Das kleine 1x1 für den Campingplatz
Zum ersten Mal auf dem Campingplatz? Überhaupt kein Problem. CARAVANING zeigt, wie man stressige Situationen vermeidet und die ersehnte Entspannung nach wenigen Überlegungen und Handgriffen genießt.
1. Nachfragen
Vielleicht haben Sie ja im Freundeskreis aktive CamperInnen, die schon immer von ihrem Urlaub schwärmen. Die zeigen meistens gerne, wie Camping in der Praxis abläuft. Wer als Neuling erstmals zusammen mit erfahrenen CamperInnen auf Tour geht, kann nur davon profitieren. Außerdem vor der ersten Tour klären: Wohin soll es gehen? Anschließend zumindest für die ersten Nächte eine Stellfläche auf einem Campingplatz reservieren.
Die besten Campingplätze an den schönsten Orten.
2. Anreisen
Achten Sie darauf, dass auf Campingplätzen in aller Regel eine Mittagsruhe eingehalten wird – meist zwischen 13 und 15 Uhr. In dieser Zeit bleibt die Schranke zu, und das Gelände kann nicht befahren werden.
Bei Ankunft stellen Sie Ihr Gespann zunächst auf speziell angelegten Wartespuren oder -arealen ab, um an der Rezeption einzuchecken. Fragen Sie dabei schon bei dieser Gelegenheit, ob Besonderheiten oder spezielle Regeln auf dem Platz zu beachten sind. Auf einigen Anlagen wird nämlich gewünscht, dass Wohnwagen so eingeparkt werden, dass die Deichsel beziehungsweise die Eingangsseite in eine bestimmte Richtung zeigt.
Klären Sie jetzt auch, ob der Zugwagen mit auf die Parzelle darf oder später außerhalb des Geländes geparkt werden muss.
3. Abstellen
Besondere Anforderungen an den Standplatz sprechen Sie mit der BetreiberIn durch. Wie weit sollen die Wege zu Sanitäreinrichtungen ausfallen? Soll es eher ein sonniger oder schattiger oder ein besonders ruhiger Platz sein? Werden Frisch- und Abwasseranschlüsse direkt an der Parzelle gewünscht? Behindern hohe Bäume womöglich den TV-Empfang? Wie sieht es mit der WLAN-Versorgung aus?
Meist besteht die Möglichkeit, die infrage kommenden Flächen vorab bei einem kleinen Spaziergang zu begutachten. Und wenn Sie dann mit dem Gespann einfahren, leitet Sie dann oft eine MitarbeiterIn direkt zum Standplatz, der dann gleich den Anschlusskasten für die Stromversorgung aufschließt.
Beachten Sie beim Einparken, dass Stau- und Entsorgungsklappen sowie Ver- und Entsorgungsstellen am Fahrzeug gut zugänglich bleiben. Es ist einfach ärgerlich, wenn man erst später bemerkt, dass das Fahrzeug zum Befüllen des Frischwassertanks oder zum Herausziehen der WC-Kassette zu dicht an die Hecke gestellt wurde. Ein weiterer Blick gilt dem Bodenbereich. Ist er so beschaffen, dass der rollbare Abwassertank problemlos unter den Wohnwagen passt?
4. Nivellieren
Beim Ausrichten des Fahrzeugs leistet eine kleine Wasserwaage gute Dienste. Auch eine entsprechende App auf dem Smartphone ist dafür geeignet. KennerInnen nehmen die Arbeitsfläche des Küchenblocks als Maß der Dinge her; dann läuft beim Spiegeleibraten die Butter in der Pfanne nicht immer zur Seite, und das Wasser im Spülbecken fließt stets brav ab. Auch Schlafen in Schieflage ist nicht für jeden etwas.
Wenn der Wunschplatz etwas abschüssig ist, gilt es, das Fahrzeug mit Auffahrkeilen auszutarieren, auch beim Wohnwagen. Die Kurbelstützen sollen stützen und sind nicht dafür ausgelegt, einen Caravan einseitig anzuheben. Unterlegbrettchen oder Kunststoffteller aus dem Fachhandel minimieren das Einsinken auf lockerem oder feuchtem Untergrund. Wenn der Wohnwagen steht: Bugrad hoch und Feststellbremse lösen.
CARAVANING hat sieben Nivellierhilfen für einfacheres Ausrichten getestet.
5. Anschließen
Für den Stromanschluss sind idealerweise nur Kabel mit den großen blauen CEE-Steckern zu verwenden. Allerdings ist manchmal für die Verbindung zum Verteilerkasten noch ein Adapterkabel erforderlich; das kann dann meist an der Rezeption ausgeliehen werden.
Spart nicht an der Qualität der Kabeltrommel. Empfehlenswert ist eine spritzwassergeschützte Sicherheits-Kabeltrommel mit Thermoschutzschalter und dicker Gummiisolierung sowie mit zusätzlichen, durch Klappdeckel geschützten Schutzkontakt-Steckdosen. Der Anschluss erfolgt von der CEE-Steckdose zum Fahrzeug, wofür eine entsprechende kurze Anschlussleitung erforderlich ist. Wichtig ist, das eigene Kabel immer so zu verlegen, dass keine Stolperfallen entstehen und die Leitung gut sichtbar bleibt.
Achten Sie darauf, dass die Kabeltrommel immer komplett abgewickelt wird, denn sonst kann in der aufgewickelten Spule erhebliche Wärme entstehen, die sogar die Isolierung schmelzen lässt. Die Anschlüsse der Trommel regensicher platzieren oder abdecken. Jetzt können die Verbrauchsgeräte im Fahrzeug mit Netzstrom in Betrieb genommen werden. Also gleich den Kühlschrank auf 230 Volt statt Gas aktivieren, sofern dieser nicht über eine automatische Umschaltung der Energiequelle verfügt.
So schließen Sie den Wohnwagen richtig an den Strom an.
6. Versorgen
Für die Wasserversorgung sind in aller Regel diverse Stationen über das Platzgelände verteilt. Dort hat man die Möglichkeit, Frischwasserkanister zu füllen oder das Nass in einer eigens dafür mitgebrachten Gießkanne zum Fahrzeug zu transportieren.
Grauwasser fangen CaravanerInnen in einem Eimer oder besser in einem fahrbaren Abwassertank auf, den es im Caravaning-Fachhandel gibt. Der kann dann leicht am vorgesehenen Gully entleert werden.
Ganz komfortable Stellflächen verfügen über eigene Frisch- und Abwasseranschlüsse, dann sind Anschlüsse über Schläuche möglich. Hinweise über die jeweilige Platzausstattung bekommen Sie vorab meist im Internet oder später an der Rezeption. Für Wohnmobile haben inzwischen nahezu alle Campingplätze eine spezielle Ver- und Entsorgungsstation auf dem Platz.
Tipps & Tricks zur Wasserhygiene im Wohnwagen.
7. Entsorgen
Für die Kassette der Bordtoilette gibt es gesonderte Entsorgungsstationen. Sie befinden sich in den Sanitärgebäuden. Spezielle WC-Zusätze werden vor Benutzung in die Kassette eingefüllt und verwandeln die Hinterlassenschaften in eine blau oder grün eingefärbte Flüssigkeit und bekämpfen Gerüche. All das macht die Entsorgung etwas angenehmer.
Dosieren Sie bitte genau nach Anleitung, der Umwelt zuliebe. Verwenden Sie idealerweise campinggerechtes Toilettenpapier, das sich besonders leicht im Tank auflöst und damit Verstopfungen beim Entleeren des Fäkalientanks verhindert. Nach dem Ausschütten schwenkt man die Kassette noch mit etwas Wasser durch und spült selbstverständlich auch die Entsorgungsstelle ordentlich nach. Sauberkeit macht das Campingleben für alle angenehmer.
Die wichtigsten Fakten rund um die Campingtoilette finden Sie hier.
Immer noch unsicher?
Weitere Tipps und Tricks sowie die wichtigsten Informationen für CampinganfängerInnen finden Sie hier.