Eifersucht: So kann sie helfen!
Sie ist eines der Hauptmotive jedes halbwegs guten Kriminalromans, aus ihr ist der Stoff, um den sich ganze Tragödien und Dramen spinnen. Sie trifft irgendwann jeden von uns: die Eifersucht. Aber ist sie nun zuerst ein Liebesbeweis – oder doch eher Beziehungskiller? Die Kolleginnen der "FIT FOR FUN" verraten es Ihnen!
Wie entsteht Eifersucht?
Das Gefühl des Verlustes ist eines unserer Grundängste. Allerdings hängt die Ausprägung auch stark von Erfahrungen früherer Beziehungen ab, nicht nur von partnerschaftlichen. Die Sozialisation in unserer Kindheit hat großen Einfluss darauf, wie selbstbewusst wir als Erwachsene mit diesem nagenden Gefühl umgehen. Wir sagen nur: Geschwisterkämpfe. Denn Eifersucht ist vor allem eins: eigene Unsicherheit und ein geringes Selbstwertgefühl. Sie richtet sich weniger auf das Verhalten des Partners, muss nicht einmal konkreten, realen Anlass oder Bedrohung finden.
Hollywood-Romantik & Evolution
Wenig hilfreich bei der Vermeidung von Eifersucht ist das Bild, das uns eine Vielzahl romantischer Filme vermittelt. Als gesellschaftliche Normen gelten dort Exklusivität, absolute Liebe und Treue, die bis oder sogar über den Tod hinausreichen. Von teilbaren Gefühlen sieht und hört man bei Hollywood & Co. nichts. Denkt man dagegen an Eifersucht, ploppen Szenen von Frauen auf den Leinwänden auf, die heimlich im Handy ihres Liebsten nach verdächtigen Nachrichten suchen. Oder von Männern, die sich wütend mit dem vermeintlichen Liebhaber prügeln.
Darum ticken Männer und Frauen bei der Eifersucht unterschiedlich
Ist Eifersucht also ein unnützes Gefühl, das in Wut und Aggressionen ausartet und Partnerschaften nur zerstören kann? Ganz so verschrien ist die Eifersucht nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen dann doch nicht. Evolutionär betrachtet, diente das Misstrauen unseren Vorfahren dazu, die eigenen Gene erfolgreich weiterzugeben. Deswegen begründen Männer und Frauen ihre Eifersucht unterschiedlich: Während Männer eher nach Anzeichen sexueller Untreue ihrer Partnerin suchen, haben Frauen vor allem Angst vor der emotionalen Zuwendung ihres Partners zu einer anderen.
Eifersucht als Beziehungschance
So hat das Ganze auch etwas Gutes. Ist Eifersucht nämlich nicht krankhaft, kann sie einer eingeschlafenen Beziehung wieder frischen Wind geben. Zum einen dient sie als Verteidigungsstrategie gegen äußere Verlockungen, zum anderen zeigt nur die Eifersucht, wie viel Leidenschaft wirklich in einer Partnerschaft steckt, wie wichtig sie ist. Dieses Gefühl stärkt die Bindung zueinander, denn es gibt nichts Schlimmeres als in einer Beziehung Gleichgültigkeit und Kälte gegenüberzustehen
Notfall-Guide
Aber: Um das Gefühl positiv zu nutzen, ist ein gesundes Maß an Selbstwertgefühl und Selbstliebe notwendig. Das ist der beste Schutz vor extremen Eifersuchtsanfällen. Falls es doch mal in der Herzgegend zwicken sollte, haben wir für Sie noch ein paar Tipps zusammengestellt, für den Notfall sozusagen:
- Betreiben Sie keine Detektivarbeit. Durchsuchen Sie weder Handy oder Mail noch Taschen des Partners. Das kostet Sie nicht nur Selbstachtung, sondern das Vertrauen des Partners. Sie schaden sich und ihrer Beziehung nur selbst.
- Suchen Sie das Gespräch. Wenn Sie das Verhalten Ihres Partners verunsichert, reden mit darüber. Ruhig und ohne Vorwürfe. Uns sagen Sie auch, wie viel Ihnen an Ihrem Partner liegt. Vielleicht haben Sie das (zu) lange nicht mehr getan.
- Tun Sie etwas für ihr Selbstbewusstsein, indem Sie sich Hobbys und Freunden widmen. Treiben Sie Sport, machen Sie sich fit und begehrenswert. Dann haben Sie keinen Grund, davon auszugehen, dass ihr Partner Sie betrügen könnte.