Anhängekupplung und Fahrradträger

Thule Veloswing: Die Hängerkupplung macht sogar mit aufgesattelten Fahrrädern galant den Weg frei.
Mit dem Veloswing können Fahrräder an Campingbussen und Kastenwagen sicher transportiert werden. Schwenkt man den Träger zur Seite, sind die Hecktüren und somit der Stauraum dahinter frei zugänglich. promobil zeigt Schritt für Schritt, wie der Einbau gelingt.
- Das Bringt’s: frei zugängliches Fahrzeugheck.
- Das Kostet’s: ca. 2.000 Euro, zzgl. Arbeitszeit.
Fahrräder und Pedelecs werden meist – jedenfalls bei Kastenwagen – auf einem Außenträger transportiert. Weil man fast 30 Kilo schwere E-Bikes nur ungern auf einen hohen Hecktür-Träger wuchtet, sind Träger für die Anhängekupplung mit niedriger Ladehöhe beliebt. Die aufgesattelten Bikes blockieren dann allerdings die Flügeltüren und damit den Zugang zum Heckstauraum. Eine Lösung sind ausziehbare Träger.
Thule löst das Problem noch eleganter: Mit dem Veloswing, der dem Namen zum Trotz eigentlich kein Fahrradträger, sondern eine Anhängekupplung ist; auf sie wird wie gewohnt ein Kupplungsträger geklemmt, den man zusätzlich besitzen bzw. anschaffen muss. Der Träger kann dank des massiven Schwenkarms des Veloswing samt Fahrrädern ganz einfach nach links zur Seite gedreht werden. So werden Hecktüren und Stauraum ohne Hindernisse frei zugänglich.
Veloswing für Fiat Ducato ab Baujahr 2006
Davon abgesehen bleibt der Veloswing uneingeschränkt für den Hängerbetrieb nutzbar – je nach Basisfahrzeug mit bis zu 3.000 Kilo Anhängelast. Wegen der Schwenkkonstruktion ist der Veloswing rund 10 bis 15 Kilo schwerer als eine normale Anhängekupplung. In Summe wird das Fahrzeug damit 45 Kilo schwerer – ohne Träger und Räder! Erhältlich ist der Veloswing aktuell für den Fiat Ducato ab Baujahr 2006 und baugleiche Transporter. Den Anbau schaffen Andreas Möbus und Kevin Maier von Reisemobile Hartstein in Villingen-Schwenningen, denen wir bei der Montage über die Schulter schauen, in 3 bis 3,5 Stunden. Egal ob man selber schraubt oder montieren lässt: Bei den Arbeiten sollte man auf jeden Fall zu zweit sein, denn manche Arbeitsschritte verlangen nach vier Händen.
Schritt für Schritt – so gelingt der Einbau
Alternative niedrige Fahrradträger
Der Transport von Bikes auf einem Kupplungsträger ist – wegen der niedrigen Ladehöhe – eine bequeme Sache. Bei aufgebauten Reisemobilen meist unproblematisch, blockieren bei ausgebauten Kastenwagen die Räder auf dem Träger jedoch die Hecktüren: Man kommt nur schlecht an Campingstühle, Gaskasten & Co. Neben Thule haben sich weitere Hersteller Lösungen für das Problem ausgedacht. So gibt es Kupplungsträger, die nach hinten abklapp- oder ausziehbar sind, z. B. von Atera, Eufab, Enduro, LAS oder Uebler. Der Busbiker XM 290 (ab 2.150 Euro, Eigengewicht 57 kg) ist ein fest montierter Träger, der sich vergleichbar mit dem Veloswing zur Seite schwenken lässt. Ähnlich funktionieren der Sawiko Agito (ab 2.500 Euro, 55 kg), der eher für größere Lasten gedacht ist, und der Linnepe Giro Van (ca. 2.100 Euro, 47 kg). Der Linnepe Slide Port ist eine in Schienen zur Seite schiebbare Ladebühne (ab ca. 2.200 Euro, 41 kg). Trigo Van von Sawiko (ca. 2.000 Euro, 50 kg) wird an den Türscharnieren befestigt und kann ebenfalls zur Seite gedreht werden, um die Hecktüren freizumachen. Ein ähnliches System ist das Adventure Rack von Eurocarry (ca. 1.600 Euro, 23 kg).
Drei Kupplungsträger für Kastenwagen und Campingbusse hat promobil gerade erst getestet. Wie sie sich geschlagen haben, zeigt der Testbericht.