Die verrücktesten Events der Welt
Tomaten- und Orangenschlachten, Wettkämpfe um Käse und das verrückteste Fußballspiel der Welt - wir präsentieren die ungewöhnlichsten Veranstaltungen rund um den Globus.
Die Finnen? Die spinnen! Das könnte man meinen, wenn man sich die Liste der verrücktesten Events anschaut. Ganz vorne dabei sind die Finnen. Die Schlammfussball-WM ist da noch harmlos. Die Skandinavier sind sehr erfinderisch, wenn es um das Kräftemessen geht. Es gibt eine Weltmeisterschaft im Frauentragen, bei der Männer ihre Partnerin durch einen Hindernisparcours tragen müssen. Dann gibt es die Luftgitarren-WM, die Beerenpflück-WM, die Sauna-WM und die Weltmeisterschaft im Zusammenbauen von Sauna-Bausätzen.
Aber auch die Briten sind außerordentlich kreativ, was die Erfindung verrückter Freizeitbeschäftigungen angeht. Eine dieser sonderlichen Veranstaltungen ist das Käserollen in Gloucestershire. Alljährlich im Mai trifft man sich am Coopers Hill, einem steilen Hang am Ortsrand. Der Hang und das Tal ist dann voller Schaulustiger, die die Mutigen anfeuern. Der Zeremonienmeister zählt den Countdown herunter, dann schleudert er einen runden Käse, der aus der Region stammt, den Hang hinab. Der erreicht Spitzengeschwindigkeiten von fast 70 Stundenkilometern. Die Teilnehmer stürzen sich dem Käse todesmutig hinterher und versuchen, ihn vor der weißen Linie im Tal einzuholen. Die ersten Meter laufen noch alle, doch der Hang ist so steil und uneben, dass man unweigerlich stürzt, sich überschlägt, rollt, rutscht und über Stock und Stein geschleudert wird. Regelmäßig darf der anwesende Notarzt einzelne Protagonisten in das nächstgelegene Krankenhaus begleiten.
Aber auch sonst sind die Briten nicht unkreativ. In Llanwrtyd Wells findet ein Mal im Jahr die Schnorchel-WM statt, bei der in einem schlammigen Entwässerungsgraben geschnorchelt wird. Bekannt ist inzwischen auch das im Januar stattfindende Tough Guy Race, das "Harte-Kerle-Rennen", ein zwölf Kilometer langer Hindernislauf in Eiseskälte durch Schlamm und Matsch.
Die Bewohnern des Dörfchens Ashbourne pflegen seit über 800 Jahren eine ganz besondere Tradition. Am Aschermittwoch findet ein dem Rugby ähnliches Spiel statt. Es gibt kein Spielfeld, das Spiel beginnt mitten in der Stadt, die Tore liegen entgegengesetzt am Ortsrand. Es spielen Oberstädter gegen Unterstädter. Regeln? Die gibt es eigentlich nicht: Denkmäler und Friedhöfe sind tabu, übermäßige Gewalt ist verpönt. Der Ball muss zum gegnerischen Tor, einer Steinpyramide und dort drei Mal angeschlagen werden. Sobald der Ball freigegeben ist, bildet sich ein wildes Knäuel, der Ball wird geworfen, geschoben, es wird gestoßen, Mauern, Zäune und Gärten sind kein Hindernis. Es geht hin und her - ein unglaubliches Spektakel.
Auch in Spanien pflegt man alte Traditionen und seien sie noch so verrückt. In Pamplona werden jedes Jahr die Stiere von den Ställen am Ortsrand durch die Gassen zur Stierarena getrieben. Die sind rasend vor Wut und stürmen panisch durch die Straßen. Das nehmen Menschen zum Anlass, ihren Mut zu beweisen. Sie rennen vor den Stieren her, möglichst nahe, aber doch weit genug weg, um nicht aufgespießt zu werden. Die Tiere nehmen alles auf die Hörner, was ihnen in den Weg kommt. Schwere Verletzungen sind an der Tagesordnung und auch die Liste der Getöteten wird immer länger.
Etwas weniger brutal geht es in dem kleinen Örtchen Buñol zu. Hier treffen sich im August zehntausende Menschen in den kleinen Gassen und bewerfen sich mit Tomaten. Die Tomatina ist ein wildes einstündiges Spektakel, das mit Strömen aus Tomatensaft in den Straßen endet. Ähnlich geht es auch im Karneval in Ivrea in Italien zu. Doch dort nimmt man statt Tomaten lieber Orangen. Das kann allerdings durchaus schmerzhaft werden.
Amerikas verrücktestes Event ist das Burning-Man-Festival. Ende August treffen sich Zehntausende in der Wüste Nevadas und feiern sieben Tage lang eine Mischung aus Karneval, Kunstfestival und Woodstock. Gekonnte Selbstdarstellung, totale Freiheit des Einzelnen, Lust, das zu tun, was man das ganze Jahr über nicht tun darf, sich selbst auszuleben - das sind die Ziele des anarchistischen Treibens. Höhepunkt ist die Verbrennung einer zwölf Meter hohen Holzfigur, des Burning Man.