So kommt die Schüssel aufs Dach
Von allen Möglichkeiten, unterwegs Fernsehen, ist die Sat-Anlage die beliebteste. Besonders komfortabel in der Anwendung ist ein auf dem Dach installiertes System. promobil zeigt den Einbau.
- Das bringt's: Fernsehvergnügen auf der Reisemobil-Tour
- Das kostet's: Der Einbau startet ab 400 Euro
- DieTeleco Flatsat Classic BT 65 gibt es ab 1736 Euro: Hier können Sie die Sat-Anlage bei unserem Partnershop Camping Wagner bestellen.
Vielen ist auch im Urlaub mit dem Reisemobil wichtig, up to date zu sein – ganz gleich, ob es dabei um den Herzensclub, das Ende der Lieblingssoap oder Weltpolitik geht. Meist ist dafür der Fernseher das Medium der Wahl. Doch geht das auch unterwegs mit einem Reisemobil? Kein Problem, denn mit einer Satelliten-Anlage an Bord wird das TV-Bild-spendende Signal einfach aus dem All empfangen und auf den Bildschirm übertragen. Entertainment auf Achse.
Sat-Anlagen gibt es in unterschiedlichen Bauarten und Ausführungen. Klassiker ist dabei die sogenannte Parabolantenne, deren markante "Schüssel" sich auf vielen Campingplätzen gen Himmel ausrichtet.
Wie aufwendig ist der Einbau?
Um das herauszufinden, schauen wir den Technikern bei der Installation einer Sat-Anlage über die Schultern. Montiert wird dabei mit der Teleco Flatsat Classic BT 65 eine Schüsselantenne. Sie kostet 1887 Euro und wird wie die meisten Sat-Anlagen auf dem Reisemobildach installiert. Die Kosten für den Einbau starten bei rund 400 Euro. Hier können Sie die Sat-Anlage bei unserem Partnershop Camping Wagner bestellen.
Vor dem Einbau ist das Wichtigste, die richtige Position der Schüssel zu bestimmen. Bei vielen Neufahrzeugen bleibt zwar neben Dachhauben und -fenstern noch reichlich Platz für die Antenne. Doch wenn man später weitere Nachrüstungen – beispielsweise Solarpanel oder Klimaanlage – auf dem Dach unterbringen möchte, sollte man sich die optimale Platzierung gut überlegen. "Am besten weiß man vorher, wie viele Komponenten letztlich aufs Dach sollen", meint Kfz-Meister Michael Steitz, dessen Team den Einbau durchführt.
Zu beachten ist auch, dass sich die Schüssel während der Satellitensuche dreht und dabei auch die Neigung verändert. Die Anlage muss deshalb ausreichend "Bewegungsfreiheit" haben, um später nicht mit offenen Dachfenstern und Ähnlichem zu kollidieren. Um den Bewegungsraum der Antenne vorab einschätzen zu können, ist es hilfreich, sie noch vor dem Festkleben probehalber in Betrieb zu nehmen. Damit die Antenne unterwegs auch möglichst wenig vom Fahrtwind oder tief hängenden Ästen beeinträchtigt wird, muss sie auf dem Dach in Parkposition mit LNB-Arm zum Heck ausgerichtet werden.
Ist die passende Stelle auf dem Dach gefunden, geht der Einbau der Sat-Anlage relativ schnell. Zunächst werden das Dach und der Metallfuß der Sat-Schüssel mit einem Primer vorbehandelt. Nach 15 Minuten kann geklebt werden. Dabei trägt der Mechaniker den Kleber in Bahnen auf. Das sorgt für eine optimale Luftzufuhr; so kann der Kleber gleichmäßig abbinden. Bis dahin sorgen zusätzliche Schrauben in der Trägerplatte dafür, dass nichts verrutscht. Die Bohrlöcher werden zudem mit Kleber gefüllt und damit abgedichtet.
Fehlt nur noch die Kabelführung, für die separat ein größeres Loch durchs Dach gebohrt werden muss. Die mitgelieferten Kabellängen lassen zwar einigen Spielraum, dennoch prüft man besser schon vor der Antennenfixierung, ob es bis zur gewünschten Receiverposition reicht.
Für den Dachdurchbruch wählt man außen am besten eine Stelle, an der nicht ständig Wasser stehen bleibt. Die Durchführung wird zwar abgedichtet, trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen. Innen ist eine versteckte Lochposition etwa in einem Hängeschrank ideal. Zum Schluss werden die Kabel von der Antenne bis zum Steuergerät oder Receiver verlegt und daran der Fernseher angeschlossen.
Funktionsweise und Reichweite
Welche Antenne letztlich aufs Dach oder vor das Fahrzeug kommt, hängt auch von den Zielen ab, die angesteuert werden. Oder: Wo wollen Sie in die Röhre schauen? Hier ist für einen guten Empfang des TV-Signals neben guten Wetterbedingungen vor allem die Spiegelgröße der Sat-Anlage entscheidend. Die angegebenen Maße beziehen sich dabei auf den Durchmesser des Spiegels in Zentimetern.
Die untenstehende Footprint-Grafik zeigt in drei unterschiedlichen Farben die jeweiligen Empfangsbereiche verschiedener Spiegelgrößen (gelb 50 cm, blau 65 cm, rot 85 cm). Wer überwiegend in Deutschland und den angrenzenden Ländern unterwegs ist, kommt mit einer 50er-Spiegelgröße locker hin. Enger wird es da schon in den skandinavischen Ländern. Für den Empfang in Nordafrika sollten Reisemobilisten eine 85-Zentimeter-Antenne wählen.
Die vier Bauarten einer Satelliten-Anlage
Domantenne
Unter der Haube steckt meist nur ein relativ kleiner Spiegel (ca. 45 cm), was das Empfangsgebiet einschränkt. Dafür ist der Spiegel hier besser geschützt.
(+) Spiegel gut geschützt und während der Fahrt nutzbar.(+) Keine Kollisionsgefahr durch rotierenden Spiegel.(-) Bauhöhe deutlich größer als bei Parabol- oder Flachantennen im eingefahrenen Zustand.(-) Kleinerer Empfangsbereich durch kleinen Spiegel
Mobile Antenne
Gegenüber fest installierten Antennen ist hier die flexible Positionierung von Vorteil. So kann man im Schatten parken und ist dennoch empfangsbereit.
(+) Freie Platzierung in Fahrzeugnähe möglich.(+) Günstigerer Preis, weil Montage entfällt. (-) Aufbau jedes Mal neu von Hand nötig, daher unkomfortabler in der Bedienung.(-) Braucht Stauraum z. B. in der Garage, Diebstahlgefahr.
Parabolantenne
Der Klassiker benötigt mit seiner "Schüssel" verhältnismäßig viel Platz auf dem Dach. In der Höhe überragt die Antenne bis zu 25 Zentimetern.
(+) Größtmögliche Empfangssicherheit durch große Spiegeldurchmesser möglich (+) Bei vielen Anlagen Twin-LNBs nutzbar (-) Hoher Platzbedarf auf dem Dach für Drehradius (-) Wegen großer Spiegel relativ windanfällig
Flachantenne
Ähnlich wie Parabolantennen richtet sie ihr Panel zum Empfang auf den Satelliten aus. Das LNB ist nicht im Arm verbaut, sondern versteckt sich im Gehäuse.
(+) Insgesamt niedrige Aufbauhöhe.(+) Geringer Platzbedarf und Windanfälligkeit durch fehlenden LNB-Arm und kompaktes Empfangspanel.(-) Geringere Empfangssicherheit durch kleine Panelfläche.(-) Nur wenige Modelle mit Auto-Skew-Funktion