Traum-Campingziel in Italien

Das grüne Herz im italienischen Stiefel hat als einzige Region südlich der Po-Ebene zwar keinen Meerzugang, aber einen großen, sehr familienfreundlichen See. Kulturliebhaber, Wanderer und Feinschmecker laben sich an den pittoresken Städten und Dörfern.
1. Große Kultur in Perugia und Gubbio
Auf einem Bergrücken erstreckt sich Perugia, die Hauptstadt Umbriens mit starken Wurzeln in der etruskischen und römischen Geschichte. Der Autoverkehr ist aus dem Zentrum verbannt. Von den Großparkplätzen am Stadtrand führt eine Rolltreppe hinauf in die Fußgängerzone. Der weitläufige Hauptplatz Piazza IV Novembre gehört zu den schönsten mittelalterlichen Plätzen des Landes. Er wird dominiert vom Palazzo dei Priori. Hier tagten einst die Stadtoberen. Das große, langgestreckte Gebäude wurde im 13. Jahrhundert aus lokalem Travertin und aus weißem und rotem Stein aus dem nahen Bettona erbaut.
Heute ist darin die Nationalgalerie von Umbrien untergebracht, ein Kunstmuseum mit Werken aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Zwischen dem Palast und dem Dom San Lorenzo steht der gewaltige dreistöckige Marmorbrunnen, die Fontana Maggiore, geschmückt mit 50 Relieftafeln der damals bedeutendsten Bildhauer Italiens, Niccolò Pisano und Sohn Giovanni Pisano. Ein absolutes Highlight im Norden Umbriens ist Gubbio. Der Palazzo dei Consoli aus dem 14. Jahrhundert gehört zu den schönsten Bauwerken Italiens. In den engen Straßen mit vielen gotischen Häusern laden ansprechende Geschäfte und Feinkostläden zum Stöbern ein. Etwas abseits der Touristenwege finden sich auch kleine, ruhige Restaurants und Cafés.
2. Kulinarischer Genuss
Die Küche Umbriens ist bekannt für ihre deftigen Fleisch- und Wurstspezialitäten. Aus den Wäldern des Apennin kommen Wildschwein und Hirsch auf den Teller und in die Wurst. Beliebt ist auch ein feiner Schinken aus Schweinebacken. Edle schwarze oder auch weiße Trüffel wachsen vor allem in Norcia, werden aber auch in der Umgebung von Spoleto geerntet. Aus ihnen wird Trüffelpastete und -öl hergestellt, Schokolade veredelt, oder sie werden über Omelette und Pasta gerieben.
Olivenöl allerbester Qualität mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung (DOP) gibt es aus dem Hügelland rund um den Lago Trasimeno und links und rechts des Valle Umbra zwischen Assisi und Spoleto. Als einer der besten Weine Umbriens gilt der rubinrote Montefalco Sagrantino, benannt nach dem Ort südwestlich von Assisi und der Rebsorte. Er weist ein leichtes Waldbeer-Aroma auf. Für Weißweine werden vorwiegend die Rebsorten Trebbiano und Grechetto verwendet. In der regionalen Küche spielen Hülsenfrüchte wie Bohnen in jeder Form und Kichererbsen oder Linsen eine große Rolle.
3. Orvieto und der Süden
Die Altstadt von Orvieto wurde auf einem Felsplateau aus Tuffgestein errichtet und ist mit dem herausragenden Dom schon von Weitem zu erkennen. Besonders bemerkenswert sind die Wandreliefs an der Fassade, die Szenen aus der Bibel darstellen. In einer dieser Szenen zieht Gott die komplette Eva aus der Seite des Adam. Reizvoll sind Wanderungen in oder auch eine Autotour durch die Umgebung von Orvieto. Die Hügellandschaft gleicht sehr der naheliegenden Toskana. Immer wieder eröffnen sich reizvolle Perspektiven.
Touristisch noch wenig entdeckt ist Narni. In den schmalen Straßen der Altstadt genießen die wenigen Besucher mittelalterliches Flair. Etwas versteckt oberhalb der Piazza dei Priori findet sich die kleine Kirche San Francesco mit ihren beeindruckenden, farbintensiven Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert. In Todi lädt die Piazza del Popolo zwischen Dom und Palazzo dei Priori mit Espresso und Tozzetti zum Verweilen in einem der gemütlichen Straßencafés ein.
4. Assisi und das Valle Umbra
Nach Assisi kommen Pilgergruppen, die auf den Spuren des heiligen Franziskus wandeln. Am westlichen Rand der hoch gelegenen Stadt wurde im 13. Jahrhundert die doppelstöckige Basilika San Francesco mit Ober- und Unterkirche errichtet. Das mittelalterliche Stadtbild blieb erhalten, und in den steilen Straßen laden gut sortierte Geschäfte zum Shoppen ein. Besonders beliebt sind handwerkliche Gegenstände aus Olivenholz. Auf dem Marktplatz, der Piazza del Comune, blieb vom römischen Tempel der Minerva die Fassade mit sechs korinthischen Säulen erhalten. An die Zeit mittelalterlicher städtischer Eigenständigkeit erinnern der Palazzo del Capitano mit dem Stadtturm Torre del Popolo und der zentrale Brunnen "Fontana dei Tre Leoni" mit seinen drei Löwenköpfen.
Zu Füßen der Stadt erstreckt sich das breite Tal Valle Umbra, das sich bis Spoleto im Süden hinzieht. Hier gibt es auch gut ausgebaute Radwege. Spoleto liegt hoch oben auf einem Hügelrücken. Rolltreppen und Rollbänder verbinden teils unterirdisch die großen Parkplätze außerhalb der Mauern mit dem historischen Zentrum. Schmale Straßen und enge Gassen durchziehen die noch immer mittelalterlich geprägte Stadt mit ihrem eindrucksvollen Dom.
5. Wasserspaß am Lago Trasimeno
Wer Landschafts- und Kulturgenuss mit Wasserspaß verknüpfen möchte, bezieht einfach auf einem der vielen familienfreundlichen Campingplätze am Trasimenischen See Quartier. Badestrände bieten die Orte an dessen Nord- und Ostseite. Das 128 Quadratkilometer große und nur bis zu sieben Meter tiefe Gewässer erwärmt sich schnell. Im Sommer erreichen die Badetemperaturen oft 25 Grad. An den Stränden werden Liegestühle und Sonnenschirme angeboten. Wer mag, mietet sich ein Tretboot oder macht einen Segeltörn.
Ein besonderes Erlebnis bietet ein Morgenspaziergang am See zum Beispiel in San Feliciano, wenn die Sonnenstrahlen nach einer kühlen Nacht allmählich durch den Nebel dringen, bevor dieser sich nach und nach auflöst und den Blick auf die bezaubernde Landschaft freigibt. Gleich drei Gemeinden am See schmücken sich mit dem Label "I borghi più belli d’Italia", das die schönsten Orte Italiens auszeichnet: Paciano, Panicale und Castiglione del Lago.
Campingplätze