Dethleffs bringt ersten Allrad-Teilintegrierten

Stämmig tritt der Dethleffs Globebus Performance auf, mit breiter Spur und 18-Zoll-AT-Reifen.
Hymer, Knaus und Eura Mobil haben es vorgemacht. Nun bringt auch Dethleffs einen Teilintegrierten mit Allradantrieb. Der Globebus Performance 4x4 nutzt als zweites Modell der Marke nach dem Globetrail Campingbus den VW Crafter als Basis. Das Showcar zum Caravan Salon soll Appetit machen.
Erstmals wird der Globebus Performance 4x4 als Showcar zu sehen sein. promobil konnte sich schon vorab ein Bild machen und zeigt erste Fotos.
Handlich, schmal und vergleichsweise kompakt
Als Mitglied der Globebus-Familie hat der Performance 4x4 einen schmalen Aufbau von 2,20 Meter Breite. Das passt zum ebenfalls eher schlanken Crafter. Auch bei der Länge hält sich der neue Globebus zurück, was zum einen der Handlichkeit zu Gute kommt, zum anderen ein Zugeständnis an den hier verwendeten kurzen Radstand des großen VW Transporters ist.
Sowohl die Gesamtlänge von 6,85 Meter als auch der Radstand von 3,64 Meter machen den Teilintegrierten vergleichsweise wendig. Den langen Überhang muss man beim Rangieren allerdings im Auge behalten. Zur Verbesserung der Fahrstabilität baut Dethleffs an der Hinterachse grundsätzlich eine Zusatzluftfeder ein. Die verstärkte Vorderachse soll für eine ausgeglichene Zuladungsbilanz sorgen.
Empfohlener externer Inhalt:
Glomex GmbH
Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Inhalt von Glomex GmbH anzuzeigen. Sie können diesen mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Die technisch zulässige Gesamtmasse liegt bei 3,88 Tonnen – mit Rücksicht auf das Mehrgewicht des Allradantriebs von gut 100 Kilo. Ob der Globebus Performance später auch als 3,5-Tonner angeboten wird, steht noch nicht fest. Wenn, dann vermutlich nur mit einer Zulassung für zwei Personen. Ebenfalls noch nicht entschieden ist, ob der Globebus später auch in einer Basisversion mit Hinterradantrieb erhältlich sein wird.
Allradantrieb und Automatik serienmäßig
Vorerst hat der Teilintegrierte, den Dethleffs vom Start weg zunächst nur in einer sehr gut ausgestatteten Variante anbietet, serienmäßig Allradantrieb sowie die Achtgang-Automatik und den neuen 163-PS-Topmotor des Crafter. Dazu kommen verschiedene Assistenzsysteme, LED-Scheinwerfer, die elektrische Parkbremse und die Klimaanlage. Die Höherlegung um fünf Zentimeter, die Dethleffs bei Delta umsetzen ließ, verbessert die Bodenfreiheit spürbar, was in manchen Fahrsituationen eindeutig Vorteile bringt.
Allerdings positioniert Dethleffs den Globebus Performance – sinnvollerweise – bewusst nicht als Offroad-Reisemobil, sondern als schlechtwegetaugliches Fahrzeug, mit dem man sich auch auf einer feuchten Stellplatzwiese nicht so schnell festfährt. Gleichwohl hebt sich das Außendesign des Showcars, das bereits weitgehend der Serienversion entspricht, deutlich vom konventionellen Einheits-Weiß ab. Der Aufbau ist farblich ans Indium-graue Fahrerhaus angepasst.
Die hellgrauen Aufbauwände – in unempfindlicherem GfK statt Alu – werden von schwarzen Schürzen und Kantenleisten, am Heck von einem Dachspoiler (mit integrierter Kamera) und dem Heckleuchtenträger (mit LED-Rücklichtern wie beim Trend) eingerahmt. Sowohl die LED-Zusatzscheinwerfer (als Fernlicht-Ergänzung) über der Windschutzscheibe, als auch Leiter und Dachreling kommen sicher, die aktuell angebaute Dachplattform eher nicht. Serienmäßig steht der Performance auf 18-Zoll-Alufelgen mit großstolliger AT-Bereifung. Die aufwendigen Verbreiterungen der vorderen Kotflügel werden in der Serie einfacheren Anbauteilen weichen, die gleichwohl nötig sind, damit die Räder nicht über die Karosserieabmessungen hinausragen. Der mattschwarze Frontbügel wird optional zu haben sein.
Modernes Innendesign, klassischer Grundriss
Die Heckgarage ist durch zwei Türen von beiden Seiten zugänglich. Die Klappen sind bequem mit einem Handgriff bedienbar. Eine Wanne aus Aluriffelblech schützt den Boden und macht ihn bis 350 Kilo belastbar. Beim Fixieren der Fracht helfen drei Zurrschienen sowie eine breite LED-Lichtleiste an der Rückwand, an der sich auch drei Textilkoffer einhängen lassen und so praktischen zusätzlichen Stauraum für Kleinteile bieten.
Das Innendesign ist angelehnt an die aktuellen Modelle der Trend-Baureihe. Dekore und Farbgebung, Möbelkorpusse in anthrazit und mittelbraune Fronten mit lebhafter Holzmaserung sind modern und gefällig. Anders als beim Trend ist die Decke jedoch cremeweiß, ein Zugeständnis an die Stehhöhe des Globebus Performance von nur 1,90 Meter. Der Wohnraum ist mit Einzelbetten im Heck, Küche und Bad in der Mitte und einer Halbdinette klassisch und mehrheitsfähig eingerichtet.
Technisch auf mehr Autarkie getrimmt
Technisch gewährt der Globebus Performance eine gewisse Autarkie. Die Stromversorgung speist sich aus einer Lithium-Batterie mit rund 140 Ah. Auf dem Dach wäre ausreichend Platz für eine mindestens mittelgroße Solaranlage. Die Kombiheizung wird mit Diesel betrieben, ist optional auch mit Elektro-Unterstützung lieferbar. Die kleine Gasflasche (2,8 kg) versorgt lediglich den Zweiflammkocher in der Küche. Der 131-Liter-Kompressorkühlschrank bezieht seine Energie aus den Bordakkus. Im Showcar zusätzlich eingebaut sind eine Beuteltoilette (Clesana), die die Entsorgung erleichtern soll; zudem ein Wasserfilter, der aus den Armaturen mittels Aktivkohle gereinigtes Wasser sprudeln lässt. Beides ist optional erhältlich. Der Frischwassertank fasst 110 Liter, der Abwassertank (unterflur) wird gegen Aufpreis isoliert und beheizt.
Einige Besonderheiten gibt es auch bei den verfügbaren Optionen für den Globebus Performance. Statt einer Dachklimaanlage bietet Dethleffs ab Werk eine Ventilator-Dachhaube (Thule Omnivent) an. Anstelle einer Sat-Antenne setzt der Hersteller einen Mobilfunk-Router (Camper Net) mit kompakter Dacheinheit für Streaming und Internet-TV ein. Teile der Bordtechnik lassen sich via SCU (Smart Camper Control Unit?) über ein eigenes Display bzw. per Smartphone-App kontrollieren und steuern. Beim Preis hält sich Dethleffs noch bedeckt. Die erste Serie wird laut Hersteller mit einer sehr umfangreichen Serienausstattung ausstaffiert sind und dürfte darum auch die 100.000-Euro-Marke mit Sicherheit knacken.