Kleines Teil schadet VW-Dieselmotoren
Viele Dieselmotoren in Campingbussen auf Basis des VW T5 oder T6 verbrauchen zu viel Öl und erleiden dadurch starke Schäden. Am Ende zahlt der Kunde dafür.
Der Bulli ist über alle Modellgenerationen hinweg ein beliebtes Campingfahrzeug. Auch VW T5 oder T6 sind nicht nur in den jeweiligen VW California unterwegs, sondern auch als Basisfahrzeuge vieler kompakter Campingbusse mit Aufstelldach anderer Hersteller oder der Marke Eigenbau. Beliebt sind die Kleinbusse von Volkswagen unter Camperinnen und Campern, weil sie kompakt und trotzdem geräumig sind. Eigentlich gelten sie auch als zuverlässig. Allerdings gibt es immer wieder Berichte über schwere Motorschäden bei deutlich zu geringen Laufleistungen – vor allem bei den stärkeren VW 2.0 TDI Dieselmotoren, die viele Campingbusse antreiben.
Die Ursachen dafür sind bekannt und weiter unten aufgeführt. Glücklicherweise kündigen sich die Probleme frühzeitig an, sodass Besitzerinnen und Besitzer von VW T5- oder T6-Campingbussen rechtzeitig vorbeugen können. Denn VW bezahlt nur in wenigen Fällen die Kosten für den Motorschaden, obwohl die Mängel offensichtlich auf einen Konstruktionsfehler zurückgehen. Austauschmotoren sind mittlerweile sehr teuer. Und die umfangreiche Komplett-Reparatur eines VW 2.0 TDI kostet in einer der wenigen spezialisierten Fachwerkstätten locker fünfstellige Summen.
So entsteht der Motorschaden am VW 2.0 TDI
Ein "Motorschaden" kann unterschiedliche Ursachen haben. Oft geht es um mechanische Schäden im Kolben- oder/und Ventiltrieb, die auf mangelhafte Schmierung zurückzuführen sind. Dieser Abriss des Ölfilms wiederum entsteht nicht selten, weil der Motor zu heiß und das Öl zu dünn wird.
Betroffen ist der Motortyp aus folgenden Baureihen: EA189, der oft im VW T5 California montiert ist. EA288, der unter anderem viele VW T6 California und California Beach Modelle antreibt. Bekannt sind verschiedene Probleme. Neben den Themen rund um den Zahnriemen liegen die Ursachen für Motorschäden häufig in der Abgasrückführung (AGR) und Abgasnachbehandlung.
Beim EA189 verrußt und verklebt das AGR-System. Diese Abgasrückführung leitet ein Teil der Auspuffgase über einen Bypass direkt zurück in den Ansaugtrakt, um die Verbrennungstemperatur zu senken (weniger Sauerstoff) und NOx-Emissionen zu verringern. Wenn das Ventil klemmt und beispielsweise offen bleibt, gelangen zu viele heiße Abgase in den Brennraum. Dadurch entstehen Hitzeschäden am Zylinderkopf oder an Kolbenringen. Volkswagen verkauft ein verbessertes AGR-Modul im Angebot, das Kunden allerdings selbst zahlen müssen.
Partikelfilter (DPF) verstopft
Eigentlich fängt der Dieselpartikelfilter Rußpartikel auf und verbrennt sie regelmäßig geballt in einem Regenerations-Zyklus. Dafür müssen Motor und Abgasanlage allerdings richtig durchheizen. Das passiert nicht, wenn zu häufig nur Kurzstrecken gefahren werden. Dann kann es zu fehlenden oder fehlerhaften Regenerationszyklen kommen, der Filter verstopft nach einiger Zeit und der Motor bekommt einen zu hohen Abgasgegendruck.
Auch hier kann es zu Überhitzungen und Schäden im Kolbentrieb kommen. Früher allerdings nehmen die oder der Turbolader dadurch Schaden. Bei missglückten DPF-Regenerationen kann obendrein Diesel ins Motoröl gelangen. Was den Effekt der Ölverdünnung beschleunigt und sogar Lagerschäden an Kurbelwelle und Pleueln verursachen kann. Übrigens können fehlerhafte Regenerationen auch durch falsche Software entstehen.
So verhindern Sie einen Motorschaden am VW-Campingbus
Es ist wichtig, sich streng an die vorgegebenen Ölwechsel zu halten. Experten empfehlen sogar deutlich kürzere Intervalle von 15.000 Kilometer. Das Auto zeigt Ihnen im Fehlerspeicher an, wie stark der Rußpartikelfilter beladen ist. Häufige Überladungen deuten auf verbranntes Öl und auf Abnutzung im Kurbeltrieb hin. Außerdem ist es wichtig, dass Sie häufiger lange Strecken fahren, damit der Rußpartikelfilter seine Selbstreinigungszyklen vollständig ausführen kann.
Wenn Sie viel Kurzstrecke fahren, schaden sie jedem modernen Dieselmotor. Wer lange etwas von seinem VW-Campingbus haben möchte, sollte über den Austausch oder das Upgrade des AGR-Moduls nachdenken. Auch kann sich ein größerer Ladeluftkühler aus dem Zubehör-Handel bezahlt machen. Besonders bei den moderneren TDI-Varianten des EA288 (mit den Kennbuchstaben: CFCA, CXEB und CXEC) hat Volkswagen an dieser Stelle gespart.