So treibt uns die Nahrungsmittelindustrie in Fress-Orgien

Künstliche Süße, Aromen, Glutamat... Erschreckend, was alles in unseren Nahrungsmitteln steckt. Nicht ohne Grund: Geschickt treibt uns die Nahrungsmittelindustrie damit in regelrechte Fress-Orgien.
Lesen Sie sich doch einmal die Zutatenlisten auf Chipstüten, Fruchtgummi, Softdrinks und Co. Genau durch. Verstehen Sie eigentlich, was die Begriffe bedeuten? Was steckt denn zum Beispiel genau hinter dem Wort „Aromastoffe“? Oder was exakt ist ein „Süßstoff“? Und was bedeutet eigentlich „E200“, „E300“ oder „E620“?
Meistens machen wir uns keine Gedanken um die genauen Inhaltsstoffe. Hauptsache, es schmeckt, und schädlich wird’s schon nicht sein, sonst wäre es ja verboten. Oder?
Nun ja. Natürlich ist eine Tüte Chips alleine nicht gleich gesundheitsschädigend. Trotzdem erfüllen ihre Inhaltsstoffe schon ihren Zweck: Man reißt die Tüte auf, fängt an zu naschen... und kann erst dann aufhören, wenn auch der letzte Chips-Krümel verzehrt ist. Was folgt, ist das schlechte Gewissen. Nie wieder!, schwört man sich - um beim nächsten Einkauf doch wieder sehnsüchtig vor dem Chips-Regal stehen zu bleiben.
Sind wir einfach willensschwach? Nein, denn mit ihren perfiden Tricks treibt uns die Lebensmittelindustrie geradezu in fiese Nasch-Attacken. Ihre kleinen Helferchen sind Zusatzstoffe, die ganz bewusst Heißhunger in uns auslösen und Appetit auf mehr machen sollen. Das Gemeine dabei: Sie verstecken sich hinter ganz harmlos klingenden Begriffen.
Aromastoffe
Kaum ein Snack kommt ohne Aromastoffe aus. Insgesamt gibt es etwa 2700 intensiv schmeckende Aromen, die dafür sorgen, dass wir immer mehr davon wollen. Lebensmittel, die dagegen ohne diese Stoffe hergestellt sind, werden von unserem künstlichen Aroma-verwöhnten Gaumen als langweilig und fade empfunden. Dabei besitzen Sie den ganz normalen Geschmack des natürlichen Essens...
Auch der Begriff „natürliche Aromen“ ist irre führend: Was zwar gesünder klingt, ist ebenfalls stark synthetisiert, geschmacklich aufgepeppt und damit Appetit fördernd.
Süßstoff
Künstliche Süßstoffe gelten zwar als kalorienfrei, fördern aber erst recht den Appetit auf zuckerhaltige Lebensmittel: Weil unser Körper Zucker braucht, ihn aber durch die Ersatzstoffe nicht bekommt, wird er mit Heißhunger-Attacken reagieren. Die Folge ist mehr Nahrungsmittel-Aufnahme als eigentlich nötig.
Glutamat
Dabei handelt es sich um einen gefährlichen Geschmacksverstärker, der sich hinter dem harmlos klingenden Begriff „Hefeextrakt“ versteckt. Gefährlich deshalb, weil viele Menschen mit starken allergischen Reaktionen auf den Genuss von Glutamat reagieren. Besonders in der asiatischen Küche kommt der Geschmacksverstärker zum Einsatz, er versteckt sich allerdings auch unter anderem in Chips.
E-Nummern: Harmlos oder gefährlich?
Auf der Zutatenliste der meisten Snacks befindet sich mindestens eine E-Nummer. Doch was bedeuten diese Codes eigentlich?
E100-E180
So werden Farbstoffe benannt, die die Farben der Lebensmittel verstärken und gleichzeitig appetitanregend wirken.
E200-297
Diese Konservierungsstoffe machen Lebensmittel haltbar, indem sie sie vor Bakterien schützen.
Ab E 400
Feuchthalte- und Verdickungsmittel machen Flüssigkeiten dickflüssig und verhindern das Austrocknen.
Ab E500
Das sind Säureregulatoren, die sauren Geschmack verleihen und Lebensmittel konservieren. Außerdem werden so Schaummittel bezeichnet, die Flüssigleiten aufschäumen.
Ab E620
Dahinter verbergen sich Geschmacksverstärker, die den eigenen (natürlichen) Geschmack von Lebensmitteln verstärken. Sie werden auch für Essen verwendet, das erst so lange verarbeitet wird, bis es geschmacklich wertlos ist; mit den E´s wird dann wieder neues, künstliches Aroma erzeugt.
Ab E900
Süßungsmittel süßen Lebensmittel ohne Verwendung von Zucker. Mit E-Nummern ab 900 werden auch Trennmittel benannt, die vor Verklumpen und Verkleben schützen. Ebenso wie Überzugsmittel, die die Flüssigkeit in Lebensmitteln konservieren und somit vor dem Austrocknen schützen.