Nienhagener Gespensterwald, Mecklenburg-Vorpommern

In Deutschland gibt es jede Menge gruselige Orte. Doch während einige eher durch ihr heruntergekommenes oder mysteriöses Aussehen gruselig wirken - wie hier der so genannte Gespensterwald in Nienhagen an der Ostsee - gibt es andere, an denen es auch zu unheimlichen Vorfällen gekommen sein soll. Von Geistererscheinungen, kalten Stellen oder Fußgetrappel ist da u.a. die Rede. Wir werfen einen Blick auf die gruseligsten Orte Deutschlands. 

Beelitz-Heilstätten, Brandenburg

Der bekannteste Gruselort in Deutschland dürften die Beelitz-Heilstätten in Potsdam sein, wo früher Tuberkulose-Erkrankte behandelt wurden. Die Atmosphäre als “Lost Place” und der Krankenhaushintergrund mit verstorbenen Patienten sorgen allein schon für den Gruselfaktor. Zusätzlich haben sich im Lauf der Jahre einige Morde und Selbstmorde auf dem Gelände bzw. in unmittelbarer Nähe abgespielt. Grund genug also für Geister!

Burg Berwartstein, Rheinland-Pfalz

Der Berwartstein in Erlenbach bei Dahn im südlichen Pfälzerwald ist eine mittelalterliche Felsenburg, auf der eine Weiße Dame umgehen soll. Dabei handelt es sich der Überlieferung nach um eine ehemalige Burgherrin, die sich einst mit ihrem Baby versteckte, als Raubritter die Burg überfielen und alle töteten, die sie dort vorfanden. Als die Ritter jedoch die Burg anzündeten, stürzte sie sich mit dem Kind in das Flammenmeer, anstatt sich den Rittern auszuliefern und geistert seither angeblich laut klagend durch die unterirdischen Felsengänge der Burg.

Kloster Wessobrunn, Bayern

Das Kloster im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau stammt wahrscheinlich aus dem 8. Jahrhundert und beherbergte von 1100 bis 1220 neben einem Männer- auch ein Frauenkonvent. In diese Zeit fällt die Geschichte der Nonne, die heute noch durch das Kloster streifen soll. Sie hatte ihr Ordensgelübde gebrochen und versteckte sich in der Nähe des Klosters, aus dem sie verstoßen wurde. Dort starb sie später, kehrt jedoch bis heute offenbar immer wieder an ihren Wohnort zurück. 

Starnberger See, Bayern

Was genau sich am damals noch “Würmsee” genannten Ufer des Starnberger Sees abgespielt hat, ist bis heute Gegenstand vieler Spekulationen. Fest steht: Am Abend des 13. Juni 1886 wurden die Leiche von Ludwig II., König von Bayern, und seinem Leibarzt Bernhard von Gudden aus dem Wasser gefischt. Ob Selbstmord, Mord oder Unfall ist bis heute unklar. Damit endete aber die Regentschaft des “Märchenkönigs”, der u.a. Schloss Neuschwanstein errichten ließ. Und seither wird sein Geist immer mal wieder am oder im See gesehen. 

Schloss Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern

Im Schweriner Schloss, wo heute der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns tagt, geht der Sage nach ein Geist namens Petermännchen um. Dabei soll es sich um eine zwergenförmige Figur mit Laterne, Schwert und Schlüsselbund handeln, die es vor allem auf Diebe und Eindringlinge abgesehen hat und diese mit Plagen, Späßen und nächtlichem Poltern bestraft und in die Flucht treibt. Ehrliche Menschen haben dagegen nichts vom Petermännchen zu befürchten. 

Burg Wolfsegg, Bayern

In der Nähe von Regensburg liegt die Burg Wolfsegg, auf der ebenfalls eine Weiße Dame umgehen soll. Der Überlieferung nach handelt es sich dabei um eine frühere Burgherrin, die von ihrem Mann ermordet wurde, weil dieser glaubte, sie habe eine Affäre mit einem anderen gehabt. Neben geisterhaften Erscheinungen und Schritten berichten Besucher auch von kalten Luftzügen in der Burg. In den Kellerräumen fand man vor einigen Jahren mehrere menschliche Skelette und die Überbleibsel eines Höhlenbären. 

Haus Fühlingen, Nordrhein-Westfalen

Eines der bekanntesten Spukhäuser Deutschlands steht in Köln: Das Haus (oder die Villa) Fühlingen wurde 1884 für den Bankier Eduard Freiherr von Oppenheim auf dem sogenannten “Blutacker” gebaut, ein historisches Gelände, auf dem 1288 bei der Schlacht von Worringen mehr als 1000 Menschen ums Leben kamen. Der Legende nach spukt der Geist eines polnischen Zwangsarbeiters durchs Haus, der 1943 aufgrund von falschen Beschuldigungen in der Nähe des Hauses von den Nazis erhängt wurde. Nach dem Krieg erhängten sich zwei Menschen im zweiten Stock, auch sie sollen heute als Geister umgehen. 

Untersberg, Bayern

Rund um das Bergmassiv auf der deutsch-österreichischen Grenze ranken sich viele Legenden. So ist der Berg von zahlreichen Höhlen durchzogen, darunter mit der Riesending-Schachthöhle die tiefste Höhle Deutschlands. Es heißt, in einer der Höhlen wartet Karl der Große auf seine Auferstehung, um die letzte Schlacht der Menschheit zu schlagen und Frieden zu bringen. Auch Berichte von “Zeitlöchern” machen immer wieder die Runde: So verschwinden Kletterer oder Wanderer für einen Zeitraum, können sich anschließend aber nicht erklären, was passiert ist und wo sie waren. 

Zitadelle Spandau, Berlin

Auch eine Großstadt wie Berlin weiß mit Spukgeschichten aufzuwarten: So soll in der Zitadelle Spandau Anna Sydow (auch bekannt als die „schöne Gießerin“), die Geliebte des Kurfürsten Joachim II., als Weiße Dame umgehen. Sie wurde von Joachims Sohn und Nachfolger Johann Gregor bis zu ihrem Tod im Juliusturm der Zitadelle gefangen gehalten, obwohl er einst seinem Vater versprach, sich gut um sie zu kümmern. Heute ist die Zitadelle eine der bedeutendsten und besterhaltenen Festungen der Hochrenaissance in Europa, in der regelmäßig Konzerte, Festivals und andere Veranstaltungen stattfinden. 

Pollingsrieder Kapelle, Bayern

Die kleine Kapelle, auch Weilheimer Pestkapelle genannt, mitten im Wald gilt als einer der verfluchtesten Orte Bayerns. Die Geschichten, die sich um den Ort ranken, sind wild und vielfältig. So ist die Rede davon, dass dort früher ein Pestfriedhof war und Erkrankte in die Brunnen geworfen wurden, die in Form eines Pentagramms angelegt wurden. Menschen sollen sich auf dem Weg zur Kapelle verirrt haben und verrückt geworden sein, einigen wies ein schwarzer Hund den Weg nach Hause. Er gehörte wiederum angeblich einer Frau, die von einem Priester dort ermordet wurde. Und auch der Teufel selbst soll sich schon vor Ort gezeigt haben - je nachdem welcher Geschichte man Glauben schenkt. 

Burg Lahneck, Rheinland-Pfalz

Die Burg Lahneck aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts steht an der Lahnmündung gegenüber von Schloss Stolzenfels. Auch hier soll es eine Weiße Dame geben. Diese steht auf dem höchsten Turm und lässt ein weißes Tuch flattern, was auf eine Legende um ein Burgfräulein zurückgeht, das in einen Ritter aus einer anderen Burg verliebt war. Da der Vater ihr verbot, sich mit ihm zu treffen, fanden von da an die Treffen heimlich statt - immer wenn sie allein war, ließ sie als Zeichen ein Tuch flattern. Eines Tages verunglückte ihr Ritter jedoch auf dem Weg und sie wartete mehrere Tage vergebens, ehe sie sich zu Tode stürzte. 

Schlosshotel Waldlust, Baden-Württemberg

Das Hotel Waldlust in Freudenstadt wurde 1902 als Grandhotel gebaut und beherbergte Fürsten, Sultane, Könige und in den 1930er Jahren auch Filmstars. Seit 2005 steht das Hotel leer und gilt seitdem als einer der bekanntesten Lost Places in Baden-Württemberg. Von den Mitarbeitern wurden häufig paranormale Phänomene wie wackelnde Gläser, Kälteschauer und unerklärliche Geräusche gemeldet, deren Ursprung teilweise wohl in der veralteten Haustechnik zu sehen war. Außerdem soll der Geist einer der Besitzerinnen mit dem Namen Adele B. dort spuken, die angeblich dort ermordet wurde - jedoch gab es nie eine Besitzerin mit diesem Namen. 

Münchner Frauenkirche, Bayern

In der Eingangshalle der Münchner Frauenkirche befindet sich der schwarze Tritt, auch Teufelstritt genannt. Dabei handelt es sich um einen menschlichen Fuß, der an der Ferse den Abdruck eines Spornes hat. Um diesen Abdruck rankt sich eine alte Sage: So soll der Teufel nach der Fertigstellung der Kirche eingetreten sein und festgestellt haben, dass das Gebäude keine Fenster hat, weshalb er vor Freude auf den Boden stampfte. Der Stein ist tatsächlich an der einzigen Stelle der Kirche angebracht, an der man früher kein einziges Fenster sehen konnte. 

Burg Eltz, Rheinland-Pfalz

Die Burg Eltz gilt als Inbegriff der deutschen Ritterburg und wird ebenfalls von einer sagenumwobenen Gestalt heimgesucht: Angeblich verteidigte die Gräfin Agnes die Burg gegen einen zurückgewiesenen Verehrer und fiel dabei durch einen Pfeil ins Herz. Heute sind ihr durchbohrter Brustpanzer und ihre Streitaxt in ihrem ehemaligen Zimmer ausgestellt. Während sie dort bis heute spuken soll, sucht der Geist des Angreifers und einstigen Verlobten angeblich ihren Grabhügel heim.

Franziskanerkloster, Berlin

Auch in Berlin-Mitte soll es spuken: In der Ruine des Franziskanerklosters soll der Geist des Mönchs Roderich umgehen. Der hatte einst noch als Junker einer Frau nachgestellt, brach sich auf der Flucht vor deren Vater aber ein Bein, sodass er fortan hinkte. Der verbitterte Roderich trat ins Kloster ein, wo er andere Mönche zu einem Mord anstiftete und letztlich seinen eigenen Sohn umbrachte, ohne zu wissen, mit wem er es zu tun hatte. Daraufhin wurde er von einem wütenden Mob erschlagen und hinkt angeblich noch heute laut wehklagend durch das Kloster.

Schloss und Kloster Salem, Baden-Württemberg

Im Weinkeller des Klosters soll ebenfalls der Geist eines Mönchs umgehen. Der hatte sich wiederholt dorthinein geschlichen, um heimlich vom Wein in einem riesigen Fass zu naschen. Eines Tages fiel er durch das Spundloch ins Fass und ertrank. Der Kellermeister fand ihn später, meldete den Vorfall jedoch nicht und vergrub die Leiche, ohne jemals zu verraten, wo genau. Seitdem soll der ruhelose Mönch im Weinkeller sein Unwesen treiben. 

Südwestfriedhof in Stahnsdorf, Brandenburg

Friedhöfe laden ja eigentlich immer zum Gruseln ein, aber auf dem zur Berliner Synode gehörenden Südwestfriedhof in Stahnsdorf ist es vor allem ein spezieller Teil, der einem einen Schauer über den Rücken jagt: der englische Soldatenfriedhof. Hier liegen die gefallenen britischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg und es scheint, als würden sie “ihren” Friedhof streng bewachen. Viele Besucher berichten von dem Gefühl, beobachtet zu werden, sobald man diesen Teil betritt, auch von schemenhaften Gestalten zwischen den Gräbern und Bäumen ist immer wieder die Rede.

Rotenfels in Traisen, Rheinland-Pfalz

Das Massiv mit seinen rötlichen Felsen stürzt zum Rheinnebenfluss Nahe hin ca. 200 Meter tief ab und gilt als höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. Sie trägt den Beinamen “Suizidfelsen”, denn zum einen begehen hier immer wieder Menschen Selbstmord, zum anderen kommt es an der anspruchsvollen Kletterwand auch immer wieder zu Unfällen mit Abstürzen. Menschen in der Region berichten immer wieder über schaurige Geisterbegegnungen und rätselhafte Licht-Phänomene in der Felswand - die Geister der Toten?

Ebersberger Forst, Bayern 

Mitten in einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands, dem Ebersberger Forst, liegt an einer Staatsstraße die kleine Hubertuskapelle, in deren Nähe es immer wieder zu merkwürdigen Sichtungen kommt. Neben unerklärlichen Lichtern soll dort auch eine weiß gekleidete Frau am Straßenrand darauf warten, im Auto mitgenommen zu werden. Hält man an, steigt sie auf den Rücksitz, mahnt zum langsamen Fahren und verschwindet wenig später aus dem Auto. Der Legende nach handelt es sich dabei um eine Frau, die dort einst bei einem Unfall ums Leben kam. 

Burg Hohenzollern, Baden-Württemberg

Rund um die vielen Besitztümer der Hohenzollern ranken sich verschiedene wiederkehrende Geschichten. So ist von einer Weißen Dame die Rede, die als “Todesbotin der Hohenzollern gilt” und deren Auftauchen den Tod eines Familienmitglieds vorhersagt. So soll sie u.a. immer wieder in der Burg Hohenzollern zu sehen gewesen sein, dem Stammsitz des Adelsgeschlechts, das ab 1701 die Könige von Preußen und bis 1918 auch die deutschen Kaiser stellte. Zum historischen Hintergrund der Weißen Dame gibt es eine Geschichte …

Berliner Schloss, Berlin

... Denn auch das ursprüngliche Berliner Schloss gehörte als Hauptresidenz der Kurfürsten von Brandenburg zum Haus Hohenzollern. Und hier wurde die Todesbotin angeblich ebenfalls mehrfach gesehen. Bei ihr soll es sich um die jung verwitwete Gräfin Orlamünde handeln, die sich einst in den Grafen Albrecht verliebte. Um ihre Chancen bei ihm zu verbessern, soll sie ihre Kinder aus erster Ehe getötet haben - mit dem gegenteiligen Ergebnis, denn Albrecht wollte nun erst recht nichts von ihr wissen. Seitdem spukt sie angeblich durch die verschiedenen Burgen und Schlösser der Hohenzollern und verkündet den baldigen Tod einer Person.