Neue Stellplätze dank Schulprojekt

Fünf junge Menschen haben im Schmallenberger Sauerland als Abschlussprojekt ihrer Ausbildung eine neue Reisemobil-Route kreiert. Drei neue Stellplätze wurden hierfür gebaut, fünf geupdatet.
Wer als Städter in den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr wohnt und mal eben frische Mittelgebirgsluft schnuppern will und durch abwechslungsreiche grüne Lande wandern oder radeln, für den ist das Sauerland die naheliegende Option.
Unter anderem im Hochsauerlandkreis, speziell auch im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine touristische Infrastruktur etabliert, die vor allem Hotels, Landgasthöfe, Pensionen, Privatzimmer, Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Hütten umfasst. Naturnaher Wander- und Familienurlaub steht dabei im Fokus, aber auch Aktivurlaub zum Beispiel mit Fahrrad und E-Bike, beim Golfen, Reiten, Klettern oder Wintersport. Wellness- und Gourmeterlebnisse sowie Kulturelles ergänzen das touristische Angebot der Region. Was bisher fehlte, waren Reisemobilstellplätze in genügender Anzahl und Qualität.
Entstehung des Projekts
Hier kommen nun vier Schülerinnen und ein Schüler des Alfred-Müller-Armack-Berufskollegs in Köln ins Spiel. Zusammen mit ihrem Lehrer Jörg Höhne suchten sie ein geeignetes Thema für das Abschlussprojekt ihrer Ausbildung als Kaufleute für Tourismus und Freizeit, das sozusagen ihr Gesellenstück darstellt.
Angeregt durch einen Zeitungsartikel vom Mai 2018 entwickelten sie die Idee zu einer „Schmallenberger Sauerland Reisemobil-Route“. Hubertus Schmidt, Geschäftsführer der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH, ließ sich überzeugen und beauftragte das tatendurstige junge Team mit der Ausarbeitung und Durchführung des Projekts.
Um das Projekt auf solide Beine zu stellen, zogen die fünf sämtliche Register ihres in der Schule frisch erworbenen Könnens und analysierten den relevanten Markt, das Umfeld und die Konkurrenzsituation nach allen Regeln der Kunst. Außerdem wurde ein Fragebogen ausgearbeitet und an Reisemobilfahrer verteilt, dessen Auswertung Aufschluss über deren Bedürfnisse geben sollte. 112 Rückläufe stehen für eine respektable Informationsbasis.
Es folgten eine Konzeptions- und schließlich die Gestaltungsphase, in deren Verlauf es zunächst darum ging, geeignete Kooperationspartner zu finden. Diese mussten bereit sein, Stellplatzinfrastruktur zu schaffen oder bereits vorhandene nach vorgegebenen Qualitätsanforderungen zu optimieren.
Erfolgreiche Umsetzung
Dank der aktiven Mitwirkung des Auftraggebers ließen sich die fälligen Genehmigungsverfahren in verblüffender Weise beschleunigen, so dass gerade mal ein Jahr nach Projektbeginn Vollzug gemeldet werden kann.
Acht Stellplätze sind nun Partner des Projekts, drei davon haben jeweils eine ganz neue Anlage gebaut, die übrigen haben die vorhandene Infrakstruktur aufgerüstet. An jedem Stellplatz gibt es eine Info-Tafel mit Wandertipps und nützlichen Hinweisen. Alle Partner bieten ebenen und ausreichend befestigten Untergrund. In puncto Ver- und Entsorgung und anderer Serviceleistungen gibt es noch ein wenig Luft nach oben, aber jeder Partnerbetrieb bietet dem Gast einen individuellen Mehrwert – zum Beispiel E-Bike-Verleih und Privatsauna beim Landgasthof Seemer, regionale Küche und Spezielles für Hundefreunde bei der Hubertushöhe, Bullcart-Fahrten am Hohe Lied, Hüttenabende in der Skihütte Schanze, einen großen Gartenspielplatz im Sorpetal, gepflegte Gastlichkeit bei Kleins Wiese, Kletterwände und Indoor-Hochseilgarten bei der Freizeitwelt und Ruhe in ländlicher Idylle beim Aussiedlerhof.
Einen Überblick über die gesamte Route mit allen Spezialitäten gibt die Homepage der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH, und auch entsprechende Flyer stehen zur Verfügung.