Die Sicherheit beginnt am Garagentor

Zwar wurde zuletzt bekannt, dass die gesamte Anzahl der in Deutschland verübten Einbrüche zum ersten Mal seit zehn Jahren gesunken ist, trotzdem finden täglich überall im Land diverse Einbrüche statt. Ungefähr 450 Mal pro Tag steigen Diebe in Wohnungen oder Häuser ein. Teils handelt es sich um Einzeltäter, oft aber auch um organisierte Banden. Da sich diese Tatsache wohl nicht so schnell ändern lässt, bleibt es wichtig, sein Hab und Gut so gut wie möglich zu schützen. Das bedeutet, Einbrechern das Leben möglichst schwer zu machen und an alle Schwachstellen des Hauses zu denken. Denn die sicherste Eingangstür und die besten Fenster bringen nichts, wenn Diebe problemlos die Garage aufhebeln und über die Verbindungstür seelenruhig ins Haus einmarschieren können. Dieser Artikel zeigt auf, welche Optionen es gibt, Einbrechern das Einsteigen zu verderben und mit welchen Möglichkeiten die Garage sicher gestaltet werden kann.
Herkömmliche Sicherheit.maßnahmen gegen Einbrüche
Um das Haus möglichst sicher zu gestalten, kommt es auf verschiedene Faktoren an. Nicht nur fest verbaute Maßnahmen wie Fenster, Türschlösser oder auch Türen zählen zum Einbruchsschutz, sondern mitunter auch die Gartengestaltung und die eigene Achtsamkeit. Dennoch gibt es die drei Punkte, an denen Einbrecher immer wieder ansetzen. Hier gilt es, für Verbesserungen zu sorgen:
- Türschlösser - ein ganz simples Schloss, so wie es durchaus noch gerne in Verbindungstüren zwischen Garagen und Häusern genutzt wird, lädt Einbrecher nahezu zum Einsteigen ein. Gerade an Haustüren und sämtlichen Türen, die einen direkten Zugang zum Haus schaffen, sollten gute Schlösser installiert werden. Gleichzeitig können die Türen noch zusätzlich durch Riegel oder ein Zusatzschloss verstärkt werden. Die Maßnahmen kosten relativ wenig und bieten ein gutes Maß an Sicherheit. Übrigens ist es auch in Mietwohnungen erlaubt, ein Zusatzschloss professionell montieren zu lassen. Für Hausbesitzer gilt zudem, die Eingangstür zum Haus selbst mit einem möglichst guten Schloss abzusichern.
- Fenster - es gibt eigens einbruchshemmende Fenster, die sich nur schwer aufhebeln lassen. Je nach Schutzklasse benötigt es schweres Werkzeug, um einen Spalt zwischen dem Rahmen und dem Fensterflügel aufzustemmen. Da die meisten Einbrecher nur kurz versuchen, ins Haus zu kommen und bei Widerstand schnell weiterwandern, sind einbruchshemmende Fenster mit die beste Maßgabe. Wichtig ist es allerdings, nicht nur einzelne Fenster abzusichern. Oftmals werden Kellerfenster schlichtweg vergessen oder Hausbesitzer installieren die sicheren Fensterflügel nur im Erdgeschoss, ohne darauf zu achten, ob es auf dem Grundstück nicht ideale Kletterhilfen gibt, um ins Obergeschoss zu gelangen.
- Türen - Türen sollten, wie auch die Schlösser, Einbrechern ein schweres Spiel bieten. Besonders wichtig sind hier übrigens die Terrassen- und Balkontüren, durch die die meisten Einbrecher sich den Weg ins Haus suchen. Die Terrassentüren sollten eine Möglichkeit besitzen, noch mal extra abgeschlossen werden zu können. Auch Riegel, die sich im abgeschlossenen Zustand in eine fest in der Wand verankerte Halterung schieben, sind ideal. Und Vorsicht: Katzenklappen können es Einbrechern bei einfachen Glastüren nochmals erleichtern, ins Haus einzutreten.
Wer nicht unbedingt die Fenster und Türen selbst austauschen möchte, kann durchaus gewöhnliche Fenster nachrüsten. Viele Sicherheit.optionen lassen sich bestens mit älteren Fenstern kombinieren, indem schlichtweg Riegel angebracht werden.
Das wird häufig vergessen
Wie bereits erwähnt, gibt es bei fast jedem Haus Stellen, die trotz aller Achtsamkeit vergessen werden. Besonders sind hier drei Punkte zu nennen:
- Keller - das Erdgeschoss ist mit zusätzlichen Schlössern gesichert, die Fenster sind dicht und werden nie in Kippstellung gelassen. Und doch kommen Einbrecher leicht ins Haus. Warum? Weil schlichtweg die Kellerfenster ignoriert wurden. Wer nur ungern Fenster komplett austauschen möchte, kann die Öffnungen mit Gittern absichern. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Kellertür zum Haus selbst immer abzuschließen.
- Garagen - gerade in Einfamilienhäusern gibt es gerne einen direkten Zugang von der Garage ins Haus. Befindet sich ein Einbrecher erst einmal in der Garage, stehen ihm nicht nur die hier oft gelagerten Werkzeuge zur freien Auswahl zur Verfügung, er kann sich ebenso leicht ins Haus vorarbeiten. Daher empfiehlt es sich, elektrische Garagentore zu installieren. Sie lassen sich wesentlich schwerer aufhebeln, da die elektrische Vorrichtung eine Sperre besitzt.
- Obergeschosse - Balkone erlauben es Dieben durchaus, ins Haus zu gelangen. Daher sollten auch diese Türen besonders gut gesichert werden.
Was ist sonst noch zu beachten?
Selbst die besten Einbruchssicherungen helfen nicht gegen Unachtsamkeit. Natürlich ist es in den Sommermonaten schön, wenn den ganzen Tag über gelüftet wird. Doch ein gekipptes Fenster ist immer eine Schwachstelle. Auch sollte die Terrassentür niemals über eine längere Zeit geöffnet bleiben, wenn sich gerade niemand im Haus oder im Garten aufhält. Der Kaffeeklatsch beim Nachbarn kann schon genügen, damit ein Einbrecher das Haus bequem leerräumt. Zusätzlich sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Gartenpflege - ein extrem gepflegter Garten ist für Einbrecher ebenso einladend, wie ein völlig verwachsenes Grundstück. Gepflegte Gärten weisen durchaus darauf hin, dass es sich um einen wohlhabenden Inhaber handeln könnte. Ungepflegte, komplett vor Blicken geschützte Gärten hingegen bieten Einbrechern einen soliden Schutz vor störenden Blicken beim Einsteigen.
- Garten-/Terrassengestaltung - ist die untere Etage des Hauses gut gesichert, versuchen Einbrecher oben ins Haus zu gelangen. Das klappt oft erschreckend einfach, wenn sich Rankgitter an der Hauswand hochziehen und die perfekte Leiter zum Balkon darstellen. Blumenkübel, Statuen oder andere Kletterhilfen direkt in Balkonnähe sind ebenfalls gefährlich.
- Rollläden - sie sind ein guter Einbruchsschutz. Allerdings sollten sie bei Abwesenheit nicht dauerhaft runtergelassen werden, sondern elektrisch gesteuert sein. Ständig geschlossene Rollläden zeigen deutlich an, dass niemand zu Hause ist. Während der Urlaubszeit empfiehlt es sich übrigens, einige Lampen mit einer Zeitschaltuhr zu versehen, sodass immer mal wieder Licht in den Abendstunden brennt.
Fazit - Vorsorge ist besser als Nachsicht
Der Einbruchsschutz setzt an vielen Punkten im Haus - und außerhalb - an. Es lohnt sich, in gute Türen, Schlösser oder auch in ein neues Garagentor zu investieren, um die eigene Sicherheit zu erhöhen. Denn oftmals ist es nicht nur der finanzielle Schaden, der durch einen Einbruch entsteht, der Personen belastet. Das Gefühl, dass sich ein Fremder Zugang zum Haus verschafft hat, ist beklemmend und führt oftmals zu einer dauerhaften Unsicherheit. Übrigens gibt die Polizei gerne Hinweise zum Einbruchsschutz und kommt zu Beratungsgesprächen nach Hause.