Gaming-CPUs: Was ist wichtig und die beste Wahl für Dein Budget?

Wir zeigen Dir, was Du bei der Wahl von Gaming-CPUs beachten solltest und welcher Prozessor zum Zocken für Deine Ansprüche optimal ist.
1. Was sollte ein Gaming-Prozessor bieten?
Die Auswahl an CPUs ist groß. Davon eignen sich grundsätzlich auch einige Modelle für moderne Games. Doch welche Eigenschaften sind besonders wichtig? Wir haben die wichtigsten Faktoren zusammengestellt.
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a) Prozessorkerne
Die Anzahl der Kerne eines Prozessors beeinflusst dessen Leistungsfähigkeit erheblich. Dabei gilt: je mehr, desto besser. So lassen sich mehrere Programme parallel verwenden, ohne dass es zu Verzögerungen kommt. Zudem kannst Du gleichzeitig noch zocken, Dich per Teamspeak verständigen, via Messenger Nachrichten austauschen und die passende musikalische Untermalung streamen, ohne dass Dein Prozessor in die Knie geht. -
Aktuell sind die meisten modernen Games so designt, dass sie sich mit CPUs, die über 4 bis 8 Prozessorkerne verfügen, optimal nutzen lassen. Wir empfehlen Dir, wenn es Dein Budget zulässt, aber einen Prozessor mit 8 Kernen zu wählen. Denn viele Spieleentwickler werden künftig neue Games auf diese Anzahl an Kernen ausrichten. Das liegt nicht nur daran, dass die Preise von Achtkern-Prozessoren in letzter Zeit deutlich gesunken sind. Games entstehen zudem immer stärker plattformübergreifend auf PCs und Konsolen. Sowohl in Sony PS5 als auch in Microsofts Xbox Series X arbeiten ebenfalls Achtkerner-CPUs. Reicht das Budget jedoch nicht, kann ein Sechskerner eine gute Alternative aus.
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b) Taktfrequenz
Wichtig ist zudem die Taktung. Doch wie viel Gigahertz (GHz) benötigst Du? Als Faustregel empfehlen wir einen minimalen Prozessortakt von 3 GHz. Besser sind aber Taktfrequenzen von mindestens 4 GHz. Hier lassen sich die CPUs der beiden großen Prozessorhersteller AMD und Intel nicht direkt vergleichen. Verantwortlich dafür sind Unterschiede beim Aufbau. Generell hat AMD derzeit dank des zusätzlichen 3D-V-Caches die Nase vorn. Denn dieser fungiert als Turbo für ressourcenhungrige Games und überflügelt auch Intels Core Ultra 200S. Danach kommen bei Intel die Core-Prozessoren der 14. Generation. -
c) Übertaktbarkeit
Einige Gamer reizen die Möglichkeiten ihrer CPUs aus, indem sie diese mit einer höheren Taktrate betreiben, als eigentlich vorgesehen ist. Solltest Du das auch erwägen, empfiehlt es sich, bereits beim Prozessorkauf auf eine möglichst gute Übertaktbarkeit zu achten. Besonders einfach macht die Übertaktung ein Multiplikator, der frei wählbar ist. AMD offeriert diesen bei allen Prozessoren der Produktlinie Ryzen. Bei Intel ist das bei CPUs mit dem Zusatz „K“ sowie bei den „Extreme Editions“ der Fall. -
Bedenke, dass mit der Übertaktung auch der Kühlbedarf steigt. Achte auf eine gute Gehäusedurchlüftung sowie eine Hauptplatine von hoher Qualität mit widerstandsfähigen Spannungswandlern und geeigneten Einstelloptionen im UEFI. Zudem empfiehlt sich statt einer herkömmlichen Luftkühlung gegebenenfalls eine leistungsstarke Wasserkühlung.
2. AMD oder Intel?
Was früher ein Kopf-an-Kopfrennen zwischen den beiden großen Prozessorherstellern war, ist seit einiger Zeit (vorläufig) entschieden. Denn AMD hat Intel bei Gaming-Prozessoren abgehängt. Das liegt vor allem an den X3D-Prozessoren, die einen zusätzlichen Pufferspeicher bieten. Hier kann Intel keine vergleichbare Alternative bieten. Die Gaming-Performance hat sich mit der Produktreihe Core Ultra 200S („Arrow Lake-S“) sogar teilweise verschlechtert. So schneidet der ältere Intel Core i7-14900K in einigen relevanten Benchmarks besser als Intels aktuelles Topmodell Core Ultra 7 285K ab. Dass es Intel inzwischen gelungen ist, den zuvor enormen Strombedarf wieder zu senken, dürfte für enthusiastische Gamer dagegen kaum ins Gewicht fallen.
3. Kosten zusätzlicher Komponenten beachten
Zusätzlich zum Anschaffungspreis eines neuen Gaming-Prozessors können noch weitere Kosten auf Dich kommen. Das ist etwa dann der Fall, wenn Dein System nicht komplett mit der neuen CPU kompatibel ist. Möglicherweise benötigst Du nicht nur ein anderes Motherboard, sondern auch neuen Arbeitsspeicher.
Angenommen, Du möchtest zu einem Ryzen-Prozessor von AMD aus der 5000er-Reihe wechseln. Dann benötigst Du wahrscheinlich auch gleich ein neues Mainboard. Empfehlenswerte Modelle gibt es bereits für rund 100 Euro – etwa das ASUS Prime B550-Plus. Dieses ist vor allem dann eine gute Wahl, wenn Du noch über ausreichend DDR4-Speicher verfügst und diesen weiterverwenden möchtest. Leistungsfähiger sind die leistungsstarken Ryzen-CPUs aus den Serien 7000 oder 9000. Diese benötigen aber nicht nur ein etwas kostspieligeres Motherboard, sondern auch RAM vom Typ DDR5.
Etwas anders sieht die Situation beim Umstieg auf einen neuen Intel Core Ultra aus. Denn hier ist ein Mainboard noch einmal kostspieliger, wobei auch hier DDR5-RAM erforderlich ist. Günstiger wird es mit den älteren, aber für Games besser geeigneten Core-Prozessoren der 14. Generation. Auch hier kostet ein gutes Mainboard um die 100 Euro – beispielsweise das Modell Gigabyte B760 DS3H DDR4. Ein Preis-Leistungs-Tipp für Intel-Fans ist das Gigabyte B760M DS3H. Dieses Board bietet für einen schmalen Aufschlag von rund 20 Euro nämlich schnelleren DDR5-Speicher.
Bei einem Gaming-PC sollten die einzelnen Komponenten immer leistungsmäßig aufeinander abgestimmt sein. Das gilt besonders für die „Hauptkomponenten“ GPU und CPU.
4. Gaming-CPUs für kleine Budgets
Du möchtest nicht viel Geld für einen Prozessor locker machen? Dann empfehlen wir Dir den Prozessor AMD Ryzen 5 5500, der derzeit schon für rund 80 Euro erhältlich ist. Er punktet mit einer hohen Taktrate von 3,6 bis 4,2 GHz, besonderer Energieeffizienz und bietet 6 Prozessorkerne bzw. 12 Threads. Ein Nachteil ist allerdings die alte AM4-Plattform, die nur DDR4-Speicher und PCIe 3.0 unterstützt.
Wenn es ein Intel-Prozessor sein soll, kannst Du zum Core i5-14400F greifen. Der bietet ebenfalls eine hohe Taktrate, nämlich 2,5 bis 4,7 GHz sowie sogar 10 CPU-Kerne und 16 Threads. Im Gegensatz zum AMD-Modell unterstützt er sowohl DDR4- als auch DDR5-Speicher und bietet 4-mal PCIe 4.0 sowie 16-mal PCIe 5.0. Allerdings sind sowohl der Stromverbrauch als auch der Anschaffungspreis – derzeit rund 130 Euro – deutlich höher.
5. Gaming-CPU für wenig Geld mit integrierter Grafik
Du hast gerade wenig Geld, möchtest aber zocken? Dann gibt es auch die Möglichkeit, zunächst einen Prozessor mit integriertem Grafikchip zu kaufen und Deinen PC später mit einer Grafikkarte aufzurüsten.
AMD bietet hier mit der Ryzen 5 8600G das passende Modell, das aktuell gut 170 Euro kostet. Zwar hat dieser Prozessor „nur“ 6 CPU-Kerne bzw. 12 Threads. Dafür ist die Taktrate mit 4,3 bis 5 GHz sehr hoch. Die integrierte Grafikeinheit – Radeon 760M mit 2,8 GHz Taktfrequenz und 8CU/512SP – eignet sich für aktuelle Spiele. Allerdings gibt es nur 20-mal PCIe 4.0 und davon sind lediglich 16 Lanes verwendbar.
6. Gaming-CPUs mit viel Leistung zum günstigen Preis
Du willst bei Deinem neuen Gaming-Prozessor möglichst viel Leistung zum günstigen Preis? Dann haben wir zwei Preis-Leistungs-Tipps für Dich.
Dabei handelt es sich einerseits um das Modell AMD Ryzen 7 5700X3D. Dieses verfügt nicht nur über 8 Kerne bzw. 16 Threads. Auch die Taktrate ist mit 3 bis 4,1 GHz hoch. Die 24 PCIe 4.0 Lanes reichen ebenfalls aus. Das Prunkstück ist aber der 3D V-Cache mit 64 MB. Angesichts dieser Leistungsdaten sind Straßenpreise um die 220 Euro recht günstig.
Noch mehr Performance bietet andererseits der AMD Ryzen 5 7600X3D. Zwar hat dieser nur 6 Kerne bzw. 12 Threads. Dafür ist die Taktrate mit 4,1 bis 4,7 GHz höher. Zudem gibt es 28 PCIe 5.0 Lanes, von denen 24 verfügbar sind, und ebenfalls einen 64 MB 3D V-Cache. Das Gesamtpaket kostet faire 280 Euro.
7. Gaming-CPUs mit besonderer Zukunftssicherheit
Wer möchte schon in einen Prozessor investieren, bei dem bald ein Austausch erforderlich ist? Wenn Du nach besonders zukunftssicheren Gaming-CPUs suchst, bei denen dennoch die Leistung stimmt, haben wir zwei Empfehlungen für Dich.
Der AMD Ryzen 9 7800X3D kombiniert 8 Kerne bzw. 16 Threads mit sehr hohen Taktraten zwischen 4,4 und 5,6 GHz. Ansonsten ähneln die Leistungsdaten dem kleineren Bruder AMD Ryzen 5 7600X3D. So gibt es 28 PCIe 5.0 Lanes – 24 davon verfügbar – und 64 MB 3D V-Cache. Dafür ist der Preis mit knapp 400 Euro allerdings deutlich höher.
Wenn es etwas von Intel sein soll, dann vielleicht das Modell Core Ultra 7 265KF. Der Prozessor punktet mit jeweils 20 Kernen sowie extrem hohe Taktraten von 3,9 bis 5,5 GHz. Außerdem bietet die CPU 24 PCIe 5.0 Lanes – 20 davon verfügbar – und kostet rund 300 Euro.
8. Beste Gaming-CPU
Du möchtest bei der Leistung keine Kompromisse eingehen? Dann entscheide Dich für den Gaming-Prozessor AMD Ryzen 7 9800X3D, der derzeit rund 500 Euro kostet. Dafür erhältst Du einen Achtkerner mit 16 Threads, sehr hohen Taktraten (4,7 bis 5,2 GHz), einen 64 MB 3D V-Cache sowie 28 PCIe 5.0 Lanes (24 verfügbar).