Die besten und schlechtesten Bahnhöfe Europas 2025

Die US-amerikanische Verbraucherschutz-Organisation „Consumer Choice Center“ hat ihren aktuellen „European Railway Station Index“ für das Jahr 2025 veröffentlicht. Darin werden die 50 verkehrsreichsten europäischen Bahnhöfe unter die Lupe genommen und hinsichtlich Ticketoptionen, Serviceleistungen im Bahnhof, Barrierefreiheit, kostenloses WLAN, die nationale und lokale Schienennetzabdeckung sowie die Verfügbarkeit von Mitfahrgelegenheiten untersucht.

Herausgekommen sind so die besten und schlechtesten Bahnhöfe in Europa. Unter den insgesamt 50 Bahnhöfen finden sich auch deutsche Vertreter - sowohl weit hinten, als auch weit vorne im Ranking. Wir starten in der Galerie zunächst mit den letzten zehn Plätzen des Rankings, sprich: die schlechtesten Bahnhöfe Europas. 

Platz 10: Torino Porta Nuova, Turin, Italien

Der Bahnhof Torino Porta Nuova in Turin ist hinter den Bahnhöfen Roma Termini (Rom) und Milano Centrale (Mailand) der drittgrößte Bahnhof Italiens. 2013 hat er mit der Eröffnung des Bahnhofs Porta Susa AV seine Funktion als Hauptbahnhof von Turin allerdings verloren, da er ein Kopfbahnhof ist. Er eröffnet das Ranking der schlechtesten Bahnhöfe Europas auf Platz 10.

Platz 9: Firenze Santa Maria Novella, Florenz, Italien

Auf Platz 9 findet sich ein weiterer Bahnhof in Italien: der Firenze Santa Maria Novella in Florenz. Auch dies ist ein Kopfbahnhof, weshalb aktuell der Hochgeschwindigkeitsbahnhof Firenze Belfiore in der Stadt gebaut wird (geplante Eröffnung 2027). Benannt wurde der Bahnhof nach der Kirche Santa Maria Novella in unmittelbarer Nachbarschaft.

Platz 8: Berlin Südkreuz, Berlin, Deutschland

Der erste von mehreren deutschen Bahnhöfen im Ranking der schlechtesten Stationen Europas ist Berlin Südkreuz auf Platz 8. Bis 2006 war er unter dem Namen Bahnhof Papestraße bekannt. Der Bahnhof im Berliner Ortsteil Schöneberg ist ein Turm- oder Etagenbahnhof, der mit übereinanderliegenden Ebenen die Verbindung zwischen kreuzenden Eisenbahnstrecken herstellt. 

Platz 7: Stuttgart Hauptbahnhof, Stuttgart, Deutschland

Eigentlich sollte der Stuttgarter Hauptbahnhof längst durch den unterirdischen Neubau Stuttgart 21 ersetzt worden sein, doch diverse Probleme beim Bau haben das bislang verhindert (geplant ist nun Ende 2026). Der Kopfbahnhof mit 16 Gleisen gehört mit täglich ca. 1280 Zughalten und mehr als 250.000 Besuchern pro Tag zu den meistfrequentierten Fernbahnhöfen der Deutschen Bahn. Gut ist der Service aber offenbar nicht, Platz 7 im Ranking. 

Platz 6: Bologna Centrale, Bologna, Italien

Der Hauptbahnhof von Bologna hat zwar eine wichtige Knotenfunktion im italienischen Bahnnetz, da er zwischen den Ballungsräumen von Mailand und Rom liegt, besonders gut kommt er im Ranking aber nicht weg. Platz 6 auf der Liste der schlechtesten Bahnhöfe Europas. 

Platz 5: Bremen Hauptbahnhof, Bremen, Deutschland

Bremens Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof in der Metropolregion Nordwest. Er steht mit täglich insgesamt rund 147.000 Reisenden und Besuchern auf Platz 11 der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Das Bahnhofsgebäude von 1885 steht unter Denkmalschutz, aber der Service ist wohl bereits etwas veraltet, weshalb der European Railway Station Index den Bahnhof auf Platz 5 der schlechtesten Bahnhöfe Europas wertet.

Platz 4: Wien Meidling, Wien, Österreich

Österreichs Hauptstadt Wien kann so schön sein - aber nicht, wenn man am Bahnhof Meidling ist. Nach dem Wiener Hauptbahnhof handelt es sich zwar um den zweitwichtigsten Bahnhof der Stadt, trotzdem erreicht der Bahnhof Platz 4 in der Negativliste. Ob das vielleicht auch mit den umfangreichen Umbaumaßnahmen der letzten Jahre zu tun hat?

Platz 3: Dortmund Hauptbahnhof, Dortmund, Deutschland

Den dritten Platz unter den schlechtesten Bahnhöfen Europas geht an den Dortmunder Hauptbahnhof. Der Bahnhof in der Ruhrpottmetropole gehört mit täglich rund 130.000 Reisenden zu den meistfrequentierten Fernbahnhöfen der Deutschen Bahn und wurde in den vergangenen Jahren umfangreich umgebaut und modernisiert. Die „Pommesbude mit Gleisanschluss“ (wie ein ehemaliger Dortmunder Bürgermeister mal sagte) gilt als dreckig, dunkel und unübersichtlich.

Platz 2: Berlin Ostkreuz, Berlin, Deutschland

Auch der zweite Platz unter den schlechtesten Bahnhöfen Europas geht an Deutschland: Berlin Ostkreuz im Osten des Ortsteils Friedrichshain gelegen, ist der am stärksten frequentierte Umsteigebahnhof der Eisenbahn in Berlin. Obwohl der Bahnhof in den vergangenen Jahren umfangreich umgebaut wurde, gilt er als zu klein für die Fahrgastmassen. Die Bahn sparte beim Umbau an verschiedenen Komfortmaßnahmen wie einem verlängerten Dach, öffentlichen Toiletten und Rolltreppen, weshalb der Bahnhof als unübersichtlich und ungemütlich gilt.

Platz 1: Berlin-Gesundbrunnen, Berlin, Deutschland

Wir bleiben in der deutschen Hauptstadt: Platz 1 der unrühmliche Liste der schlechtesten Bahnhöfe Europas geht an Berlin Gesundbrunnen. Der stark frequentierte Kreuzungsbahnhof mit zehn Bahnsteiggleisen ist Umsteigepunkt zwischen Personenfern- und Nahverkehr. Bei durchschnittlich 74 Millionen Fahrgästen pro Jahr verfügt der Bahnhof laut dem Index nur über drei Geschäfte und sieben Restaurants, was im Vergleich zu anderen Bahnhöfen nur sehr wenig sei. Lange Wartezeiten auf verspätete Züge tragen zu der schlechten Platzierung bei. 

Neben diesen - aus deutscher Sicht - unerfreulichen Meldungen gibt es aber auch positive Nachrichten im “European Railway Station Index”, denn unter den Top10 der besten Bahnhöfe Europas findet sich auch ein Vertreter aus Deutschland. 

Platz 10: Amsterdam Centraal, Niederlande

Den zehnten Platz in der Liste der besten Bahnhöfe Europas geht an den Amsterdamer Hauptbahnhof Centraal in den Niederlanden. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt verbindet er nicht nur Zuglinien zwischen europäischen Hauptstädten wie  Paris, London, Berlin und Kopenhagen, sondern auch regionale Verbindungen und sogar Fähren über den Fluss IJ, an dessen Ufer der Bahnhof liegt. 

Platz 9: Gare Montparnasse, Paris, Frankreich

Der Bahnhof Paris-Montparnasse ist einer der sechs großen Kopfbahnhöfe von Paris und liegt im Südwesten der Stadt. Architektonisch weiß der Bahnhof mit einer Glasfassade und einem großen, öffentlich zugänglichen Garten auf dem Dach zu punkten. Das tägliche Passagieraufkommen liegt bei ca. 175.000 Personen, kann jedoch in der Urlaubszeit auf bis zu 400.000 steigen. Platz 9 im Ranking.

Platz 8: Wien Hauptbahnhof, Wien, Österreich

Erst seit 2015 verfügt Wien über einen Hauptbahnhof, über den alle durch die Stadt verkehrenden ÖBB-Fernverkehrszüge fahren. Mit ca. 268.000 täglichen Fahrgästen ist er der meistfrequentierte Fernbahnhof Österreichs - und auch der beste im Land, wie Platz 8 in der Liste der besten Bahnhöfe Europas bestätigt.

Platz 7: London Bridge, London, Großbritannien

In Großbritanniens Hauptstadt ist der Bahnhof London Bridge zu finden. Er liegt im Stadtteil Southwark, am südlichen Ende der gleichnamigen Brücke und besteht aus drei Teilen: Einem Durchgangsbahnhof, einem Kopfbahnhof und einer unterirdischen Station der London Underground. Eine Besonderheit ist die 2022 im Bahnhof aufgestellte Orgel, die von jedermann gespielt werden kann. 

Platz 6: Utrecht Centraal, Utrecht, Niederlande

Auf Platz 6 des Rankings findet sich mit dem Hauptbahnhof der Stadt Utrecht der meist frequentierte Bahnhof der Niederlande. Fast jede Großstadt der Niederlande hat eine Zugverbindung mit Utrecht. In den letzten Jahren wurde der Bahnhof umfassend umgebaut, modernisiert und vergrößert, damit mehr Züge abgefertigt werden können. 

Platz 5: London Paddington, London, Großbritannien

Wir gehen wieder auf die Insel: Neben dem Bahnhof London Bridge hat es auch der Londoner Bahnhof Paddington in das Ranking geschafft. Der Kopfbahnhof verbindet die Stadt u.a. mit dem Flughafen Heathrow, aber auch mit Orten im westlichen England und Wales. Nach dem Bahnhof ist die Kinderbuchfigur Paddington Bear von Michael Bond benannt, weshalb sich im Bahnhof eine Skulptur des Bären befindet.

Platz 4: Berlin Hauptbahnhof, Deutschland

Nach den ganzen negativen Meldungen hat es auch ein Bahnhof Deutschlands in die Liste der besten Bahnhöfe Europas geschafft: Der neu geschaffene Berliner Hauptbahnhof, ein Glaspalast mitten in der Stadt, der 2006 in Betrieb ging, erreicht Rang 4. Mit täglich 329.000 Reisenden steht er nach den Hauptbahnhöfen in Hamburg, Frankfurt (Main) und München auf Platz vier der meistfrequentierten Fernbahnhöfe in Deutschland. Rund 1300 Züge des Fern- und Nahverkehrs halten täglich im Bahnhof.

Platz 3: Bahnhof Bern, Bern, Schweiz

Der Bahnhof Bern ist der zentrale Bahnhof der Stadt Bern und nach dem Züricher Hauptbahnhof der zweitgrößte Personenbahnhof der Schweiz. Er schafft es auf den dritten Platz unter den besten Bahnhöfen Europas. Er liegt in der Nähe der Universität Bern und verfügt über eine Terrasse auf dem Dach, von wo aus man einen Blick über die Stadt und die Berner Alpen hat. 

Platz 2: Bahnhof Wroclaw Glowny, Breslau, Polen

Das Bahnhofsgebäude des Breslauer Bahnhofs in Polen wurde 1855-57 errichtet und vor knapp 15 Jahren umfassend saniert. Der Bahnhof liegt an einem verkehrstechnisch wichtigen Knotenpunkt und vereint Bahnlinien aus allen Himmelsrichtungen. Neben der außergewöhnlichen Architektur im Jugendstil (Bahnsteighallen) bzw. Neugotik (Empfangsgebäude) weiß der Bahnhof auch mit Angebot und Service zu punkten, weshalb er es auf den zweiten Platz des Rankings geschafft hat.

Platz 1: Zürich Hauptbahnhof, Zürich, Schweiz

Der beste Bahnhof Europas steht laut dem Index in der Schweiz: Der Zürich Hauptbahnhof ist gleichzeitig der größte Bahnhof des Landes und ein wichtiger Knotenpunkt für Züge aus dem In- und Ausland. Mit durchschnittlich 405.300 Fahrgästen an Werktagen und rund 3000 täglichen Zugfahrten ist er auch der meistfrequentierte Bahnhof der Schweiz. Er punktet mit geringen Wartezeiten und wenig Verspätungen, die durchschnittliche Wartezeit lag nur bei 1,33 Minuten.