Festival-Camping deluxe mit Titus
Festival: ja. Zelten: nein. Zwei promobil-Kolleginnen nehmen das Chausson-Dauertest-Wohnmobil mit auf die Nature One 2023.
"Hach ja, wie schön!", nahezu jede Person, die ich kenne, war schon mal auf einem Festival und hat tolle Erinnerungen daran. Das euphorisierende Gefühl, wenn die Masse zum selben Song feiert, Camping-Romantik, eine unvergessliche Zeit mit Freunden...
Doch was können drei Tage Festival auch bedeuten?
Matsch, 12 Grad im August, Dixi-Klos des Grauens, Regen und ein Lautstärkepegel der besonderen Art. Es ist also nicht so abwegig, dass meine Freundin und promobil-Redakteurin Saskia Hörmann und ich beschließen: Nature One? Aber sowas von! Zelt? Niemals! Wir fahren mit unserem Titus Dauertester aufs Festivalcamp nach Kastellaun.
Gasflaschen-Klappe etwas klein, lange Anfahrt
Ich bin Alisa Bielicke und bereits das dritte Mal mit unserem Titus on Tour. Bevor wir am Donnerstag starten, müssen wir noch zum Baumarkt und die Gasflasche neu befüllen lassen. Dabei fällt auf, dass die Öffnung der Klappe etwas zu klein und die Bodenkante etwas zu niedrig ist. Das macht den Gasflaschenwechsel etwas mühsam.
Fix noch eingekauft, den Kühlschrank mit mehr Essen beladen als wir in drei Tagen verspeisen können und auf geht’s nach Kastellaun. Drei Stunden Fahrt plus vier Stunden für die letzten 5 km dank Anreisestau der Extraklasse. Trotzdem ist die Stimmung gut und wir finden schließlich unseren Platz.
Wie schallisoliert ist der Chausson 640?
Vor Ort sind die Wege teils schon Matschgruben, aber die Wiesen sehen noch gut aus. Wir sind guter Dinge. Kaum stehen wir am Platz und richten uns ein, bemerken wir, dass wir inmitten von Hardcore-Fans stehen. Ab jetzt beginnen 3 Tage, umhüllt in eine nicht mehr abfallende Lautstärke. Der Chausson dämpft bei geschlossenen Fenstern kaum, aber immerhin kann man sich innen unterhalten.
Als es abends zu nieseln beginnt und wir nachts zurück zum Titus stapfen, fällt unser Blick auf die Tausend Zelte und wir sind mehr als froh, dass wir jetzt in unser warmes, trockenes Bett kriechen können. Im Camper vibriert und dröhnt es die ganze Nacht, ich schlafe mit Oropax und Over-Ear Kopfhörern on top.
Das Dröhnen kommt nicht zuletzt von den Verdunklungen, die ebenfalls während der Fahrt (wie schon oft von jeglichen Kolleg*Innen angemerkt) klappern, was das Zeug hält. Apropos Verdunklung: An der Frontscheibe fällt immer ein Spalt Licht ein. Je nach Schlafbedürfnissen ist das mehr oder weniger schlimm.
Luxusfrühstück und -Sanitär im Wohnmobil
Morgens (okay mittags) koche ich Kaffee, wir frühstücken ausgiebig und das Wetter hat sich gebessert. Die Dixi-Situation ist mittlerweile so prekär, dass wir einfach nur froh über die eigene Toilette und Dusche sind. Die Dusche teste ich zum ersten Mal und ich bin begeistert von der Größe.
Ja, das alles hier ist Luxus. Schäme ich mich dafür, inmitten der ganzen Zelte? Nein. Titus ist natürlich nicht der einzige Camper vor Ort, es gibt relativ viele. In der Größe aber wirklich wenige. Wir werden nach wie vor nett angelächelt und verteilen Likörshots aus dem Fenster raus. Die Leute hier sind einfach crazy und sehr freundlich.
Schafft es das Wohnmobil aus dem Matsch?
Die beiden nachfolgenden Nächte werden dank der Umgebungslautstärke sehr viel kürzer und Sonntag früh morgens beginnt es zu regnen. Teilweise sehr stark. Ich werde nervös und schmeiße Saskia um 10 Uhr mit Kaffee aus dem Bett. "Wir müssen vom Platz runter, ich weiß nicht, ob wir sonst feststecken!"
Wie die meisten meiner Sorgen ist auch diese unbegründet und wir verlassen das Camping-Village ohne Probleme. Müde, aber glücklich über den Spaß der vergangenen Tage düsen wir wieder Richtung Stuttgart.
Wohnmobile sind perfekt fürs Festival
Sollte sich Euch die Möglichkeit bieten, mit einem Wohnmobil aufs Festival zu fahren, zögert nicht. Es macht so vieles so viel entspannter. Und was will man nach 8 Stunden raven? Ja, Entspannung. Und Ruhe. Aber man kann schließlich nicht alles haben.