Reisetipps rund um Nürnberg

Kultur und Natur – aufs Beste miteinander kombiniert: Diese Reise führt nach Nürnberg und ins nahe gelegene Fränkische Seenland, an eine vor wenigen Jahren neu gestaltete Landschaft, die heute ein echter Glücksfall ist.
Mit Wohnwagen auf Campingreise ins Fränkische Seenland stellt sich eine Frage unmittelbar: wohin zuerst? Diese Frage versuchen wir vor jedem Stadt-Besuch zu klären, so auch hier in Nürnberg. Zentral soll unser Startpunkt immer sein, wenn’s geht, mit Ausblick: In Nürnberg ist die Kaiserburg so ein idealer Ort. Auf der Burgterrasse liegt uns die Stadt zu Füßen.
Da unten ist gleich das Albrecht-Dürer-Haus, die Türme der Frauenkirche und der Sebalduskirche, das Spielzeugmuseum und drüben, auf der anderen Seite der Pegnitz beim Hauptbahnhof das Germanische Nationalmuseum, das einen vielfältigen Einblick in das kulturelle Erbe Europas vermittelt. Die Kaiserburg ist das Wahrzeichen Nürnbergs. Es gibt dort Führungen, man kann einen Audioguide mieten – und im Sommer gibt es ein Burgfest.
Unterwegs in Nürnberg
Wir bummeln aber erst mal auf der "Historischen Meile Nürnberg", einem gut ausgeschilderten Rundgang durch die Altstadt, vorbei an sämtlichen bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bald landen wir auf dem Hauptmarkt. Dort haben Bauernfamilien und HändlerInnen aus der Region ihre rot-weiß-gestreiften Stände aufgebaut und verkaufen frisches Obst, Gemüse, fränkischen Wein, Würste und noch viel mehr. Mitten auf dem Hauptplatz steht übrigens der "Schöne Brunnen", der wirklich so heißt, und das zu Recht.
Hier fürs Abendessen einzukaufen, macht echt Spaß – ein Vergnügen, das man jeden Tag haben kann, außer sonntags. Und bei diesem Angebot ist man als rollender Selbstversorger mit Küche und Kühlschrank fein raus: alles lokal, regional und wunderbar frisch.
Der Caravan steht so lang auf dem Knauscamp, eine knappe halbe Rad-Stunde vom Zentrum entfernt. Ganz in der Nähe vom Dutzendteich und vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände – ein Museum, das sich mit der dunklen Vergangenheit Nürnbergs befasst (und: das übrigens noch bis 2025 umgebaut wird und zurzeit eine Interims-Ausstellung zeigt).
Die Seen in Franken
Bei dieser Reise wollen wir ein paar Tage Stadt und ein paar Tage an den nahe gelegenen Seen kombinieren. Das Fränkische Seenland ist eigentlich eine künstliche Landschaft, die es so noch nicht allzu lang gibt. In den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als der Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals die Gemüter erhitzte, wurde viel gestritten über dieses Projekt.
Wasser aus Altmühl und Donau wurde umgeleitet, es entstanden sieben künstliche Seen. Das "Neue Fränkische Seenland", wie es damals noch hieß, wurde im Sommer 2000 eröffnet.
Die Stauseen sollten für einen Wasserausgleich sorgen zwischen dem trockeneren Nord- und dem wasserreicheren Südbayern – und verheerende Hochwasser an der Altmühl verhindern. Aus heutiger Sicht ist diese wunderbare Freizeitlandschaft ein Glücksfall – für die Region, für die Einheimischen und für uns Urlauber. Besonders sympathisch: Das Fränkische Seenland hat ein Herz für Camper, es gibt bestens ausgestattete, moderne Campingplätze, jede Menge gut ausgeschilderte Rad- und Wanderwege – und alles, was man sich an Wassersportarten nur wünschen kann.
Unsere Räder surren auf dem Asphalt, es geht ohne Steigung auf dem Radweg um den Altmühlsee dahin. Zwischen uns und dem See verläuft nur der Spazierweg, am Strand ist Betrieb, Stand-up-Paddler und ein paar Segelboote cruisen umher, die Sonne lacht vom Wölkchenhimmel. Wunderbar, genau so fühlt sich ein bayerischer Sommertag an.
Einmal abbiegen und wir sind in Gunzenhausen, dem Hauptort im Fränkischen Seenland mit einer schönen Fußgängerzone im historischen Zentrum. Ein Spaziergang an der mittelalterlichen Stadtbefestigung, von der ein Stück des Wehrgangs und drei Türme erhalten sind. Die Altmühl fließt als schmaler Fluss, wie immer langsam, an der Altstadt vorbei Richtung Donau. Sie ist ein beliebter Bootswanderfluss und kann gefahrlos befahren werden.
Wir radeln weiter an den Kleinen und an den Großen Brombachsee. Mal asphaltiert, mal auf befestigten Waldwegen, mal über kleine Schottersteinchen. Am Kleinen Brombachsee kommen wir vorbei an einigen Badestellen mit Sandstrand, Segelboote und SUPs sind unterwegs, Surfkurse finden statt. Die jungen SurfschülerInnen in schwarzem Neopren stehen im Wasser um den Surflehrer herum und lauschen gespannt. Auf dem Rückweg, nur drei Stunden später, sehen wir die schwarze Neoprenschar auf dem Wasser mit den bunten Segeln kämpfen, sieht aber alles schon ganz proper aus.
Auf dem Großen Brombachsee kreuzt der große Trimaran "MS Brombachsee". Das mit sehr viel Glas gebaute Fahrgastschiff fährt fünf Orte an, die Runde dauert gemütliche eineinhalb Stunden. Von oben auf der Schiffsterrasse hat man besten Seeblick. Den wollen wir vom Ufer aus auch am liebsten haben, mit Glück findet sich ein guter Stellplatz an einem der Seen. Darauf sollten wir nachher im Wohnwagen anstoßen – am besten mit einem Glas fränkischem Silvaner.
Fränkischer Wasserradweg
Flüsse, Seen und Burgromantik: Der Fränkische Wasserradweg verbindet Radelvergnügen mit Naturgenuss und Kulturerlebnissen. Auf rund 460 Kilometern führt die Route durch drei abwechslungsreiche Urlaubslandschaften – das Fränkische Seenland, das Romantische Franken und den Naturpark Altmühltal. Fast durchgehend ist man hier auf ebenen, familienfreundlichen Wegen am Wasser unterwegs. Historische Entdeckungen liegen ebenso an der Strecke wie traditionelle Kulturlandschaften mit Streuobstwiesen oder Hopfengärten.
Die Tour lässt sich auch flexibel gestalten, denn der Weg bietet zwei Querverbindungen durch das Fränkische Seenland: Vom Großen Brombachsee gelangt man über Spalt direkt nach Roth, von Wolframs-Eschenbach führt eine alternative Strecke über Merkendorf nach Dennenlohe. Gut zu wissen: Unterwegs stehen vielerorts Ladestationen für E-Bikes zur Verfügung.
Campingplätze rund um Nürnberg
Um Nürnberg und das Fränkische Seenland bequem zu erkunden, empfehlen wir, ein paar Tage direkt in Nürnberg, zum Beispiel auf dem Knaus Campingpark, zu bleiben. Danach kann man für ein paar Tage auf einen der Campingplätze im Fränkischen Seenland umziehen, zum Beispiel auf den schönen "Altmühlsee-Camping Herzog" oder den originellen Campingplatz "zum Fischer-Michel" in Wald. Beide liegen zentral und sind gute Ausgangspunkte für Touren durchs Fränkische Seenland.
1. Campingplatz Dollnstein
Einfacher Platz an der Altmühl. Ebenes Wiesengelände mit mittelhohem Baumbestand. Wassergraben im Eingangsbereich. Kinderspielplatz, Kleintiergehege, Bootsanlegestelle. Mittagsruhe 13–15 Uhr. 2,4 ha, 90 Stellplätze, davon 18 Dauercamper. 9 Campingfässer. Saison: Mitte März bis Ende Oktober. Vergleichspreis* 28,75 Euro.
2. Mohrenhof Franken
Gepflegter Platz direkt am Badesee. Teils ebenes, teils terrassiertes Wiesengelände. Kinderspielplatz, Animation für Kinder, Beachvolleyball, Bogenschießen, Ponyreiten. Restaurant und Biergarten mit Blick auf den Badesee. Nachhaltige Energieerzeugung mit Solar- und Biogasanlage und Hackschnitzel-Heizung. Mittagsruhe 12.30–13.30 Uhr, Mindestaufenthalt 2 Nächte. 15 ha, 250 Stellplätze, davon 55 Dauercamper. 13 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 45 Euro.
3. Altmühlsee-Camping Herzog
Gepflegter Platz in der Nähe des Altmühlsees. Ebenes Wiesengelände mit Büschen und Bäumen. Fahrradverleih. Mittagsruhe 12–15 Uhr. 5 ha, 180 Stellplätze, 70 Dauercamper. 8 Mietunterkünfte. Saison von Ende März bis Anfang November. Vergleichspreis* 33 Euro.
4. Camping Hasenmühle
Familiärer Platz am Ortsrand. Leicht geneigtes Wiesengelände mit Bäumen und Hecken. Kinderspielplatz. Mittagsruhe 12–15 Uhr, Mindestaufenthalt 2 Nächte. 2 ha, 30 Stellplätze, 43 Dauercamper. Saison: Anfang März bis Mitte November. Vergleichspreis* 25,50 Euro.
5. See Camping Langlau
Gepflegter Platz am Kleinen Brombachsee. Ebenes Wiesengelände mit Sträuchern und Bäumen. Kinderspielplatz, Bootssteg, Fahradverleih. Mittagsruhe 13–14.30 Uhr. 12,4 ha, 335 Stellplätze, 117 Dauercamper. 44 Mietunterkünfte. Saison von Anfang März bis Mitte November. Vergleichspreis* 40 Euro.
6. Knaus Campingpark Nürnberg
Einfacher Platz nahe der Messe. Wiesengelände mit Bäumen. Mittagsruhe 13–15 Uhr. 3,5 ha, 110 Stellplätze, 5 Dauercamper. 18 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 49 Euro.
7. Natur-Camping Pappenheim
Einfacher Platz an der Altmühl. Ebenes Wiesengelände mit Bäumen und Sträuchern. Kinderspielplatz. Bahnlinie in Hörweite. 1,8 ha, 80 Stellplätze, 20 Dauercamper. Saison: Anfang April bis Ende Oktober. Vergleichspreis* 24 Euro.
8. Waldcamping am Brombachsee
Komfortabler Platz in Seenähe. Gestuftes Wiesengelände mit Baumreihen und Sträuchern, Stellflächen geschottert. Abenteuerspielplatz, Animation für Kinder, Beachvolleyball, Fahrrad- und E-Bike-Verleih. Mittagsruhe 13–15 Uhr. 14 ha, 400 Stellplätze, 113 Dauercamper. 170 Mietunterkünfte. Geöffnet von April bis Oktober. Vergleichspreis* 49,95 Euro.
9. Campingplatz Zum Fischer-Michl
Gepflegter Platz am Südufer des Altmühlsees. Ebenes Wiesengelände mit junger Bepflanzung. 4,5 ha, 87 Stellplätze, die größtenteils im Kreis angeordnet sind. 40 Plätze für Dauercamper. Saison von April bis Oktober. Vergleichspreis* 32,80 Euro.