Die häufigsten Probleme des modernen Mannes
Es ist Ihnen bestimmt schon aufgefallen: Das Mann-Sein war noch nie so komplex und schwierig wie heute. Doch wir haben die Lösungen für die größten Rollenkonflikte.
Die Erwartungen der Gesellschaft an die Männerwelt werden immer größer. Im Grunde wird mittlerweile ein Alleskönner erwartet, der flink wie Wiesel zwischen diversen Rollenbildern wechseln kann.
Da ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Männer damit überfordert fühlen. Vor allem dann, wenn sich die erwarteten Eigenschaften teilweise widersprechen. So soll ein Mann erfolgreich im Job sein, Geld nach Hause bringen und in seiner Arbeit komplett aufgehen.
Auf der anderen Seite soll er aber auch ein liebevoller Vater sein, der viel Zeit mit den Kindern verbringt und gefälligst zu Hause bleibt, wenn eines krank ist. Und wie soll das alles jetzt bitte unter einen Hut gebracht werden?
Nicht die Männer selbst, sondern vor allem Frauen zwingen dem Mann dieses neue Leitbild auf. Der Soziologe Professor Carsten Wippermann stellte in einer Studie beispielsweise fest, dass junge Frauen einen großen, starken, handwerklich begabten, selbstbewussten Mann mit breiten Schultern und leichter Macho-Attitüde bevorzugen, gleichzeitig aber auch von ihm erwarten, dass er liebevoll, kinderlieb, romantisch, einfühlsam und treu ist. S
o sieht für sie also Mr. Right aus. Er muss alles können und sein. Dass wir Männer dabei oft in Rollenkonflikte geraten, ist nicht ihr Problem, sondern unseres. Aber dafür gibt es Lösungen:
Stark sein vs. Gefühle zeigen
Für echte Machos kommt Gefühlsduselei gar nicht in Frage. Sie sehen darin die Aufgabe ihrer eigenen Männlichkeit. Wer zu viele Gefühle zeigt, wird zum Schwächling degradiert und ist kein Mann mehr. Ein Mann der weint und Schwächen einräumt? Geht gar nicht, das machen echte Kerle nicht! Doch dieses alte Rollenklischee gilt schon lange nicht mehr. Klar, Sie sollen nicht zum jämmerlichen Etwas verkommen, aber auch nicht hart wie ein Stein sein.
Lösung: Pegeln Sie sich auf einen Mittelweg ein. Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, wann von Ihnen Stärke gefordert ist und wann Sie Ihren weichen Kern zum Vorschein bringen können – oder gar sollen.
Karriere vs. Vater sein
Früher musste ein Vater vor allem eines tun: Geld mit nach Hause bringen, damit es Frau und Kind an nichts fehlt. Heute wird von ihnen aber auch erwartet, für die Familie da zu sein.
Mittlerweile ist genau das aber auch zum Bedürfnis vieler Männer geworden. Problem: Nicht selten wird im Job von ihnen erwartet, mobil, ehrgeizig und flexibel zu sein und sich auch mal voll und ganz in ein Projekt zu stürzen. Das passt aber so gar nicht zur Rolle des fürsorglichen Vaters.
Lösung: Entscheiden Sie sich für eine Sache: Familie oder Karriere – und setzten Sie demnach Prioritäten. Dabei sei gesagt: Ein Karriere-Mensch ist noch lange kein schlechter Vater – und umgekehrt.
Finden Sie Ihre perfekte Work-Life-Balance. Dazu ist es notwendig, mit der Partnerin oder dem Chef in einen Dialog zu treten und klare Grenzen zu setzen. Gut: Viele Arbeitgeber zeigen mittlerweile Verständnis für den Wunsch, in erster Linie ein guter Vater sein zu wollen. Für loyale Fachkräfte gehen sie auch Kompromisse ein.
Klassische Rollenverteilung vs. Partnerschaft auf Augenhöhe
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist in unserer Gesellschaft zumindest in der Theorie angekommen. In bestimmten Situationen fallen die Geschlechter aber schnell wieder in ihre traditionellen Rollen.
Etwa, wenn ein Paar ein Kind bekommt. Dann ist der Papa schnell der Ernährer, während sich Mama um den Haushalt und das Kind kümmert. Befeuert wird das auch von äußerlichen Faktoren wie Steuervorteile oder Gehaltsunterschiede.
Lösung: Wenn Sie und Ihre Partnerin kein Problem mit der klassischen Rollenverteilung haben, dann sollten Sie es auch zu keinem machen. Sprechen Sie einfach darüber. Vielleicht finden sich so auch Möglichkeiten, dass Sie nicht komplett in ein Extrem geschoben werden. Am besten vermeiden Sie es konsequent, eine der beiden Rollen zu priorisieren.