Tesla Model Y (2020) vorgestellt

Die ersten Serienmodelle wurden ab 2020 ausgeliefert. Den Anfang machen die leistungsstärksten Versionen „Long Range“, „Dual Motor AWD“ und „Performance“.
Tesla baut seine Modellpalette kräftig aus. Der Kompakt-SUV Model Y basiert auf dem Model 3 und soll der erfolgreichste Tesla aller Zeiten werden. In den USA beträgt der Basispreis 39.000 Dollar. Das Basismodell wird aber erst ab 2021 verfügbar sein!
Auch wenn das Model Y am 14. März 2019 seine Weltpremiere feierte, werden die ersten Serienmodelle erst ab 2020 ausgeliefert. Den Anfang machen die leistungsstärksten Versionen „ Long Range“, „ Dual Motor AWD“ und „ Performance“. Wenn alles mit dem Serienanlauf klappt, sind sie ab Herbst 2020 zu haben. Das Basismodell mit einer Reichweite von 230 Meilen (370 Kilometer) kommt erst im Frühling 2021 und wird 39.000 Dollar, bzw. 34.500 Euro kosten. Im Konfigurator ist es noch nicht verfügbar.
Das Long Range-Modell schafft eine Reichweite von 300 Meilen, was rund 480 Kilometer wären. Das sind etwas 50 Kilometer weniger, als das aktuelle Model 3 in der Long Range-Ausführung schafft. Warum? Das Model Y ist ein SUV und hat dadurch bauartbedingte Nachteile. Der deutsche Model-Y-Konfigurator nennt allerdings 540 km Reichweite nach WLTP für das Hinterradantriebsmodell, das ab 55.000 Euro zu haben sein soll. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 209 km/h, die Spurtzeit mit 5,8 Sekunden angegeben.
Spannend: Das Model Y wird der erste Tesla, der in seinem Segment auf ernsthafte Konkurrenz trifft. Audi wird ebenfalls 2020 den Q4 E-Tron auf den Markt bringen. Skoda ist mit dem Vision IV vielleicht noch ein wenig früher dran. Vorteil Tesla: Die Gigafactory ist auf extrem hohe Stückzahlen eingestellt und Tesla hat bislang keine Probleme, ausreichend Batterien zur Verfügung zu stellen.
Das Dual Motor AWD-Modell, also die Allrad-Variante des Model Y kommt 505 km (WLTP) weit. Top-Speed: 217 km/h, Spurtzeit: 5,1 Sekunden. Die Preise für die Allrad-Version beginnen hierzulande bei 59.000 Euro. Top-Modell der Model Y-Baureihe ist das Performance-Modell, das 67.000 Euro kosten wird. Die Performance-Version kommt ebenfalls auf eine Reichweite von 480 Kilometer (WLTP), soll aber bis zu 241 km/h schnell sein und in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 spurten. Insgesamt soll das Model Y funktional wie ein SUV sein, sich aber fahren wie ein Sportwagen, sagt Musk.
Model 3 und Model Y aus der Gigafactory
Das Werk in Fremont fällt in Sachen Model Y mit großer Sicherheit aus, die Produktion von Model S, Model Y und Model 3 platzt laut Elon Musk „aus allen Nähten“. Bleibt die Gigafactory in Reno. Eine zweite Produktionsstätte in China wird aktuell gebaut, das für eine Gigafactory nötige Gelände in der Freihandelszone Shanghai hat Tesla bereits gekauft. Bis Ende 2020 soll das Gebäude der Gigafactory 2 in Shanghai fertig sein. Wann dort die Produktion startet, ist noch unklar. Shanghai wird doppelt so groß als das Tesla-Werk Fremont und die Gigafactory in Nevada zusammen. Insgesamt plant Tesla aktuell drei neue Werke, Elon Musk schließt in Zukunft wegen der hohen Nachfrage aber auch zehn bis 20 Werke nicht aus. Denn, die Nachfrage nach dem Model Y soll die Nachfrage nach dem Model 3 nochmals deutlich übertreffen.
Tesla Model Y basiert auf dem Model 3
Dass Tesla das Model Y, einen Crossover-SUV, als vierte Baureihe auf den Markt bringen wird, ist nicht neu. Bereits 2015 hatte Musk das Model Y per Twitter angekündigt. Und auch Teslas Technik-Vorstand JB Straubel schlug im Jahr 2016 in die gleiche Kerbe und kündigte ein entsprechendes E-Auto auf Basis des Model 3 an. Ursprünglich hat es von Tesla-Boss Elon Musk geheißen, das Model Y sollte nicht auf der Plattform des Model 3 stehen. Stattdessen baue Tesla eine eigene Plattform auf, die nicht mehr über eine 12-Volt-Batteriearchitektur verfüge und deutlich preiswerter zu produzieren sei. Hier lag der Schluss nahe, dass der kalifornische E-Auto-Bauer eine Plattform mit 48 Volt Spannung kreiert
Unterdessen ruderte Musk zurück und erklärte, dass ihn sein Team überzeugt habe, dass das Model Y auf der Plattform des Model 3 aufbauen wird, auch um das Modell schneller auf den Markt zu bringen. Schließlich kommen 75 Prozent Gleichteile zum Einsatz. Das bedeutet, dass Model Y habe „ein relativ niedriges Technik- und Produktions-Risiko!“
Kein kostenloses Laden mehr
Das Styling des Model Y orientiert sich an der aktuellen Formensprache der Marke. Die Motorhaube weist die typischen Sicken auf, die pfeilförmig zur Front mit schmalen Scheinwerfern auslaufen. Zum Einsatz kommen klassische Außenspiegel, auch wenn Elon Musk wohl lange mit einer Kamera-Lösung geliebäugelt hat. Das wird nun wohl erst später kommen. Anders als beim Model X gibt es das Model Y ausschließlich mit klassischen Türen im Fond. Die teuren Flügeltüren des großen X hat Elon Musk mehrfach als „Fehler“ bezeichnet. Sie sehen cool aus, sind aber sehr aufwändig und teuer zu produzieren. Optional sind alle Model Y als Siebensitzer zu haben. Der Aufpreis beträgt hier 3.100 Euro. Auch das große Panorama-Glasdach ist im Model Y zu haben. Natürlich sind auch im Model Y die Autonomfahrfunktionen zu haben. Der Autopilot kostet 3.100 Euro, das Autonom-Fahrpaket kostet ab 5.200 Euro. Technisch orientiert sich das neue Model Y am Model 3. Dass heißt: Auto-Pilot, extrem reduzierter Innenraum und großer Touchscreen. Wie beim Model 3 werden Neukunden nicht mehr kostenlos an den Tesla-Chargern aufladen können.
Ford is killing S-E-X – jetzt folgt S-3-X-Y
Warum aber ausgerechnet Tesla Model Y? Dahinter steht ein Plan von Elon Musk, den leider Ford schon beim Model 3 durchkreuzt hat. Dieses Fahrzeug sollte ursprünglich Model E heißen. Doch Ford hat erfolgreich sein Markenrecht an dem Namen durchgesetzt. „Ford is killing sex“, erkläre Musk damals in Anlehnung an seine Baureihenbezeichnungen: Model S, Model E und Model X. Dann wurde alles anders. Nachdem aus S-E-X schon S-3-X wurde, wird nun aus S-3-X bald S-3-X-Y. Allerdings steht auch hier wieder ein Konflikt mit Ford ins Haus. Dann auch das Model Y wurde zwischen 1932 und 1937 von Ford produziert.