Das ist in diesen Urlaubsorten verboten

Das ist in diesen Urlaubsorten verboten

Touristen benehmen sich nicht immer wie Gäste. Mancherorts stören sie durch Sauftourismus, an anderen Orten hinterlassen sie Müll in der Natur. Dieses Verhalten hat manchen Touristen an einigen Urlaubsorten einen schlechten Ruf eingebracht. Den Einheimischen missfällt das Verhalten von einigen Urlaubern immer mehr, weshalb sie Benimmregeln fordern. Deshalb gibt es im Mittelmeerraum seit einigen Jahren immer mehr Regeln und Verbote für Besucher.

In Lignano, einem beliebten Badeort in Italien, stört das Laissez faire einiger Urlauber, weshalb es dort verboten ist, sich im Bikini oder mit nacktem Oberkörper an öffentlichen Plätzen aufzuhalten. Bei zu luftiger Bekleidung können bis zu 25 Euro Bußgeld fällig werden. Wiederholungstätern droht sogar eine Strafe von 500 Euro. Sogar für öffentlich einsehbare Balkone soll das Verbot gelten.

In Lignano gilt: Männer müssen neben Shorts auch ein T-Shirt tragen, Frauen zusätzlich zum Bikini oder Badeanzug ein passendes Oberteil. Doch es gibt auch Ausnahmen. Für Kinder bis 12 Jahre gilt das Verbot nicht. Auch auf der Strandpromenade oder in einigen Bereichen des Hafens darf man in Badebekleidung flanieren.

Das "Bikini-Verbot" von Lignano ist kein Einzelfall: Ähnliche Vorschriften gelten auch in anderen italienischen Badeorten wie Sorrent, Riccione, Caorle und Santa Margherita Ligure. Ziel der Regelungen ist es, das Stadtbild und die Lebensqualität zu schützen sowie anstößiges Verhalten zu verhindern.

Auch in anderen Ländern rund um das Mittelmeer werden Bikini-Verbote erlassen. In der Innenstadt von Split in Kroatien wurden bereits vor Jahren "Anti-Bikini-Schilder" aufgestellt, die jedoch bis 2023 kaum beachtet wurden. Das führte zu Unmut bei den Einheimischen, die strengere Maßnahmen verlangten. Deshalb ist das Tragen von Bikinis im Stadtzentrum von Split seit Kurzem offiziell verboten.

Auch am Alkoholkonsum einiger Touristen stören sich die Einwohner von Split. Deshalb gilt an vielen öffentlichen Bereichen ein Alkoholverbot. Wer außerhalb von Gastronomiebetrieben beim Trinken erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 300 Euro rechnen. Öffentliches Erbrechen nach dem Alkoholkonsum wird mit einer Geldstrafe von 150 Euro geahndet.

Seit 2019 gibt es am Ballermann auf Mallorca eine Alkoholverbotszone, um exzessive Partys einzudämmen. Bei starken Ruhestörungen oder Belästigungen durch Alkohol- oder Drogenrausch drohen Bußgelder von bis zu 3.000 Euro. Im April 2024 wurde dieses Alkoholverbot laut der "Mallorca Zeitung" auf weitere Gebiete ausgeweitet. Ziel ist es, den Sauftourismus einzuschränken.

Nicht nur Alkohol- und Partyexzesse oder zu viel nackte Haut sorgen für Ärger zwischen Einheimischen und TouristInnen. In Eraclea bei Venedig ist das Bauen von Sandburgen, das Graben von Löchern und Ballspielen am Strand verboten, weil Rettungskräfte sonst im Einsatz stolpern könnten. Wer sich nicht daran hält, muss mit Geldbußen zwischen 250 und 1000 Euro rechnen. Auch auf Sylt ist das Bauen von Sandburgen übrigens verboten.

Wer etwas vom paradiesischen Sandstrand auf Sardinien mit nach Hause nehmen möchte, sollte dies besser unterlassen. Es ist strengstens untersagt, Sand oder Muscheln zu sammeln und einzupacken. Wird davon etwas im Gepäck bei der Zollkontrolle entdeckt, kann eine Geldstrafe zwischen 500 und 3.000 Euro fällig werden.

In einigen Teilen von Griechenland ist es verboten, Steine aufzusammeln. Das gilt für Kieselsteine und auch für antike Fundstücke. Wer erwischt wird, muss nicht nur mit einer Strafe rechnen. Man kann auch auf der Polizeistation landen, bis staatliche Archäologen die Herkunft der Steine geprüft haben.

Keine Sorge, High Heels dürfen mit nach Griechenland. Doch für den Besuch der Akropolis und anderer historischer Stätten sollten sie im Hotel bleiben. Die örtlichen Behörden befürchten, dass Absätze den Boden beschädigen könnten. So würden jahrhundertealte Denkmäler zerstört. Daher ist das Tragen von High Heels dort verboten.

Das norditalienische Portofino ist durch seine pastellfarbenen Häuser und das türkisblaue Mittelmeer zur beleibten Instagram-Kulisse geworden. Doch Influencer können dort nicht mehr überall Fotos machen. An bestimmten Orten ist es nun verboten, anzuhalten und Selfies zu schießen. So sollen Staus verhindert werden. Diese blockierten in der Vergangenheit sogar Rettungskräfte bei Notfällen.

In Teilen Spaniens gibt es sogar Regeln zum Aufhängen frisch gewaschener Kleidung. In einigen Städten ist es untersagt, Badesachen auf Balkonen aufzuhängen, die zur Straße zeigen. So soll ein ordentliches Stadtbild gewährleistet werden.

Auf Mallorca gibt es neben Alkoholverbotszonen weitere Regeln. Das Wegwerfen von Zigarettenkippen und Kaugummis auf Straßen und an Stränden ist unerwünscht. Wer etwa in Santanyí Zigaretten-Stummel am Strand entsorgt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Unter Umständen kann die Reisekasse so mit 1.500 Euro belastet werden.

In Madrid darf man Straßentauben nicht füttern. Das kann bis zu 500 Euro Strafe kosten. Auch in Venedig sollte man keine Brotkrumen mit Tauben teilen. Das Füttern ist dort seit 2008 verboten. So will man die Zahl der Tauben und Taubenkot in der Innenstadt reduzieren. Wer sich nicht daran hält, kann ebenfalls mit einem Bußgeld von bis zu 500 Euro belegt werden.

Das Fütterungsverbot für Tauben ist nur eine von vielen Regeln für Touristen in Venedig. Die Lagunenstadt wird jährlich von 15 Millionen Touristen besucht. Schilder weisen an vielen Orten und Brücken darauf hin, nicht stehenzubleiben. Auch das Schwimmen in Kanälen ist verboten. Man darf sich zudem nicht in Badekleidung in der Stadt zeigen. Beides wird mit mehreren hundert Euro Strafe geahndet.

Natürlich gibt es mancherorts auch Regeln, die für saubere Strände sorgen sollen. Dazu gehört das Pinkelverbot an den Sandstränden von Lepe in Südwestspanien. Wer dort im Meer uriniert, riskiert seit 2012 eine Geldstrafe von bis zu 750 Euro. Angeblich sollen mithilfe dieser Regel die Urlauber für Umweltprobleme sensibilisiert werden.

Santorini lässt sich gut auf Eseln erkunden. Touristen konnten die Tiere in der Vergangenheit auch dazu nutzen. Tierschutzorganisationen sehen das kritisch. Deshalb wurde Eselreiten vor einigen Jahren reguliert. Nur noch Personen, die weniger als 100 Kilogramm wiegen, dürfen von den Tieren durch den Ort getragen werden.

Auch in Italien legt man großen Wert auf das Tierwohl. Deshalb gibt es dort eine Anschnallpflicht für Hunde. Auch wenn der Vierbeiner in einer Box im Kofferraum transportiert wird, muss diese gesichert sein. Andernfalls muss mit einer Geldstrafe oder einer Anzeige gerechnet werden.

In Spanien ist man weniger hundefreundlich. Nimmt man seinen Hund mit an den Strand, kann das 60 Euro Geldstrafe kosten. Einige Regionen haben spezielle Hundezonen eingerichtet. Wer seinem Vierbeiner das Buddeln im Sand ermöglichen möchte, fährt besser nach Bibione. Dieser italienische Badeort ist ein Paradies für Hundebesitzer und ihre Tiere

Diese Regel sollten vor allem Deutsche Urlauber kennen: Im Badeort Torrox an der Costa del Sol in Málaga ist es seit 2014 streng verboten, Strandabschnitte längere Zeit oder über Nacht zu "reservieren". Wer dennoch ein Handtuch an einem Liegestuhl oder Sonnenschirm platziert, muss damit rechnen, dass es entfernt wird.

Dass Nackt- oder Oben-ohne-Baden in Ländern wie etwa der Türkei verboten ist, überrascht kaum. Doch auch auf Korsika und in Spanien ist es nicht gestattet. Auf der iberischen Halbinsel gibt es allerdings besondere FKK-Strände. Dort kann man sich bedenkenlos ohne Bikini bräunen. Überall sonst drohen bei Zuwiderhandlung jedoch Geldstrafen.

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