Zubehörpakete und Extras

Haben sich Käufer für ein Reisemobil entschieden, stellt sich die Frage nach nützlichen Paketoptionen. promobil hat sich das Angebot von Bürstner, Carthago, Knaus und Hymer angeschaut – und deutliche Unterschiede festgestellt.
Wohnmobil-Hersteller bündeln oft mehrere Extras in sogenannten Ausstattungspaketen – und bewerben diese beim Neukauf eines Reisemobils mit einem teils enormen Preisvorteil. Je nach Größe des Produktportfolios kommt manch ein Aufbauer baureihenübergreifend so auf mehr als 30 Paketoptionen.
Bei solch einem Angebot können Interessierte schnell die Übersicht verlieren: Chassis-Paket, Komfort-Paket, Light-Paket, hinzu kommt in der Regel eine umfangreiche Sonderausstattungsliste. Was steckt in den Paketen, welche Strategie verfolgen die Hersteller, und welche Extras sollten in keinem Reisemobil fehlen? Antworten liefert dieser Report.
Ein Urlaub mit dem Reisemobil steht für Freiheit, Flexibilität und Individualität. Attribute, die bereits beim Kauf des Campers greifen. Während Pauschalreisende bei einem Hotel höchstens die Wahl zwischen einem Standard-, Komfort- oder Superior-Zimmer haben, können sich Campingbegeisterte ihr mobiles Zuhause oft weitgehend individuell zusammenstellen.
Kunden haben die Qual der Wahl: Angefangen mit Optionen zum Basisfahrzeug wie der Motorleistung über das Chassis mit der Möglichkeit einer Auflastung bis hin zur Gestaltung des Aufbaus mit zusätzlichen Dachfenstern oder einer stimmungsvollen Beleuchtung – die Vielzahl an Wahlmöglichkeiten lässt den Kunden oftmals überfordert zurück. Gut, dass die Hersteller vorab Extras zu Paketen zusammenschnüren und so dem Kunden die Auswahl erleichtern, oder etwa nicht?
Was darf im Reisemobil nicht fehlen?
Vor dem intensiven Blick in die Paketwelt erscheint es sinnvoll, die potenziellen Käufer selbst zu Wort kommen zu lassen. Eine Möglichkeit bietet die von promobil durchgeführte Leserwahl-Umfrage, bei der die Teilnehmer auch Informationen zur Ausstattung ihres Reisemobils preisgeben dürfen.
Auf die Frage, welches Zubehör Käufer bei ihrem Neufahrzeug direkt ab Werk geordert hatten, landet die Markise auf Platz eins – vor der Rückfahrkamera, der Sat-Anlage, dem TV- und Navigationsgerät. Extras, die vor allen Dingen im Bereich Multimedia angesiedelt sind. Dieses Kaufverhalten bestätigt auch Verkaufsleiter Luigi Gagliardi vom Erwin Hymer Center Stuttgart: „ Multimediapakete spielen neben dem Fahrkomfort eine immer wichtigere Rolle, egal bei welcher Aufbauart. Aber auch das Thema Autarkie gewinnt an Bedeutung.“
Das Geschäft mit den Paketen scheint erfolgversprechend zu sein. Alleine die Branchengrößen Bürstner, Carthago, Hymer und Knaus kommen zusammen auf mehr als 110 verschiedene Paketoptionen. Wie viele davon einer einzelnen Baureihe zur Verfügung stehen, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die Auswahl des Angebots hängt stark vom Fahrzeuggrundriss und der Preisklasse ab, in der das Reisemobil startet. Im Basispreis teurere Modelle sind in der Regel besser ausgestattet als Camper mit günstigerem Startpreis. Auffällig: Chassis- und Aufbaukomponenten stellen die Hersteller oftmals getrennt voneinander auf.
Welche Pakete bietet Bürstner an?
Die These bestätigt sich bei Reisemobilhersteller Bürstner. Der Aufbauer aus Kehl gilt als Pionier bei den Teilintegrierten mit Hubbett. Entsprechend groß ist die Auswahl der beliebten Aufbauform in dessen Portfolio. Die lassen sich – ganz nach Wunsch – beim Kauf zusätzlich mit gleich mehreren Paketen „upgraden“. Bürstner kommt so auf mehr als 20 verschiedene Angebote und landet damit im Vergleich zu anderen Mitbewerbern im Mittelfeld.
Die Pakete tragen baureihenübergreifend häufig den gleichen Namen, unterscheiden sich jedoch in Ausstattung und Preis. Interessant: Pakete mit identischem Inhalt kosten je nach Fahrzeugtyp manchmal unterschiedlich viel. So verlangt Bürstner für das Küchenpaket im Lyseo TD 390 Euro, beim Lyseo Time T dagegen 50 Euro mehr. Für eine Stellungnahme hierzu war der Hersteller leider nicht bereit.
Das Angebot zwischen den Baureihen variiert bei der Marke aus der Erwin-Hymer-Gruppe stark. Während Interessenten beim Alkovenmodell Argos keine und beim Integrierten Ixeo I nur zwei Paketoptionen zur Verfügung stehen, zeigt sich bei den Teilintegrierten mit bis zu elf Paketen ein anderes Bild. Ein geringes Paketangebot ist aber nicht generell als negativ einzustufen. Der Lyseo TD 590 kostet 56.290 Euro, dessen baureihengleiche Harmony-Line-Variante 61.490 Euro. Das Verhältnis der jeweils buchbaren Pakete steht bei neun zu drei. Während beim Lyseo TD noch zwei Chassis- sowie ein Küchen- und Lichtpaket zur Auswahl stehen, sind viele dieser Komponenten in der Harmony-Line-Version bereits serienmäßig integriert. Es lohnt sich also zu vergleichen. Alleine für das Fiat-Chassispaket beim Lyseo TD 590 zahlen Kunden bereits 3340 Euro obendrauf.
Apropos Chassispaket: Das lässt sich bei so gut wie jedem Branchenhersteller finden. Bei Bürstner enthält es je nach Ausführung einen Tempomat, Traction Plus, Hill Holder, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, eine automatische Klimaanlage sowie einen Beifahrerairbag. Im Pkw-Bereich längst Standard, bekommt man Letzteren im Reisemobil oft nur gegen Aufpreis. Da es den Beifahrerairbag bei den Bürstner-Fiat-Modellen nicht als Extra, sondern nur in Verbindung mit dem Chassispaket gibt, wird der Kauf praktisch zur Pflicht.
Für einen Erwerb spricht neben der eigenen Sicherheit aber noch ein anderer Grund. Ohne Airbag, Tempomat und Fahrerhaus-Klimaanlage würden die Wiederverkaufschancen deutlich sinken.
- Anzahl Paketoptionen insgesamt: mehr als 20
- Paketauswahl pro Baureihe (ausgenommen Sondermodelle): bis 11
- Beispiel Paketauswahl Baureihe: Lyseo Time T
Kaufempfehlung:
- Chassispaket Fiat – Klima automatisch: Inhalt u.a. Tempomat, Traction Plus, Airbag Beifahrer, automatische Klimaanlage Fahrerhaus
- Winter-Paket Umluftheizung: Inhalt u.a. Heizung Combi 6, isolierter und beheizter Abwassertank, Sitzheizung Fahrer- und Beifahrer
Weniger Pakete bei Carthago erhältlich
Reisemobilhersteller Carthago hat ebenfalls ein Chassispaket im Paketportfolio. Im Kostenvergleich startet es bei 2750 Euro – und liegt damit 280 Euro über dem günstigsten von Bürstner. Verschiedene Paketinhalte erklären den Preisunterschied. Fast alle Basisfahrzeuge – egal ob Fiat oder Mercedes – bekommen bei Carthago bereits serienmäßig den Beifahrerairbag sowie die auf das ABS/ESP-System aufbauende Traktionskontrolle.
Das günstigste Chassispaket beim C-Tourer I umfasst unter anderem eine Armaturenbrettveredelung und Radzierblenden. Extras, auf die ein pragmatischer Reisemobilist verzichten könnte – auf die Klimaautomatik und den Tempomat dagegen weniger. Beide Optionen sind nicht separat buchbar. Damit wird auch dieses Chassispaket praktisch obligatorisch. Kein Wunder, dass es beim C-Compactline und C-Tourer laut Hersteller eine Kaufquote von beinahe 100 Prozent erreicht. Baureihenübergreifend verkaufen die Aulendorfer rund 15 verschiedene Paketoptionen. Damit hält sich der Aufbauer aus dem Kreis Ravensburg im Reportvergleich der Paketanbieter eher noch zurück.
Pro Baureihe stehen im Schnitt zwischen vier und sechs Pakete zur Auswahl. Preislich liegen die zwischen 1390 und 8390 Euro. Letzteres tauft Carthago auf den Namen „Super-Paket“ und bietet es in unterschiedlicher Preis- und Ausgestaltung für die Chic-Modelle C-Line T, C-Line I, E-Line I und S-Plus I sowie den Liner-for-two an. Es beinhaltet Komponenten des Chassispakets wie Klimaautomatik und Ladebooster und kombiniert es mit bis zu 15 Aufbau-Optionen. Dazu zählen besonders beliebte Extras wie ein Rückfahrkamerasystem, eine zusätzliche USB-Steckdose sowie die Vorbereitung für die Solar- und Sat-Anlage. Dafür werden gleich in der Produktion die entsprechenden Leitungen durchs Fahrzeug verlegt. Wer Interesse an einer Sat- oder Solaranlage hat, sollte diese Option auf jeden Fall mitbestellen. Die Komponenten des Super-Pakets beim Teilintegrierten Chic C-Line T kommen einzeln auf einen Gesamtpreis von 8495 Euro. Im Paket kosten sie zusammen nur 5160 Euro. Das ergibt eine Differenz von 3335 Euro, eine Ersparnis von fast 40 Prozent.
Mit dem Super-Paket müssen Käufer zwar mit mehr Kosten und weniger Zuladung rechnen – das Gewicht beträgt insgesamt 86 Kilogramm –, ein genauer Blick auf die Bestandsliste zeigt jedoch, dass sich diese Investition lohnen kann. Das bestätigen auch die Zahlen von Carthago. Mit einer Bestellquote von nahezu 100 Prozent lassen sich nur die wenigsten diese Ersparnis entgehen. Weitere „ Überzeugungsarbeit“ leistet die Androhung einer um sechs Monate längeren Lieferzeit bei Nichtbestellung des Super-Pakets. Keine Seltenheit, wie der Report noch zeigen wird.
Während das Super-Paket als Rundumschlag seinem Namen gerecht wird, zielen andere Angebote bei Carthago auf spezielle Vorlieben ab. Wie zum Beispiel das Küche-Kaffee-Paket für 1620 Euro mit einer Kaffeekapselmaschine und einem Spannungswandler, das vor allem für Koffein-Jünger interessant sein dürfte.
- Anzahl Paketoptionen insgesamt: mehr als 15
- Paketauswahl pro Baureihe (ausgenommen Sondermodelle): 4-6
- Beispiel Paketauswahl Baureihe: Chic C-Line T
Kaufempfehlung:
- Super Paket: Inhalt u.a. Fahrerhausverdunklung, Crashsensoren, Rückfahrkamerasystem, Tempomat, zusätzliche USB-Steckdose
Zusatz-Pakete beim Platzhirsch Hymer
Branchenprimus Hymer verzichtet auf das weit verbreitete Chassispaket im klassischen Sinn und bietet stattdessen eine Light-Variante unter dem Namen „Fahrkomfort-Paket“ an. Davon gibt es gleich sechs an der Zahl. Alle beinhalten vier Zubehörartikel, darunter eine manuelle oder automatische Klimaanlage und den Tempomat. Die Kosten liegen zwischen 1890 und 2990 pro Paket. Sicherheitselemente wie Beifahrerairbag gehören beim Ausbauer aus Bad Waldsee zum Serienrepertoire.
Hymer selbst legt auf Nachfrage den Kunden das Komfort-Plus- und das Wohnkomfort-Paket nahe. Von Ersterem gibt es sieben Stück in unterschiedlichen Zusammenstellungen. Das „Komfort-Plus-Paket 2“ für die Modelle Exsis-t enthält unter anderem ein Fliegenschutzrollo an der Eingangstüre. Ein mehr als praktisches Zubehör, das großen und kleinen Blutsaugern den Zutritt in den Wohnbereich verwehrt, ohne dabei die Frischluftzufuhr zu unterbinden. Zwar lässt sich das Insektennetz auch noch später nachrüsten, im insgesamt 1790 Euro teuren Paket profitieren die Käufer jedoch von einem Preisnachlass von insgesamt 500 Euro – und bekommen obendrauf noch das Panoramadachfenster und die Faltverdunkelung für das Fahrerhaus sowie eine Aufbautür mit Fenster und Mülleimer. Gerade die Sicht- und Schattenspender erweisen sich praktisch als unentbehrliche Begleiter, möchten Urlauber eine gewisse Privatsphäre genießen und am Morgen nicht gleich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt werden.
Die Hymer-Empfehlung, das Komfort-Plus-Paket beim Kauf zu bestellen, ist also sowohl nachvollziehbar als auch lukrativ. Das in sechs Varianten erhältliche Wohnkomfort-Paket – unter anderem als „Variante 2“ mit einem Holzrost in der Dusche, einem Spannbettlaken und vier Kissen – erscheint im Vergleich dazu weniger zwingend notwendig zu sein. Die zusätzlichen 230-Volt-, 12-Volt- und Doppel-USB-Steckdosen könnten Urlauber während der ein oder anderen Reise jedoch vermissen.
In solchen Fällen lohnt es sich, beim Händler nachzufragen, denn laut Hersteller können Kunden einzelne Optionen aus Paketen eventuell auch separat bestellen. Insgesamt bietet die Marke 31 Pakete an, je Baureihe zwischen vier und neun. Zu möglichen Verzögerungen bei einer Nichtbestellung äußert sich Hymer schriftlich wie folgt: „Die Paketstruktur wurde so zusammengestellt, dass der Produktionsprozess – unabhängig von der Paket-Konfiguration und unter Berücksichtigung der Lieferfristen unserer Lieferanten – optimal an die Fahrzeug-Gesamtkonfiguration angepasst werden kann.“ Soll heißen: Wird ein Paket nicht gebucht, kommt es dennoch zu keinen verlängerten Lieferfristen. Das muss durchaus nicht immer so sein.
- Anzahl Paketoptionen insgesamt: mehr als 30
- Paketauswahl pro Baureihe (ausgenommen Sondermodelle): 4-9
- Beispiel Paketauswahl Baureihe: Tramp S
Kaufempfehlung:
- Komfort-Plus-Paket-2: Inhalt u.a. mit Fliegenschutzrollo Eingangstür, Panoramadach Fahrerhaus, Faltverdunklungen Fahrerhaus
- Fahrkomfort-Paket-2 Mercedes-Benz: Inhalt u.a. mit halbautomatischer Klimaanlage, Tempomat, elektrischer Parkbremse, verstärkter Vorderachse
Pakete am Beispiel Knaus
Durchforschen Käufer die Preisliste beim Reisemobilhersteller genauer, so werden sie bei den aufgebauten Modellen – ausgenommen den Sun I – unter dem Chassispaket folgenden Hinweis lesen: „Bitte beachten Sie, dass sich bei Nichtbestellung des Fiat-Pakets die Lieferzeit des Fahrzeuges um 3–6 Monate verlängert.“ Das Gleiche gilt auch für das MAN-Paket beim Van TI Plus. Der Grund liegt oftmals in standardisierten Prozessen innerhalb der Produktion oder des Einkaufs. Bestimmte Vorkonfigurationen seitens der Hersteller wirken sich auf die Chassis-Vordisposition und die Materialbestellungen aus. Manche Pakete werden somit als Standardoption eingestuft. Verzichtet ein Käufer auf eines dieser eingeplanten Pakete, weicht er mit seiner Bestellung vom standardisierten Produktionsverfahren ab und muss mit Verzögerungen rechnen. Wer sein Fahrzeug also zu Beginn des Jahres bestellt und im selben noch damit verreisen möchte, sollte dies berücksichtigen.
Ein Kauf des Chassispakets bei Knaus empfiehlt sich jedoch nicht nur, um Lieferverzögerungen zu vermeiden, sondern schon aus rein praktischen Gründen. Ausgestattet mit einer manuellen Klimaanlage, einem Beifahrerairbag, einem Tempomat und elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln, sparen Käufer beim 2075 Euro teuren Paket für den Live Traveller im Vergleich zu einer Einzelbestellung 610 Euro. Positiv zu vermerken: Jeder Zubehörartikel innerhalb eines Pakets kann auch einzeln über die Sonderausstattungsliste bestellt werden. So haben Knaus-Kunden die volle Flexibilität bei der Zusammenstellung ihres Wunschzubehörs.
Zusammengefasst kommt der Hersteller mit Sitz im niederbayerischen Jandelsbrunn auf über 30 verschiedene Pakete, davon etwa sieben bis zwölf pro Baureihe. Die beliebtesten und zugleich erfolgreichsten darunter sollen die baureihenspezifischen Ausstattungsvarianten sein. Preislich liegen die zwischen 1090 und 2150 Euro und setzen sich aus bis zu zehn Einzelposten zusammen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei weniger um Design-, sondern vielmehr um Komfortelemente.
Dabei liegt das größte Einsparpotenzial im Baureihenpaket des Live Traveller mit einem Preisnachlass von 2147 Euro. Das 20 Kilogramm schwere Angebot umfasst nützliche Optionen wie eine Insektenschutztür, Front- und Seitenscheibenverdunklungen, das Truma-iNet-System und ein elektrisches Midi-Heki mit Beleuchtung. Laut Knaus sind es gerade die zusätzlichen Fenster, die beim Kunden großes Interesse wecken. Ebenfalls mit dabei: eine beheizte Isolierhaube für den Abwassertank, die sich vor allen Dingen für Reisen während der kalten Jahreszeit wärmstens empfiehlt.
Ein Paket der besonderen Art hat man zudem in petto: Kunden können ihr auslieferungsreifes Fahrzeug direkt in Jandelsbrunn abholen und sparen sich somit die Überführungskosten. Die inkludierte feierliche Übergabe samt Werksführung kostet jedoch stolze 800 Euro.
- Anzahl Paketoptionen insgesamt: ca. 30
- Paketauswahl pro Baureihe (ausgenommen Sondermodelle): 7-^1
- Beispiel Paketauswahl Baureihe: Live Traveller
Kaufempfehlung:
- Fiat-Paket: Inhalt u.a. manuelle Klimaanlage, Außenspiegel elektronisch verstell- und beheizbar, Beifahrerairbag, Tempomat
- Live-Traveller-Paket: Inhalt u.a. Isolierhaube Abwassertank beheizt, Midi-Heki elektrisch mit Beleuchtung, Truma-iNet-System
Welche Pakete bieten andere Hersteller an?
Bei den anderen Herstellern in der Branche sieht die thematische Aufteilung der Pakete ähnlich aus. Fast alle bieten neben einem Chassis- ein spezifisches Baureihenpaket, ein Komfort- sowie ein Licht- und Winterpaket an. Mit der Überarbeitung vieler Basisfahrzeuge wie dem Fiat Ducato, Citroën Jumper, Ford Transit oder Mercedes Sprinter finden auch zahlreiche Fahrsicherheitssysteme wie Seitenwind-, Spurhalte- oder Verkehrszeichenassistent den Weg in das Reisemobil. Die kosten jedoch in der Regel extra.
Der Report zeigt: Die stückzahlstarken Hersteller bieten meist die vielfältigsten Ausstattungsoptionen. Außerdem gilt: Je höherwertiger und teurer das Reisemobil, umso umfangreicher und komplizierter ist die Optionsauswahl. Mit zunehmendem Preis steigt also auch die Ausstattungsvarianz. Schließlich fordert der Kunde bei einer höheren Kaufsumme auch ein höheres Maß an Individualität. Eine lange Sonderausstattungsliste und viele Pakete tragen dem Rechnung. Hersteller, die vor allem im Einsteigersegment beheimatet sind, wie etwa Carado oder Sunlight, begnügen sich meist mit wenigen Paketen und Optionen. Das hilft, die Kosten für Einkauf, Logistik und Produktion gering zu halten und damit den Kunden oftmals verlockend niedrige Grundpreise anbieten zu können.
Einen eigenen Weg geht Hobby in dieser Hinsicht. Die Schleswig-Holsteiner setzen weniger auf besonders günstige Einstiegspreise, sondern auf eine umfangreiche Serienausstattung zum attraktiven Komplettpreis. Entsprechend klein fällt das Angebot an zusätzlichen Paketen aus. Der Optima Ontour Edition verzichtet gar komplett auf Extras. Das gibt es sonst eigentlich nur bei Sonder- oder Messemodellen.
Apropos Messen. Manch beliebtes Zubehör wie die Markise gibt es oft nur als Einzelextra in der Aufpreisliste. Doch gerade auf Messen können Käufer bei diesen Extras mit etwas Glück Geld sparen. Beispielsweise hat Malibu auf der CMT 2020 ein Paket bestehend aus Markise und Mediacenter im Wert von bis zu 2400 Euro für 1 Euro angeboten.
Für Interessierte gilt also beim Neukauf: Es lohnt sich, Modelle nicht nur mit Blick auf den Grundpreis, sondern auch bezüglich der Serienausstattung miteinander zu vergleichen. Pakete sind für die Hersteller nicht selten auch die Gelegenheit, Preislistenkosmetik zu betreiben, indem sie nahezu unumgängliche Extras aus dem Basispreis herausnehmen, um mit einem attraktiven Grundpreis werben zu können. Manche Komponenten können teils sogar nur im Paket geordert werden – und machen dieses damit zum Pflichtkauf. „Im Schnitt kaufen Kunden rund ein bis drei Pakete“, fasst Verkaufsleiter Luigi Gagliardi zusammen.
Die Paketstrategie der Hersteller hat zwei Seiten: Einerseits lassen sich Kunden gerne mit attraktiven Preisnachlässen locken. Andererseits werden zusätzliche Paketoptionen nur dann zum Vorteil, wenn der Käufer alle enthaltenen Extras tatsächlich nutzen kann und will.