Einzigartiges Russland: Endlose Weiten, pulsierende Metropolen
Wenn der Schiedsrichter am 14. Juni das erste Spiel der Fußball-WM 2018 im Moskauer Luschniki-Stadion anpfeift, wird sich die (flächenmäßig) größte Nation unseres Planeten für einen Monat im absoluten Ausnahmezustand befinden. Doch auch abseits der Stadien hat Russland unendlich viel zu bieten.
Die russisch-orthodoxe Basilius-Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert am Roten Platz in Moskau zählt zu den architektonischen Highlights des ehemaligen Zarenreichs. Der Gastgeber der Fußball-WM weiß aber auch mit landschaftlicher Schönheit zu überzeugen.
Zum Beispiel in der Republik Karelien im äußersten Nordwesten des großen Landes. Die Teilrepublik bildet die Grenzregion zu Finnland. Entsprechend hoch ist auch die Dichte an malerischen Seen und Urwäldern. Viele von ihnen stehen unter Naturschutz.
Apropos Seen: In Russland liegt ein See der absoluten Superlative: der Baikalsee. Der Koloss in Sibirien ist mit über 25 Millionen Jahren nicht nur der älteste Süßwassersee, sondern mit 1.642 Metern auch der mit Abstand tiefste Vertreter seiner Art.
Im Sommer wie im Winter strömen viele Touristen hier her. Im Sommer säumen die Menschen die Ufer des Sees, die ganz Mutigen schwimmen auch eine Runde. Im Winter friert er komplett zu. Dann haben Schlittschuhläufer und Schlittenhunde hier das Sagen.
Neben Moskau ist St. Petersburg die zweitgrößte Stadt des Landes. Die historische Innenstadt zählt aufgrund zahlloser Paläste und Schlösser seit vielen Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier lässt sich das Flair des alten Zarenreichs noch einatmen.
Wer auf Einsamkeit steht, ist bei den Manpupunjor-Felsen an der richtigen Adresse. In der Republik Komi, im hohen Nordwesten des Landes, stehen die sieben, 30 bis 42 Meter hohen Felsen. Bis zur nächsten Stadt sind es von hier aus über 150 Kilometer.
Die Reise geht weiter in den Osten des Landes, auf die Halbinsel Kamtschatka. Dort liegt der Vulkan Maly Semjatschik. In dessen Krater "Troizki" befindet sich ein türkisleuchtender See. Ein Bad wäre tödlich: Er ist mit Schwefel- und Salzsäure gefüllt
Die Wälder der Halbinsel sind auch die Heimat des Kamtschatkabärs. Ungefähr 10.000 von den Braunbären gibt es noch. Deren Leibspeise sind die Lachse, die im Sommer die Flüsse der Region hinaufziehen. Ordentlich Material für den Winterspeck also.
Sieht aus wie der Kreml, ist auch der Kreml - allerdings der in Kasan. Rund 800 Kilometer von Moskau entfernt, schlägt im Südwesten des Landes das Herz des russischen Islams. Die Stadt mit 1,1 Millionen Einwohnern ist auch ein WM-Standort.
Zurück in die raue Natur Sibiriens. Die nach dem berühmten Fluss benannten Lenafelsen sind bis zu 300 Meter hohe Säulen aus Gestein, die am Ufer über mehrere Kilometer einen regelrechten "Wald" bilden. Seit 1995 sind sie Teil eines Nationalparks.
Die Nationalspieler wollen bei der WM hoch hinaus. Wer als ambitionierter Kletterer denselben Plan hat, ist am Elbrus am besten aufgehoben. Mit 5.642 Metern ist er der höchste Berg des Landes. Je nach Definition ist er auch der höchste Berg Europas.
