Volvo C70 D5 im Test

Volvo hat das Klappdachcabrio C70 dezent überarbeitet und mit
dem 180 PS starken Fünfzylinder-Turbodiesel kombiniert. Ob die
Verbindung harmonisch ist, klärt der Einzeltest des offenen
Schweden.
Da ist es wieder, dieses herrlich herbe Knurren und Vibrieren der ungeraden Zylinderzahl - einst auditypisch, seit 1991 eine Volvo-Spezialität. Der Common-Rail-Diesel mit fünf Töpfen, 180 PS und 400 Nm gehört zwar nicht zu den stärksten und kultiviertesten der Zunft, passt aber mit seinem Klang und Durchzug perfekt zum komfortablen Hardtop-Cabrio C70. Und stärkt als charismatische Eigenentwicklung mindestens ebenso die von Ford-Technik und Chinesen-Übernahme gebeutelte Markenidentität wie das klare, unaufgeregte Schweden-Design.
Der C70 hat ein sanftmütiges Wesen
Dass die verlängerte Front nun etwas dynamischer, fast angriffslustig dreinschaut, ändert nichts am sanftmütigen Wesen des Viersitzers. Wer am Lenkrad das große Rad drehen will, muss zwar kaum Kraft aufwenden, bekommt aber auch wenig Rückmeldung und Präzision. Zudem fährt der von Antriebseinflüssen gepiesackte Fronttriebler beim Beschleunigen schon auf der Geraden leichte Schlangenlinien. Doch weil Volvo ja schließlich "ich rolle" heißt, lässt man es eben etwas ruhiger angehen.
Maßvoller Verbrauch und gute Platzverhältnisse
Belohnt wird diese Zurückhaltung durch einen maßvollen Verbrauch, wiegende Federung und niedrige Windgeräusche bei geschlossenem Dach. Die dreiteilige Konstruktion fügt sich harmonisch in die Gesamtlinie ein und drückt hinten erst ab 1,80 Meter Körpergröße auf den Scheitel, reduziert allerdings nach dem Öffnen - in 30 Sekunden - das Gepäckvolumen von 404 auf 200 Liter. Immerhin mindert der massige Frontscheibenrahmen weder den Ausblick noch die Frischluftzufuhr, die sich per Seitenscheiben und Windschott von wild bis mild dosieren lässt. Nicht zu vergessen: Dank der kräftigen Heizung kann man mit dem Volvo C70 selbst im kühlen Norden hurtig routen.