10 Tipps: So lernen Sie den Umgang mit Geld

Ein wenig Selbstbeobachtung und ein paar sinnvolle Tools sind der Schlüssel zu einem verantwortungsbewussten "erwachsenen" Umgang mit Geld. Lesen Sie hier unsere 10 Tipps zum Umgang mit Geld, die Ihnen dabei helfen, Ihre Ziele zu erreichen und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
10 Tipps für den Umgang mit Geld:
- Tipp: Wissen Sie, wo Ihr Geld bleibt!
Untersuchen Sie, wo Ihr Geld Monat für Monat bleibt. Drucken Sie Ihre Kontoauszüge aus und kontrollieren Sie sie. Führen Sie ein Ausgaben-Tagebuch. Sie werden staunen, welche Beträge in Kaffee, Snacks, kleine Spontankäufe oder scheinbare Schnäppchen fließen. Beobachten Sie Ihre Konsum- und Freizeitgewohnheiten. Und kaufen Sie überlegt ein: Machen Sie einen Einkaufszettel, gehen Sie nicht hungrig einkaufen und durchforsten Sie Ihren Kleiderschrank, bevor Sie auf Shopping-Tour gehen!
- Tipp: Mit Barzahlung den Überblick behalten
Gewöhnen Sie sich an, bar zu zahlen. Dadurch werden Spontankäufe seltener, und Sie können Ihr Budget besser einhalten. Insbesondere Kreditkarten verleiten zu höheren Ausgaben, weil der Betrag erst zum Monatsende abgebucht wird. Dadurch verlieren Konsumenten leicht den Überblick über den Kontostand und stehen am Monatsende vor zusätzlichen Belastungen.
- Tipp: Haushaltsbudget aufstellen
Prüfen Sie, ob Ihre Ausgaben und Einnahmen im Gleichgewicht sind. Finanzexpertin Helma Sick empfiehlt dafür ein Haushaltsbuch. Das können Sie im Schreibwarenhandel kaufen oder als Excel-Tabelle kostenlos downloaden. Auf die Einnahmeseite gehört das, was Ihnen monatlich zur Verfügung steht. Für die Ausgaben listen Sie zunächst die Fixkosten auf (Miete, Strom, Wasser, Telefon, Versicherungen, Verkehr). Dann die variablen Ausgaben: Was geben Sie heute für Essen aus? Wie viel fürs Essengehen? Wie viel benötigen Sie für Kleidung, Kinder, Freizeit? Jetzt wissen Sie, welcher Betrag monatlich fürs Sparen oder für die Altersvorsorge übrig bleibt, oder ob Sie Ihre Ausgaben genauer unter die Lupe nehmen sollten.
- Tipp: Regelmäßige Planung und Kontrolle
Ab und an sollten Sie sich Zeit nehmen für die größeren finanziellen Entscheidungen: Was will ich für die Altersvorsorge zurücklegen? Welche Versicherungen brauche ich? Stehen Veränderungen bei Arbeit oder Arbeitsweg an? Eventuell wird die Familie größer, wie viel Taschengeld bekommen die Kinder? Passen unsere Telefontarife zur aktuellen Situation?
- Tipp: Schaffen Sie ein Sicherheitspolster
Ein finanzielles Polster beruhigt. Wie hoch das sein sollte – das hängt von Ihrem Sicherheitsbedürfnis und von Ihrer familiären Situation ab. Aber es ist gut zu wissen, dass Sie sich einen neuen Kühlschrank leisten könnten, sollte der alte den Geist aufgeben. Die Finanzberaterinnen Helma Sick und Renate Fritz empfehlen als Notreserve ca. 2-3 Netto-Monatsgehälter auf einem Sparkonto, auf das Sie jederzeit zugreifen können.
- Tipp: So kann mein Sparkonto wachsen
Wenn das Geld knapp ist, wird Sparen zur Herausforderung. Überlisten Sie sich: Überweisen Sie eine (kleine) fixe Summe per Dauerauftrag auf ein Sparkonto oder in einen Fondssparplan. Bald werden Sie das Geld nicht mehr einplanen – sie sparen „automatisch“. Ebenso können Sie kleine (Münz-)Beträge beiseite legen und einmal im Monat auf ein Sparkonto einzahlen. Setzen Sie sich schöne Ziele: Sparen Sie auf eine Urlaubsreise oder auf einen Betrag hin, den Sie dann für Weihnachtseinkäufe zur Verfügung haben. Auch das motiviert zum Sparen.
- Tipp: Achtung Schuldenfalle! Kauf auf Pump: Kleine Raten, lange Laufzeit
Die Angebote für Ratenkäufe sind verlockend. Aber Vorsicht: Die Raten für ein Möbelstück oder ein Elektrogerät werden auch dann fällig, wenn es kaputt geht oder wenn sich Ihre finanzielle Situation ändert. Und in der Regel bleibt es Eigentum des Verkäufers, bis die letzte Rate abbezahlt ist. Prüfen Sie sorgfältig die Kosten der Angebote. Bei größeren Anschaffungen kann der Ratenkauf eine sinnvolle (und günstige) Finanzierung darstellen. Für Spontankäufe sollte er nicht eingesetzt werden.
- Tipp: Der Dispokredit – Kurzfristiger Puffer, aber kein Dauerzustand!
Von allen Kreditarten ist der Dispokredit für Verbraucher am teuersten. Die Verbraucherzentrale in Hamburg hält viele Zinsregelungen für zu hoch. Sie kritisiert vor allem die Praxis, zusätzliche Zinsen und Gebühren zu verlangen, sobald der vereinbarte Dispo-Kreditrahmen weiter überschritten wird. Was heißt das für die Praxis? Verbraucher sollten ihr Girokonto nur in Ausnahmefällen und auch nur für kurze Zeit überziehen und spätestens nach einem Monat wieder ausgleichen. Wenn bereits ein hohes Minus aufgelaufen ist, kann man umschichten: Vereinbaren Sie einen Ratenkredit, um aus dem teuren Dispokredit herauszukommen.
- Tipp: Kredite richtig einsetzen
Nutzen Sie Kredite richtig. Langfristige Kredite sind nur für langfristige Projekte bestimmt. Oftmals sind diese Kredite zweckgebunden. Dann dienen z.B. das Haus oder die Wohnung gleichzeitig als Sicherheit, das Objekt gehört so lange der Bank, bis der Kredit abbezahlt ist. Das Geld aus dem Kredit sollten Sie nicht für andere Zwecke nutzen! Umgekehrt sind kurzfristige Konsumkredite oder gar der Dispokredit wegen der hohen Kosten nicht das richtige Mittel, um größere Anschaffungen zu finanzieren.
- Tipp: In der Schuldenfalle? Setzen Sie die richtigen Prioritäten!
Wer nicht mehr alle Rechnungen bezahlen kann, muss Prioritäten setzen. Miete und Strom sollten Sie grundsätzlich immer und mit höchster Priorität überweisen. Sie riskieren sonst im schlimmsten Fall eine Räumungsklage oder den Lieferstopp von Strom und Gas. Selbstständige müssen die Prämien für die Krankenversicherung zahlen. Auch Bescheide vom Finanzamt bitte nicht ignorieren! Suchen Sie so schnell wie möglich kompetente Beratung, denn es gibt immer einen Weg, sich aus der Schuldenfalle zu befreien.
Dem einen zerrinnt das Geld zwischen den Fingern, die andere kann sich trotz kleinen Gehalts oder großer Familie etwas leisten oder Geld zurücklegen – wie kommt das? Mit Geld verbinden wir positive und negative Gefühle, und das oft unbewusst. Unsere Prägungen stammen teilweise aus der Kindheit, und als Erwachsene stehen uns diese Einstellungen manchmal im Weg.
Viele wünschen sich mehr Kontrolle über ihre Ausgaben oder mehr Spielraum für die Altersvorsorge. Die gute Nachricht: Den besseren Umgang mit Geld können wir lernen. Probieren Sie die verschiedenen Tipps aus und passen Sie sie an Ihre Situation an – so erreichen Sie Ihre finanziellen Ziele und schützen sich vor der "Schuldenfalle".
Hier geht’s zur großen Bildershow mit 10 Tipps für den Umgang mit Geld!
Redaktionelle Beratung: www.schuldendirekthilfe.de