Neoprenanzug an und mit dem Schnorchel ab in den Moorgraben: So in etwa lässt sich das beschreiben, was jährlich bei der Weltmeisterschaft im Moorschnorcheln in Llanwrtyd Wells, Großbritannien, stattfindet. Alternativ kann man sich dabei auch aufs Mountainbike setzen.
Statt Gewichten schnallen sich die Männer beim Frauentragen eine Frau auf den Rücken und rennen dann um die Wette. Das muss zwar nicht zwingend ihre Ehefrau sein, aber 49 Kilo Mindestgewicht sind Pflicht. Am bekanntesten sind die Weltmeisterschaften im finnischen Sonkajärvi. Doch inzwischen werden die Frauen auch national gern als Sportart getragen, so wie auf unserem Foto beim North American Wife Carrying Championship.
Köpfchen trifft auf Fäuste: Genau das gilt beim Schachboxen. Abwechselnd stehen die Teilnehmenden sich im Ring und am Schachbrett gegenüber. Die Idee dazu kam aus einem französischen Comic und dann 2003 aus den Niederlanden. Doch der internationale Siegeszug des verrückten Wettbewerbs ließ nicht lange auf sich warten.
Um die Wette schwitzen bei 110 Grad Celsius: In Finnland waren die Sauna-Weltmeisterschaften in Heinola bis 2010 ein großes Spektakel. Nach dem Tod eines Finalteilnehmers wurde der Wettbewerb dort allerdings eingestellt. Sauna-Meisterschaften gibt es allerdings z.B. in Deutschland immer noch.
Die verrücktesten Wettbewerbe dieser Welt zeigen nicht zuletzt, dass sich aus wirklich allem ein sportliches Wetteifern machen lässt. So etwa aus dem Beerenpflücken. In Finnland gehört es zum Prinzip der Beerenpflück-WM, in einer Stunde so viele Preiselbeeren wie möglich zu pflücken, wahlweise alleine oder im Team. Der aktuelle Weltrekord liegt bei rund 28 Kilo Beeren in einer Stunde.
Bälle, Hammer oder Diskus besonders weit werfen? Langweilig. Versuchen wir's doch lieber mal mit Gummistiefelweitwurf, wie hier beim ERC Ingolstadt. Es ist übrigens ziemlich schwer, den Gummistiefel weit zu werfen, da ihm die Aerodynamik schnell abhanden kommt. Ursprünglich stammt diese verrückte Sportart übrigens einmal mehr aus Finnland, wo 1992 auch die erste Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Den Weltrekord hält denn auch ein Finne, der den Gummistiefel stolze 68,03 Meter weit warf.
Wer hat die schönste Haarpracht im Gesicht? Das wird bei den Weltmeisterschaften der Bärte und Schnurrbärte ermittelt. Und die Kreationen sind tatsächlich ziemlich abgefahren.
Da möchte man nicht tauschen: Beim 275 Kilometer langen Amazonas Dschungel-Marathon müssen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die extremsten Bedingungen der Grünen Hölle schlagen, dazu gehörte etwa der Lauf durch Bereiche, wo Jaguare anzutreffen sein könnten, dazu die extreme Hitze und Feuchtigkeit im brasilianischen Regenwald. Kein Wunder also, das oft nur eine kleine Anzahl der Laufenden auch das Ziel erreicht.
Auch die Australierinnen und Australier haben Sinn für irre Wettbewerbe: Hier erfreut sich in Port Lincoln der Thunfischweitwurf, der im Rahmen des jährlichen Tunerama Festivals entstand, großer Beliebtheit. Erleichternd für Tierfreundinnen und -freunde und auch besonders skurril: Seit 2007 wird statt des gefrorenen echten Thunfischs Fisch aus Plastik geworfen.
Sexpuppen sehen naturgemäß skurril aus. Wenn sie dann noch in den Armen von Wettbewerbsteilnehmenden liegen und ihnen in einem Fluss mit Stromschnellen als Rafting-Boot dienen, ist das ein verrücktes Spektakel. Die Bubble Baba Challenge, die auf dem Fluss Vuoksi in Russland stattfindet, wurde nachdem sie zwischenzeitlich verboten wurde, 2021 wiederbelebt.
Mülltonnen sind Multitalente. So lässt sich mit ihnen unter anderem ein Mülltonnenrennen ausrichten. Die Pilotinnen und Piloten müssen dann auf den Mülltonnen schnellstmöglich einen Berg hinab ins Ziel kommen. Klare Sache, dass dafür auch eine Weltmeisterschaft ins Leben gerufen wurde, die erste fand 2009 im Hunsrück statt. Die Mülltonnenrennen gibt es ebenfalls inzwischen international in diversen Versionen, unser Foto zeigt ein Rennen in Zagreb mit Mülltonnen und Rädern.
Teerfässer sind nicht unbedingt das, was man beim Laufen schultern möchte. Schon gar nicht, wenn sie brennen. Genau das passiert jedoch in Ottery St. Mary in Devon, Großbritannien, wo die flammenden Teerfässer jährlich als eine Tradition durch die Straßen getragen werden.
Auch Betten lassen sich in Rennfahrzeuge umwandeln. Das jedenfalls ist das Prinzip beim „Great Bed Race" im englischen Knaresborough. Dabei müssen die Teilnehmenden unter anderem einen Fluss durchqueren. Ein kurioser Anblick!
Wer holt die meisten Regenwürmer aus dem Boden? Darum geht es bei den Worm Charming Championships. Seit 1980 sind Jung und Alt jährlich bemüht, in Willaston, Cheshire, England, Rekorde aufzustellen. Der aktuelle Weltrekord liegt bei 567 Regenwürmern. Wie die Regenwürmer aus dem Boden geholt werden, ist übrigens den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst überlassen. Man kann z.B. graben, grunzen, Musik abspielen oder den Boden zum Beben bringen.
In England scheint es wirklich jede Art von Meisterschaft zu geben. Da passt es, dass die Britinnen und Briten in Chipping Campden auch Schienbeintreten zum Wettbewerb gemacht haben. Weiche Schuhe sind zwar Pflicht, doch das dürfte vor allem den Siegenden nicht davor bewahren, einige Schmerzen zu erdulden.
