalls beim effektiven Dosieren.
Noch Wünsche? Keine. Außer vielleicht die nötigen 115.824 Euro für den Porsche 911 Carrera 4S. Ohne Extras.