Apple könnte Handy-Filmern auf Konzerten den Garaus machen
Das ewige Meer aus in die Höhe gereckten Smartphones auf Konzerten - es nervt viele Zuschauer. Und Künstler. Nun hat Apple Abhilfe ersonnen. Aber es gibt auch politische Bedenken.
Zuletzt war es Pop-Darling Adele (28, "Hello"), der der Kragen platzte. "Können Sie bitte aufhören, mich mit der Videokamera zu filmen, denn ich stehe hier im echten Leben vor Ihnen?", hatte die Sängerin Ende Mai bei ihrem Konzert in Köln einen Fan angefahren. Das ewige blaue Leuchten des Smartphone-Meeres über den Köpfen nervt aber auch viele Zuschauer. Und andere Künstler: Von Jack White (40) über Smiths-Legende Johnny Marr (52, "Dynamo") bis zu Benedict Cumberbatch (39) - Letzterer von der Theaterbühne herab - haben schon dutzende Stars die Handy-Filmerei öffentlich verdammt.
Ausgerechnet die iPhone-Schmiede Apple könnte nun aber Abhilfe schaffen. Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung "The Telegraph" hat der Tech-Riese ein Patent für eine Technologie angemeldet, die mittels eines Infrarot-Transmitters die iPhone-Cams im Publikum deaktiviert. Auf dem Display der Nutzer könnte dann wahlweise die Nachricht "Kamera vorübergehend deaktiviert" erscheinen, oder aber ein Effekt die Fotos unbrauchbar machen, heißt es.
Aber was ist mit Demonstrationen?
Unklar scheint gleichwohl noch, ob Apple die Technologie auch zur Anwendung bringen will - das Patent allein ist in dieser Hinsicht noch kein klares Zeichen. Ein Argument gegen den Infrarot-Fotoblocker könnten Möglichkeiten des Missbrauchs sein. So scheint durchaus denkbar, dass die Technik auch mehr oder minder totalitären Regierungen dazu dienen könnte, Demonstranten oder Passanten davon abzuhalten, beispielsweise oppressive Polizeieinsätze zu dokumentieren.
So oder so müssen sich gestresste Künstler und ihre Konzertveranstalter einstweilen mit anderen Methoden behelfen. Eine Möglichkeit ist es, sich wie Adele und Co. mit patzigen Ansagen bei den Hobby-Filmern unbeliebt zu machen. Eine andere Variante ist laut "Telegraph" zuletzt aus chinesischen Kinos in britische Säle herübergeschwappt: Dort werden Besucher mit gezücktem Smartphone von einem Mitarbeiter mit einem Laserpointer geblendet. Besonders angenehm klingt das allerdings auch nicht.