Eine neue Insel aus Müll!
Holländische Architekten wollen im Pazifischen Ozean eine neue Insel aus Plastikmüll entstehen lassen. Super-Idee oder total bekloppt?
Das Umweltproblem ist dramatisch - und bekannt: Seit Jahrzehnten schwimmen gigantische Mengen an Plastikmüll in unseren Weltmeeren herum. Von Menschen künstlich produzierter Abfall, der von der Natur nicht abgebaut werden kann. Allein im Pazifik gehen Experten von bis zu 44.000 Tonnen aus - bedingt durch Meeresströmungen und Luftmassen ein Gebiet, in dem sich besonders viel Müll ansammelt. Das brachte jetzt ein holländisches Architektenbüro auf eine kuriose Idee: Sie wollen im Pazifik eine Insel bauen - aus Plastikschrott.
Ist die "Recycling-Insel" überhaupt realisierbar?
Schwierig - aber durchaus möglich! Ein aufwändiger Recycling-Prozess ist nötig, um aus dem herangeschwemmten Plastikmüll verwendbares Baumaterial herzustellen. Die niederländischen Experten von "WHIM architecture" planen: Der Kunststoff-Abfall wird aus dem Ozean gefischt und sortiert, anschließend zermahlen und gereinigt. Durch Erhitzung des Schrottmaterials entsteht eine neue Bausubstanz, die dann wie ein Puzzle z.B. zu Häusern zusammengesetzt werden kann. Die Plastikinsel soll als Forschungsobjekt mit öffentlichen Geldern finanziert werden.
Wie groß wird die Schrott-Insel?
Das kommt auf die Menge des vorgefundenen Plastiks an! Spezialisten errechneten: Die größte Ansammlung von Müll erreicht inzwischen die Grundfläche von Frankreich und Spanien - zusammen! Zunächst einmal planen die Architekten allerdings nur eine ca. 10.000 Quadratkilometer-Insel. Das entspricht etwa der Größe Hawaiis, mit einem Lebensraum für eine halbe Million Menschen.
Die grüne Vision
Die Wiederverwertung von Plastikmüll ist jedoch nicht das einzige Ziel einer Recycling-Insel: Das Eiland selbst wird einmal völlig "grün" sein. So soll der benötigte Strom aus alternativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser gewonnen werden, kompostierbare Toiletten und der Anbau von Seetang könnten die Insel fruchtbar machen. "Letztlich kann sich das Eiland unabhängig von anderen Ländern selbst versorgen ", erklärt ein Architekt von "WHIM". Mit Traumstand und Hotelanlagen - vielleicht bald das Urlaubsziel der Zukunft?