Faszination Geisterstädte und Ruinen
Heute belebt, morgen verlassen: Geisterstädte und Ruinen sind gleichzeitig gruselig und aufregend! Wir zeigen eine Auswahl.
Faszination Geisterstädte und Ruinen
Heute belebt, morgen verlassen: Geisterstädte und Ruinen sind gleichzeitig gruselig und aufregend! Wir zeigen eine Auswahl.
Im Jahr 1859 fand Wiliam Bodey in der Gegend Gold, das den Reichtum der nach ihm benannten Stadt Bodie (USA) begründete.
Als die Goldminen versiegten, wurde die Stadt verlassen und verfiel zur Geisterstadt.
Heute ist Bodie als Freilichtmuseum hergerichtet und erzählt von der Zeit des Gold-Rushs in Kalifornien.
Am 10. Juni 1944 wurde Oradour-sur-Glane (Frankreich) von deutschen Truppen fast vollständig zerstört und die Bevölkerung ermordet.
Nach dem Krieg begann ein Neuansiedlung neben der ursprünglichen Stadt. Oradour-sur-Glane wurde zur Mahn- und Gedenkstätte, als welche sie heute besichtigt werden kann.
Auf dem Plateau des Berges Phnom Bokor gelegen wurde Bokor Hill Station (Kambodscha) zu Beginn der 1920er Jahre während der französischen Kolonialherrschaft erbaut und im Indochinakrieg aufgegeben.
Kernstück ist das Hotel-Kasino das heute als Ruine beeindruckend atmosphärisch ist. Bis in die 1990er Jahre galt Bonkor Hill Station als letzte Hochburg der Roten Khmer.´
Immer mal wieder gibt es Pläne das Plateau neu zu gestalten und das Hotel-Kasino zu renovieren.
Wegen der Gefahr von Erdbeben und eines befürchteten Erdrutsches wurde Balestrino (Italien) von seinen Einwohnern verlassen, welche sich neben der alten Stadt erneut nieder ließen.
Die neue Stadt Balestrino liegt direkt neben dem alten und verlassenen Ortskern, der im Jahr 2008 als Kulisse für den Film ‚Tintenherz‘ diente.
Diamantenfunde ließen die Stadt Kolmanskop in vormals Deutsch-Südafrika (Namibia) blühen und gedeihen. Inmitten von Sand und Hitze entstand seit 1905 eine Stadt nach deutschem Vorbild mit zum Teil herrschaftlichen Häusern.
Als 1930 die Diamantenfunden erschöpft waren, verließen die Einwohner die Stadt, bis 1960 auch der letzte von ihnen ging. Heute ist Kolmanskop als Freiluftmuseum zugänglich.
Die Humberstone-Salpeterwerke (Chile) sind heute Weltkulturerbe und eine Industrieruine mit Geisterstadt.
Bis zur Entdeckung der Ammoniak-Synthese war Salpeter ein lukratives Abbauprodukt. 1961 wurde das Salpeterwerk endgültig geschlossen, die Wohnungen verlassen und die Infrastruktur dem Verfall anheim gegeben.
Einst florierte die Stadt Centralia (USA) Dank des Abbaus von Anthrazitkohle.
Doch 1962 brach ein Feuer aus und seitdem brennen die unterirdischen Kohlelagerstädten und werden es voraussichtlich noch 100 bis 200 Jahre weiter tun, bis die Kohle aufgebraucht ist. Alle Löschversuche, die bisher durchgeführt wurden, blieben ergebnislos. Weitere sind nicht geplant.
Die Gegend ist durch den Kohlebrand nahezu unbewohnbar.
Die mittelalterliche Stadt Craco (Italien) wurde in den 1960er Jahren, vor allem ab 1963 nach einem Erdbeben und Erdrutsch aufgegeben.
1991 wurden bei einem erneuten Erdrutsch einige Häuser mitgerissen. Craco diente unter anderem für den Film "Die Passion Christi" als Kulisse.
Seit den 1890ern baute Mitsubishi vor der Insel Hashima (Japan) unterseeisch Kohle ab. Die Siedlung, in der die Arbeiter und ihre Familien wohnten, erstreckt sich zu weiten Teilen unterirdisch. Mit der Schließung der Kohleminen wurde Hashima in kurzer Zeit von seinen Bewohnern verlassen.
In seiner Blütezeit wies die Stadt die höchste Einwohnerdichte der Welt auf. Ihren Spitznamen Gunkanjima verdankt sie ihrem Aussehen, das an ein Kriegsschiff erinnert (jap. = Gunkanjima).
An die 48.000 Einwohner zählte die Stadt Prypjat (Ukraine) bei der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl 1986.
Die Stadt, in welcher vor allem Arbeiter des Kernkraftwerkes lebten, wurde in kurzer Zeit geräumt. Zurück gelassen wurde eine Stadt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Überall finden sich noch Alltagsgegenstände ihrer ehemaligen Bewohner, auch wenn es trotz Absperrung des Bereichs zu Plünderungen gekommen ist.
Bis zum Start des Ukraine-Kriegs durch Russland wurde Prypjat von Katastrophen-Touristen in geführten Touren besucht, auch wenn die Gegend noch immer hochgradig verstrahlt ist.
Unter den zahlreichen Dörfern, die dem Braunkohleabbau Garzweiler (Deutschland) zum Opfer gefallen sind, ist Holz nur eines.
Die Umsiedlung begann 1999 mit dem Bau von Neu-Holz (heute: Holz). Bis zum Abriss des letzten Gebäudes im Januar 2011 war die Stadt eine Geisterstadt mitten in Deutschland.
Auch die Einwohner des Ortes Pesch wurden aus dem Braunkohle-Abbaugebiet umgesiedelt.
Es sollte eine Vorzeigestadt aus der Retorte werden, mit Wohnungen, einem Golfplatz und einem Bahnhof, der einen Anschluss an die Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona bieten sollte. Doch dann kam die Wirtschaftskrise, Wohnungskäufer blieben aus und so ist Valdeluz (Spanien) heute praktisch eine Geisterstadt.
Am 11. März 2011 wurde Tomioka (Japan) Opfer eines Erdbebens und des daraus resultierenden Tsunamis. Aufgrund ihrer Nähe zu Fukushima wurde die Stadt nach dem Reaktorunglück evakuiert, da sie in der 20 Kilometer großen Sperrzone lag. 2017 hob die japanische Regierung die Evakuierungsbefehle auf, sodass den EInwohnern somit wieder erlaubt war, in ihre Häuser zurückzukehren.