Klimaschädliche Vorbilder?
Osnabrück verbietet Autos, Motorräder und Flugzeuge in Karussells, weil der „motorisierte Individualverkehr“ ein Auslaufmodell ist. Die Empörung in den sozialen Netzwerken war und ist groß. Wir klären, was dran ist und warum niemand den Karussellautos an den Kragen will!
Auf Twitter und Facebook macht seit dem 1. Januar 2019 ein Foto die Runde, dass einen Artikel aus der „ Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) über Karussellautos zeigt. Darin wird behauptet, dass in Osnabrück künftig die Nutzung von Autos, Motorrädern, Helikoptern und Flugzeugen auf Karussells verboten sei. Genau so übrigens, wie der Verkauf von Bobbycars und Matchbox-Autos. Als Begründung muss der Klimaschutz herhalten. Der motorisierte Individualverkehr sei „ganz klar ein Konzept von vorgestern“, zitiert die NOZ Stadtbaurat Frank Otte. Genehmigungsfähig seien ab Januar 2019 „nur noch Modelle von Fahrrädern, Nutztieren, Kutschen sowie Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs“. Natürlich kommt auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zu Wort, die sich nun „eine Klage gegen die Stadt Osnabrück“ ersparen könne.
Viel heiße Luft um Satire
Tatsächlich ist die DUH in diesem Fall aber nicht weit übers Ziel hinausgeschossen, sondern hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Genau so wenig wie die Tierschutzorganisation PETA, die sich im selben Artikel für ein Karussell-Verbot von exotischen Tieren eingesetzt hat. Das gesamte Thema stammt nämlich nicht aus der regulären Ausgabe der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, sondern von der Satireseite „Tills Silvesterpunsch und Bleigießen“, die die NOZ traditionell zu Silvester veröffentlicht. Das Problem: In den sozialen Netzwerken wurde der Artikel aus dem Kontext dieser Seite gerissen und entsprechend ungläubig, bzw. mit reichlich Schaum vorm Mund kommentiert wurde. Alles viel heiße Luft um Nichts.