Highlights in Papenburg und Umgebung

Maritimes Flair, wohin man auch schaut: Im emsländischen Papenburg und Umgebung dreht sich alles um die Themen Wasser, Wind und Meer. Zu den Hauptattraktionen gehören die Meyer Werft und die Festung Bourtange in den Niederlanden.
Eine bestandene Bewährungsprobe in stürmischer See können weder der Zweimastsegler "Friedericke" noch jene sechs weiteren Schiffstypen nachweisen, die fest verankert im Hauptkanal der Stadt Papenburg dahindümpeln. Sie wurden in den 1980er Jahren nach den Originalplänen von der Lehrwerkstatt der heimischen Meyer Werft nachgebaut – des weltweit renommierten, anno 1795 gegründeten Familienunternehmens. Die stattliche Museumsbrigg dient als Zweigniederlassung der Touristeninformation; sie liegt vor dem Rathaus, einem 1913 eingeweihten Backsteingebäude im prunkvollen neogotischen Stil.
Entstehung der längsten Fehnkolonie des Landes
Als älteste Siedlung im nördlichen Emsland und eine der ältesten in Niedersachsen gilt der Ort Aschendorf – heute ein Stadtteil von Papenburg. Die ersten Bewohner begannen bereits im neunten Jahrhundert mit dem Bau von Holzkirchen. Doch eine weitere Ausbreitung scheiterte: Das Gebiet ringsum war ein einziger mückenverseuchter Morast.
Um die widrigen Verhältnisse für Reisende erträglich zu machen, ließ 400 Jahre später der Bischof von Münster die Burg Papenborch als halbwegs bequemes Quartier am Emsufer errichten. Erst 1631 gelang es dem Landdrost Dietrich von Velen, einen grundlegenden Wandel einzuleiten. Der gebürtige Niederländer wusste, wie man das Moor bewohnbar macht.
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Von Velen kaufte das Areal und ließ Kanäle ziehen. Der abgebaute Torf wurde nach Emden verschifft. Die ersten Siedler zimmerten schlichte, fensterlose Katen mit einer Kochstelle in der Mitte. Nach und nach ging es den Leuten besser – und sie bauten Ziegelhäuser. Daraus entstand schließlich die längste Fehnkolonie Deutschlands. Das Wort "Fehn" leitet sich vom holländischen "Venn" für Moor ab.
Malerische Festungsstadt und sehenswerte Werft
Im Freilichtmuseum "Von-Velen-Anlage", am Stadtrand gelegen, ist die Entwicklung wunderbar dokumentiert. Einen Parkplatz fürs Mobil findet man am Kanalufer gegenüber. Oder man nutzt für einen Besuch die vielen schönen Radwege. Eine tolle Tagestour führt ins niederländische Bourtange (21 Kilometer). Die ehemals zerfallene und jetzt wieder bewohnte niederländische Bastion präsentiert sich als schnuckliges Juwel mit Cafés, Läden, Museen und Windmühle.
Viele Torfstecher fanden auch Arbeit im Schiffsbau. Von den einst 23 Papenburger Betrieben hat jedoch nur die Meyer Werft überlebt. Hohe Investitionen haben es ihr ermöglicht, zu einem der führenden Hersteller von Kreuzfahrtschiffen aufzusteigen. 250.000 Neugierige strömen jährlich ins eigene Besucherzentrum. Die Eintrittskarten muss man reservieren; sie liegen danach abholbereit in der Friedericke.
Der besondere Tipp
Mehrmals wöchentlich von April bis Oktober startet vom Heimathafen in Haren die MS Amisia (Foto) zu kleinen oder großen Ausflugsfahrten auf der Ems. Ziel ist etwa die Stadt Meppen, wo ein zweistündiger Landgang auf dem Programm steht. Das Schiff bietet 100 Sitzplätze. Super praktisch: der Gratis-Stellplatz direkt an der Ablegestelle. www.amisia.de
Stellplätze in Papenburg und Umgebung