Fotos aus dem Sperrgebiet in Fukushima

Die Nuklearkatastrophe in Fukushima im März 2011 ging um die Welt. Fotos aus dem Sperrgebiet gibt es wenige. Die Bloggerin Natalia Sobańska reiste mitten in die Sperrzone und präsentiert ihre besten Fotos auf Instagram.
Das sind die Fotos aus dem Sperrgebiet und rund um Fukushima:
Auf der Suche nach Lost Places
Auf Natalia Sobańskas Instagram-Account deadinside.eu finden sich verschiedene verlassene Orte in ganz Europa. Von Palästen über Kraftwerke und Hotels ist alles dabei, auf gleichnamiger Website stellt sie Bildergalerien ihrer Ausflüge zusammen.
Gemeinsam mit ihrem frischgebackenen Ehemann ist die Polin stets auf der Suche nach neuen Lost Places, hauptsächlich in Europa. Im März 2018 erfüllten die beiden sich einen Traum und bereisten Japan und in diesem Zuge auch das Sperrgebiet Fukushima.
Die ursprünglich geplanten drei Tage endeten jedoch einen Tag früher, da die beiden einen Alarm auslösten, der die Polizei benachrichtigte. Natalia schreibt in ihrem Blog, dass sie nicht nur froh darüber war, dass keine größeren Probleme entstanden, sondern auch, aus der Sperrzone zu entkommen.
Zuvor war sie dort von Traurigkeit überwältigt worden. Im Nachhinein bezeichnet sie ihren Besuch in der Evakuierungszone als traumatisch, das Unglück und das Ausmaß der Katastrophe von 2011 waren für sie sehr ergreifend.
Was geschah in Fukushima?
Am 11. März 2011 erschütterte eines der stärksten je aufgezeichneten Erdbeben die japanischen Inseln. Dieses verursachte bereits starke Schäden am Atomkraftwerk Daiichi, zur Freisetzung radioaktiver Stoffe trug jedoch auch der folgende Tsunami wesentlich bei. Die Einwohner mussten fliehen, denn das radioaktive Material kontaminierte die Böden, das Wasser, die Luft und die Nahrungsmittel.
Vier der sechs Reaktoren des Atomkraftwerks wurden zerstört, im Jahr 2013 wurde es ganzheitlich abgeschaltet. Die Aufräumarbeiten werden laut Schätzungen der Behörden noch 20 bis 30 Jahre andauern.
Sperrgebiet Fukushima Daiichi
Die Evakuierungszone umfasste zunächst einen Radius von 20 Kilometern, ab April 2011 jedoch 30 Kilometer. Im Jahr 2016 wurden Teile der Sperrzone bereits aufgehoben, Touristen dürfen seitdem an Führungen innerhalb der Zone teilnehmen.
Doch Vorsicht ist geboten, denn noch immer ist das Gebiet verstrahlt. Offizielle Messstationen kontrollieren die Belastung, Reiseführer sind meist ebenfalls mit einem Geigerzähler ausgestattet.
Die Kleinstadt Nahara war 2015 zur Rückkehr freigegeben worden, doch die meisten ehemaligen Bewohner hatten sich an den neuen Wohnorten bereits ein Leben aufgebaut. Zurückgekehrt sind eher ältere Menschen, wo zuvor alle Altersschichten vertreten waren.