"Pokémon Go": So dreht die Welt durch
Der "Pokémon Go"-Hype wird täglich größer. Weltweit sind die Pokémon-Jäger ausgeschwärmt, um die kleinen Monster zu fangen und sorgen dabei für Chaos. Das sind einige der skurrilsten Zwischenfälle.
Central Park, New York. Es ist etwa 23 Uhr. Irre Szenen spielen sich ab. Eine aufgebrachte, mit Smartphones bewaffnete Horde Menschen rennt durch den Park. Fast alle sind erwachsen. Einige lassen ihr Auto mitten auf der Straße stehen und schließen sich der Menge an. Der Grund ist kaum zu glauben: Offenbar ist ein Aquana aufgetaucht. Ein seltenes und begehrtes Pokémon. Dieses YouTube-Video liefert den eindeutigen Beweis: Der Hype um das Handy-Spiel "Pokémon Go" hat ein wahnwitziges Level erreicht.
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Doch wer glaubt, das wäre die Spitze der Absurdität, der irrt. Ganz gewaltig sogar. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet etwa von Jugendlichen, die sich auf der Jagd in der Lüneburger Heide auf einen Truppenübungsplatz geschlichen haben, während dort mit scharfer Munition geschossen wurde. Aus Ohio in den USA kletterten - ähnlich lebensmüde - Teenager nahe eines Tiger-Geheges über den Zaun eines Tierparks. Beide Male erwischt sie der Wachdienst, bevor Schlimmeres geschehen konnte.
Verkehrschaos und Hausfriedensbruch
Ebenso häufen sich immer mehr Verkehrsschilder, die auf die Gefahren der Pokémon.Jagd während des Autofahrens aufmerksam machen müssen. Schließlich häufen sich die Unfälle und Anzeigen wegen "Pokémon am Steuer". Scheinbar schrecken die Jünger vor nichts mehr zurück. In Amsterdam mussten sich, wie die "Welt" schrieb, Mitarbeiter eines Krankenhauses gegen den Einfall von "Pokémon-Go"-Spieler wehren, die rücksichtslos in den öffentlichen Bereichen umherstapften. Über Twitter versuchte man humoristisch, für mehr Rücksicht zu werben: "Es gibt tatsächlich ein krankes Pokémon im AMC, aber wir sorgen gut für es. Bitte besucht es nicht", teilte die Klinik mit.
Mehr Rücksicht und Respekt wünschte sich auch das Holocaust-Museum der US-Hauptstadt Washington, das in mehreren Zeitungs-Interviews einen Appell an die Pokémon.Spieler richtete. Friedhöfe und Gedenkstätten sind, verständlicher Weise, ebenso nicht gerade erfreut über den unerwünschten Besucher-Zulauf.
Wenn du vergisst, wo du bist...
Und es geht immer so weiter! Ebenfalls in den USA ist Moderatorin Allison Kropf im Pokémon.Fieber kurzzeitig entfallen, wo sie sich befindet. Während einer Sendepause des TV-Senders Kanal 10 ging sie auf die Jagd, um im nächsten Moment Wetter-Frosch Bobby Deskin mit ihrem Handy in der Hand durch das Bild zu laufen. Der nahm es gelassen und sie postete das Video des Vorfalls auf Facebook mit den Worten: "Der Moment, wenn du realisierst, dass du vielleicht süchtig nach 'Pokémon Go' bist."