Wasser- und Stromleitungen: Leitungssucher erleichtert die Suche vor dem Bohren

Erfunden in Schwaben hat sich die elektrische Bohrmaschine zu einem riesigen Welterfolg entwickelt. 2019 feiert das Werkzeug, dass es mittlerweile in fast jedem Haushalt gibt, seinen 124. Geburtstag.
Weder aus Privathaushalten, noch aus Handwerksbetrieben und Industrie ist die elektrische Bohrmaschine heute noch wegzudenken. In den letzten Jahren hat sie sich zu einem der wichtigsten Grundwerkzeuge entwickelt. Die erste elektrisch angetriebene Bohrmaschine./a> wurde im Jahr 1895 von dem in Stuttgart niedergelassenen Unternehmen FEIN aus den Weg gebracht. Im Jahr 1917 wurde die erste Beton-Schlagbohrmaschine von Robert Bosch konstruiert. Als Massenprodukt konnte aber erst Metabo die Schlagbohrmaschine 1957 etablieren.
Der Erfolg war dem Entwickler FEIN bereits damals sicher und so entstand basierend auf der Bohrmaschine ein riesiges Sortiment mit zahlreichen Ausführungen, nicht nur der Schlagbohrmaschine, sondern auch der Magnet-Kernbohrmaschine und weiteren Varianten.
Neue Elektromotoren machten die Entwicklung erst möglich
Schon vor Jahrhunderten bohrten Menschen verschiedenste Löcher in Materialien. Zu Beginn steht ihnen hierfür nur der Handbohrer zur Verfügung. Doch der hier erforderliche Kraftaufwand ist enorm. Der Krafteinsatz wird schließlich durch erste mechanische Antriebe minimiert. Manuelle Antriebe galten lange Zeit als Mittel der Wahl. Erst im späten 19. Jahrhundert gelang es schließlich kleine, zuverlässige Elektromotoren auf den Weg zu bringen.
Jakob Wahl und Friedrich Heep nutzten die Weiterentwicklung der Elektromotoren für die Entwicklung der ersten Bohrmaschine. Dabei fiel dieses Werkzeug noch überraschend einfach aus. Auf die Spindel des Motors montierten die beiden Entwickler ein eigenes Bohrfutter.
Es war schließlich Emil Fein, der das Potenzial dieses Elektrobohrers erkannte. Die Maschine, die eigentlich nur als betriebsinterne Arbeitserleichterung gedacht war, wurde von Fein schließlich optimiert. Nicht zuletzt deshalb stehen Handwerkern heutzutage Dutzende von Bohrerarten zur Auswahl.
Erste Bohrmaschine wog mehr als sieben Kilogramm
Die erste marktreife Bohrmaschine hatte mit den heutigen Geräten kaum etwas gemein. Immerhin wog sie mehr als sieben Kilogramm und hatte zudem eine Leistung von 50 Watt. Für die Handbohrmaschine wurden 110 Volt Gleichstrom verwendet, mit dem schließlich beachtlich 1200 Umdrehungen je Minute realisiert wurden.
Die Leistungsabgabe lag bei diesem Werkzeug bei 50 Watt. Eines der markantesten Merkmale dieses Werkzeugs war die Brustplatte, mit der es ermöglicht wurde, sich gegen das Werkzeug zu stemmen, um den Druck zu erhöhen.
Es dauerte nicht lange, bis das Werkzeug von FEIN schließlich auch erste Nachahmer auf dem Markt fand. Gleich mehrere Hersteller legten mit entsprechenden Eigenentwicklungen nach, sodass die FEIN Bohrmaschine Konkurrenz von Black & Decker, AEG und Bosch bekam. FEIN galt von da an aber trotzdem als guter Innovationsführer und konnte sich als solcher letzten Endes auch auf dem Markt behaupten.
Ein großer Meilenstein gelang FEIN schließlich als die erste Bohrmaschine mit einem Leichtmetallgehäuse auf den Markt gebracht wurde. Schon 1901 ergänzte FEIN sein Angebot schließlich um ein Modell mit mechanischer Getriebeuntersetzung. Die Drehzahl war bei diesem Modell deutlich reduziert, weshalb es gelang, große Löcher in Stahlelemente zu bohren. In den darauffolgenden Jahren konnte FEIN immer wieder mit neuen Innovationen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Schon seit den 1920er-Jahren zeigen sich die Maschinen übrigens in dem typischen Orange. Der Entwickler entschied sich ursprünglich aus Gründen der Arbeitssicherheit dafür. FEIN versuchte anhaltend seine verschiedenen Werkzeuge für Heimwerker und Profis weiter zu optimieren, um sie kleiner und leichter zu machen. In den folgenden Jahrzehnten setzte sich das Unternehmen daher immer wieder mit ergonomischen Gesichtspunkten auseinander. Die für die Bohrmaschine bis heute typische Pistolenform wurde schließlich 1917 von Black & Decker auf den Weg gebracht und auch erfolgreich patentiert. Bis heute haben Akku-Bohrmaschinen und netzbetriebene Werkzeuge diese markante Form, die sich auch ergonomisch bewähren konnte.