Entlang idyllischer Bergseen im Alpenvorland

Endlich wieder mit dem Wohnmobil raus, aber die Zeit ist knapp. Naheliegend im wörtlichen Sinne erscheint ein Trip ins bayerische und österreichische Alpenvorland. Björn und Simone waren dort unterwegs.
Wenn es um einen Kurzurlaub geht, fahren wir gerne nach Holland. Doch diesmal wollen wir für uns neue Orte entdecken. Also planen wir eine Wander- und Seen-Campingtour ins südliche Bayern. Unser erstes Ziel ist wohl der Klassiker in der Region: die Zugspitze. Hier verbringen wir zwei wundervolle Nächte in Grainau auf dem Camping Resort Zugspitze (alle Stell- und Campingplätze siehe unten). Nicht ganz überraschend sind die Nächte auf dem Fünf-Sterne-Platz im Vergleich teuer, allerdings wird man mit einer tollen Aussicht auf die schroffen Alpengipfel belohnt.
Bei dem Anblick der grandiosen Berglandschaft keimt sofort der Wunsch auf, den höchsten Berg Deutschlands mit der Zugspitzbahn zu erklimmen. Unsere Recherche ergibt, dass es auf der Spitze gute Wanderrouten gibt, die aber auch ziemlich sportlich wirken. Ins Grübeln bringt uns allerdings die Tatsache, dass die Fahrt mit der Zugspitzbahn pro Person fast 60 Euro kostet und der Gipfel voraussichtlich mit Wolken verhangen ist. Also entscheiden wir uns gegen eine Tour und sehen uns die Grainau-Card näher an, die wir gratis auf dem Campingplatz bekommen haben. Damit können wir kostenlos den Bus benutzen, der vor dem Platz hält. Mehrmals täglich fährt der Bus in 25 Minuten zum Eibsee, der uns wärmstens von Einheimischen empfohlen wurde.
Atemberaubende Aussichten am Eibsee
Also auf zum Eibsee. Die Fahrt führt uns durch den Ort Grainau, und kaum angekommen, staunen wir nicht schlecht über die fantastische Aussicht auf den See und die umliegende Berglandschaft. Das Wasser strahlt türkisblau und zieht uns sofort in den Bann. Es gibt einen tollen Rundweg um den See, etwa acht Kilometer lang und fast ebenerdig. Neben der Wandermöglichkeit kann man baden, picknicken und Tretboot fahren. Wir entschließen uns, die Wanderroute zu nehmen. Immer wieder bleiben wir stehen, genießen die Aussicht und kühlen die Füße im klaren Wasser ab. Am Ende brauchen wir für die Strecke entspannte drei Stunden.
Am nächsten Tag brechen wir wieder auf. Schließlich wollen wir auf unserem Kurztrip noch mehr von den Bergen sehen. In Garmisch-Partenkirchen, also nur einen Kilometer vom Campingplatz entfernt, gibt es weitere Bergbahnen, die günstigere Möglichkeiten bieten, um die Alpen zu erkunden. Für 40 Euro können wir zu zweit mit Hund die Kreuzeckbahn nutzen – ohne Rückfahrkarte. Wir entschließen uns, den Campingbus an der Bergbahnstation zu parken, hochzufahren und wieder zurück ins Tal zu wandern. Die Wandertour soll laut Plan rund zwei Stunden dauern. Oben auf 1650 Meter Höhe angekommen, blicken wir auf saftige Almwiesen, pausierende Skilifte und die wunderbare Berglandschaft um uns herum. Und diese Luft. Besonders die erste Hälfte der Wanderung begeistert uns. Über Weiden mit Ausblick ins Tal und durch Wälder genießen wir jeden Schritt. Nach etwa einer Stunde führt dann ein weniger romantischer Weg über eine betonierte Straße zurück ins Tal.
Auf zum nächsten See
Unser nächstes Ziel ist der Alpsee, etwa eineinhalb Fahrstunden von der Zugspitze entfernt. Die Straße führt uns über die deutsch-österreichische Grenze, doch eine Vignette ist hier nicht nötig. Die endlos scheinenden Landstraßen schlängeln sich durch eine malerische Natur, bis wir plötzlich den Plansee entdecken. Der Anblick des grün-blauen Gewässers fesselt uns, wir halten an, stellen aber schnell fest, dass die beiden Campingplätze nicht nach unserem Geschmack sind. Sie scheinen eher auf Dauercamper ausgelegt zu sein und bieten für Touristen keine Möglichkeit, am See zu stehen.
Also doch weiter zum Alpsee: Für den zweitägigen Aufenthalt auf dem Alpsee Camping ergattern wir hier einen Platz in zweiter Reihe. Die Strandpromenade des Alpsees lädt nicht nur die Campinggäste zu einem Spaziergang oder zum Relaxen ein. Egal ob zum Baden, zu einem Bierchen mit Freunden oder einem kleinen Nickerchen auf der Wiese – die Einheimischen genießen ihren Alpsee, und das zu Recht. Im Hintergrund lockt die schöne Allgäuer Landschaft, während das Wasser in der Sonne klar und sauber erstrahlt.
Städtetrips nach Immenstadt und Bregenz
Am nächsten Tag geht es in die Stadt: Immenstadt im Allgäu liegt drei Kilometer vom Campingplatz entfernt und lässt sich sowohl wunderbar mit dem Fahrrad als auch zu Fuß erreichen. Der Weg dorthin führt über angenehme Wege abseits des Straßenverkehrs, durch eine kleine Ortschaft und schließlich parallel einer Landstraße bis ins Städtchen. Immenstadt zeigt sich mit seinen hübschen Gassen im besten Licht. Auf dem Rathausplatz gönnen wir uns erst einmal einen leckeren Eisbecher.
Weitere Infos und Tipps für Ihren Campingurlaub im Allgäu finden Sie in unserem kostenlosen digitalen Campingführer "Allgäu".
Vom Allgäu geht es zum dritten Ziel auf unserer kurzen Liste: Bregenz am Bodensee. Nach der etwa einstündigen Fahrt steuern wir Seecamping Bregenz an. Hier haben wir freie Platzwahl. Allerdings liegen die nicht belegten Flächen zwischen den Plätzen der Dauercamper, sodass wir am Ende für unseren Geschmack etwas zu dicht an den Sanitäranlagen stehen. Der Bodensee ist nur wenige Schritte entfernt. Im Vergleich zu den faszinierenden Seen, die wir zuletzt besucht haben, fesselt uns der Bodensee aber nicht so richtig. Das Wasser wirkt trüb, was jedoch auch am etwas tristen Wetter liegen dürfte.
In Bregenz wollen wir auf den Pfänder, der eine tolle Aussicht auf die Stadt bieten soll. In etwa einer halben Stunde gelangt man zu Fuß vom Campingplatz in die Innenstadt und kann zwischendurch einen Blick auf den Fährhafen und das Festspielhaus werfen. Die Talstation der Pfänderbahn liegt in der Stadt. 13 Euro pro Person kostet die Hin- und Rückfahrt, Hunde dürfen gratis mit. Zunächst genießen wir auf über 1000 Meter Höhe die Aussicht auf Bregenz und den Bodensee. Dann ziehen Wolken auf. Über einen schmalen steilen Aufstieg wandern wir in nur fünf Minuten auf die Pfänderspitze und sind entsprechend aus der Puste. Es gibt aber auch noch eine 30-minütige Wanderroute, die an einem Alpenwildpark vorbeiführt. Wir freuen uns, bemerken aber erst bei der Ankunft, dass Hunde dort nicht erlaubt sind. So fahren wir wieder talwärts und verbringen den Rest des Tages auf dem Minigolfplatz am Bodensee.
Die Bilanz unseres Kurzurlaubs fällt allemal positiv aus. Wir haben wundervolle Orte gesehen und die Erkenntnis gewonnen, dass man für Alpenfeeling in Deutschland und Österreich gar nicht so weit fahren muss.
Stellplätze und Campingplätze im Alpenvorland