Auf diesen Moment haben wir lange gewartet: die erste Fahrt mit
dem Ford Focus RS samt 350 PS starkem Vierzylinder-Turbomotor.
Unglaublich, was dieser Allrad-Kompakte drauf hat.
Eigentlich ist das Kompaktsport-Thema von vorn bis hinten
abgefrühstückt. Mehr als 35 verschiedene Modelle zwängen sich
derzeit zwischen 200 und fast 400 PS ...
Hot-Hatches, Limousinen, Coupés, Limousinen-Coupés, Kombis, die
von sich behaupten, Coupés zu sein; Front-, Hinterrad- und
Allradgetriebene; spaßige, ernst gemeinte und ernst zu
nehmende.
Im Klartext: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Doch dann hat
Ford diesen Focus RS gebaut, den dritten inzwischen, aber einen,
wie es ihn noch nie gegeben hat - unter seinesgleichen ebenso wie
grundsätzlich.
Freilich fehlt dem Neuen etwas Volumen im Klang, und auch der
Schub kommt längst nicht mehr so brunftig rüber. Dafür bilden Turbo
und Motor endlich eine Einheit.
Zuerst habe man einen Prototyp mit einem Haldex-System gebaut,
also nach jenem Hang-on-Prinzip, das auch der Audi RS 3 oder der
Mercedes-AMG A 45 benutzen.
Die Besonderheit: Statt die komplette Hinterachse mit nur einer
Kupplung an- beziehunsgweise abzukoppeln, arbeitet der Focus RS mit
einer Kupplung pro Hinterrad.
Das ermöglicht nicht nur eine heckbetontere Grundverteilung von
bis zu 70 Prozent, sondern auch die vollvariable Steuerung des
Drehmoments entlang der Achse, also ...
Entscheidend für den Fahrcharakter sind vier Fahrmodi, auf die
sich neben dem Allrad-Set-up auch je zwei Kennlinien für Dämpfer,
Gasannahme, Klang und Motor verteilen.
Die Kraftverteilung geht ganz gezielt gegen Untersteuern vor. Im
Track-Modus wird die ESP-Reglung reduziert und das Fahrwerk
gehärtet. Und hart heißt hier extrem hart.