Darum steht mitten in Deutschland eine Pyramide
Im Kreis Hildesheim steht mitten im Wald eine nach ägyptischen Vorbild errichtete Steinpyramide. Wir erklären, was es mit diesem mysteriösen Bauwerk auf sich hat.
Pyramide mitten in Deutschland
Beim Stichwort Pyramiden denken die meisten wahrscheinlich zunächst an Ägypten. Doch mitten in Deutschland, im niedersächsischen Wald bei Derneburg, steht ebenfalls ein solches Monument.
Grabmal im Wald
Die Pyramide von Holle ist allerdings wesentlich kleiner als die legendäre Cheops-Pyramide in Ägypten. Während die größte der drei Pyramiden von Gizeh fast 139 Meter hoch ist, erreicht die Derneburger Pyramide gerade einmal eine Höhe von elf Metern. Ihr Böschungswinkel beträgt dabei 61 Grad.
Ähnlich wie bei den alten Ägyptern, dient auch die Derneburger Pyramide als Grabstätte. Der Architekt Georg Ludwig Friedrich Laves wurde im 19. Jahrhundert von der Adelsfamilie zu Münster beauftragt ein Mausoleum für den Grafen Ernst zu Münster zu errichten.
Laves begann noch im Todesjahr des Grafen (1839) mit den Bauarbeiten. Angeblich hatte er bereits während seiner Ausbildung ägyptische Bauwerke kopieren müssen, da die geometrisch-symmetrischen Formen der ägyptischen Baukunst vom Klassizismus gerne übernommen wurden. Laves nutzte die Gelegenheit seine Entwürfe endlich umsetzen zu können.
Obwohl die Pyramide mit einigen Symbolen des ägyptischen Totenkults verziert ist, macht ein großes Kreuz über dem Eingang deutlich, dass es sich um eine christliche Begräbnisstätte handelt. In dem Mausoleum liegen Ernst Graf zu Münster, dessen Frau und ihre Töchter in Sarkophagen.
Laves-Kulturpfad
Die Pyramide liegt auf dem 1988 von der Gemeinde Holle angelegten Laves-Kulturpfad. Dieser verbindet zahlreiche historische Bauten und Einrichtungen des Architekten in den Parkanlagen des Schlosses Derneburg.