Alle zwei Jahre veröffentlicht der World Monuments Fund eine Liste kultureller Stätten, die von der Zerstörung bedroht sind: die World Monuments Watch. Wir stellen Ihnen die 25 Stätten von 2020 vor.
... befinden sich im Nationalpark auch Häuser der Huri-Moai Zeit (1680-1867). Das historische Dorf Orongo im Süden des Parks ist auch aufgrund der Petroglyphen schützenswert.
Die UNESCO-Weltkulturerbestätte Koutammakou in Togo und Benin steht ebenfalls auf der Liste. In diesen Häusern aus Lehm wohnt der Stamm der Batammariba.
Die künstlich aufgeschütteten Inseln ermöglichen den Besucherinnnen und Besuchern verschiedene Aktivitäten auf dem Ontario Lake und zelebrieren die kulturelle Vielfalt Kanadas.
Aufgrund rückgängiger Besucherzahlen unterstützt die Regierung Ontarios immer weniger, sodass das Gebiet teilweise geschlossen wurde. Die WMW möchte diesen Begegnungsort für Bürgerinnen und Bürger erhalten.
Der Palast des Alexan Pascha wurde 1910 in Asyut, Ägypten, nach Vorbild europäischer Paläste erbaut. Im Jahr 1995 wechselte er vom Familienbesitz in staatlichen Besitz.
Jährlich strömen viele Touristen in die Stadt, viele Einwohner verlassen die Stadt um dem zu entgehen. Die WMW möchte die PAX-Patios de la Axerquìa unterstützen, eine Organisation die sich für den Erhalt der verlassenen Hinterhäuser einsetzt.
Am 15. April 2019 brannten Teile des Dachs der Notre Dame de Paris ab. Die Bilder gingen um die Welt und schnell kündigten bekannte Persönlichkeiten Spenden an.
Der Tusheti Nationalpark in Georgien ist traditionell nur im Sommer von Hirten bewohnt, die im warmen Flachland überwintern. Gleichzeitig lockt der Sommer Touristen an, die vielfältigen Freizeitangeboten nachgehen können.
Mit der Aufnahme auf die Liste gefährdeter kultureller Stätten setzt sich der WMW für nachhaltigen Tourismus und den Erhalt der traditionellen Kultur des Tush-Stammes.
In England liegt ein Stück Eisenbahngeschichte: Die schmiedeeisene Überführung "Bennerly" wurde im Jahr 1877 erbaut. Sie musste besonders leicht sein, da unter ihr Minen betrieben wurden.
Seit 1968 wird sie nicht mehr genutzt. Die WMW unterstützt eine Initiative der Anwohner, aus der Brücke einen Rad- und Wanderweg zu machen und so ein Stück Geschichte aus der industriellen Zeit zu erhalten.
Die "Lebkuchen"-Häuser in Port-au-Prince auf Haiti bestehen aus einzigartiger Architektur des Landes. Nach dem Erdbeben im Januar 2010 sind diese Häuser zum Sinnbild des Wiederaufbaus geworden.
Neben Häusern in Privatbesitz dienen einige als kulturelle oder schulische Institutionen und helfen so, die sozialen Probleme des Landes zu lösen. Den Erhalt und die Erweiterung dieser Institutionen möchte der World Monuments Watch fördern.
Während sich eine globale Wasserkrise anbahnt, kann die Reaktivierung historischer Systeme helfen, die Krise zu überwinden und eine bewusste Wassernutzung zu fördern.
Mitten in Ahmedabad, der Hauptstadt des indischen Gujarat, steht das Sardar Vallabhbhai Patel Stadion. Zeuge der architektonischen Sprache Indiens der 1960er, zerfällt es trotz täglicher Nutzung durch die Bevölkerung.
Im August 2014 zerstörte der IS im Zuge des Genozids an den Yazidi unter anderem den Mam Rashan Schrein und vertrieb den Stamm in andere Gebiete des Irak.
Durch den Wiederaufbau soll nicht nur den teilweise zurückgekehrten Yazidi ein Ort zurückgegeben werden, der Wiederaufbau ist auch ein Zeichen für den Respekt von Minderheiten, denen Gleichheit und Anerkennung in der Vergangenheit verwehrt blieb.
In der traditionellen japanischen Kultur bieten Badehäuser Platz für Entspannung und Begegnung. Das Inari-yu Badehaus in Tokyo ist eines der wenigen verbliebenen seiner Art.
Ziel ist, es zu restaurieren und weiterhin für die japanische Bevölkerung sowie Touristen zugänglich zu machen. So will der WMW zum Erhalt der traditionellen japanischen Kultur beitragen.
Vor mehr als 2000 Jahren erleichterte der Canal Nacional in Mexiko-Stadt den Transport von Gütern auf dem Wasserweg. In der heute dichtbesiedelten Stadt ist er ein Zufluchtsort für Pflanzen und Tiere geworden.
Die Anwohner organisieren sich seit Jahren, um den Canal Nacional zu pflegen und verschiedene Freizeitaktivitäten anzubieten. Um ihn auf lange Sicht zu erhalten, spendet der WMW Geld.
In Iwamatsu auf der japanischen Insel Shikoku stehen noch einige Gebäude aus der Zeit von 1868-1911 und früher. Durch sinkende Geburtsraten und eine steigende Anzahl an älteren Menschen leert sich die Stadt und die Häuser verfallen.
Traditionell wurden in Myanmar Häuser auf Stelzen gebaut, die den Status des Hausbesitzers verdeutlichten. Heute wollen die Landwirte stattdessen jedoch moderne Häuser bewohnen um mehr Komfort zu haben.
Der Choijin Lama Tempel in der Mongolei wurde zwischen 1904 und 1908 erbaut und diente dem herrschenden König als offizielles Orakel. Nach der Unterdrückung des Buddhismus bis 1990 erfreut er sich nun steigender Anhänger.
Buddhismus ist wieder Teil der mongolischen Nationalität. Internationale Experten haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Choijin Lama Tempel zu erhalten und den Museumsrat der Mongolei zu unterstützen.
Die Kathmandu-Ebene in Nepal beherbergt mehre heilige Chaityas, Schreine, die das Volk der Newar anbetet. Chaityas wurden ursprünglich im Gedenken an Verstorbene errichtet, sind heute aber öffentliche Plätze.
Damit treten Sie in Konkurrenz um wertvolle Bauplätze, die immer knapper werden. Besorgte Anwohner machen sich für die Erhaltung der kleinen und größeren Schreine stark.
Etwas außerhalb von Lahore in Pakistan befindet sich das historisch-urbane Anarkali. Die Stadt wuchs in den vergangenen 70 Jahren um das zehnfache, weshalb es immer weniger öffentliche Plätze gibt und die historische Bebauung verloren geht.
Ein Projekt will mit Hilfe von Kunststudierenden das kulturelle Vermächtnis erhalten, Begegnungsstätten errichten und so in der Stadt bedeutende Plätze schaffen.
Mehr als vier Millionen Touristen strömen jährlich zum Macchu Picchu in Peru. Die Urubamba Ebene, in der mehr als 10.000 Menschen leben und in der indigene Kultur gelebt wird, soll nun einem Flughafen weichen.
Dabei würden Inca-Ruinen aus dem 15. Jahrhundert zerstört. Dieses Vorhaben sollte nicht nur verhindert werden, auch sollte nachhaltiger Tourismus gefördert werden, um die kulturellen Bauwerke zu schützen.
Die Kindler Kapelle mit Friedhof im polnischen Pabianice nahe Łódź wurde 1909 fertiggestellt und vom deutschen Industrialisten Rudolf Kindler finanziert, der die zweitgrößte Textilfabrik der Stadt führte.
Immer mehr Menschen ziehen aus dem kleinen Ort und die Kapelle musste 2008 aufgrund ihres schlechten Zustands schließen. Wie zuvor soll sie nun jedoch wieder zum Platz für Kunst und Anwohner werden.
Die Bears Ears in Utah, USA, sind ein kulturelles Heiligtum für viele der indigenen Stämme. Nachdem Präsident Trump die von Präsident Obama deklarierte Fläche deutlich verkleinerte, dürfen dort Straßen gebaut und Landwirtschaft betrieben werden.
Auch Öl- und Gasbohrungen sind erlaubt, doch auch der Massentourismus setzt den Bears Ears zu. Mit der Aufnahme in die Liste, nimmt der WMW den Ruf der indigenen Bevölkerung ernst und bittet die Regierung, ihre Pläne zu überdenken um heilige Plätze zu erhalten.
Heute sieht es unspektakulär und verfallen aus: Das Woolworth-Gebäude in San Antonio im US-amerikanischen Bundesstaat Texas schrieb am 1. Februar 1960 Geschichte, als vier afroamerikanische Studenten auf ihren Plätzen sitzen blieben, obwohl sie nicht bedient wurden.
Es folgten eine Vielzahl an Demonstrationen, bis am 16. März desselben Jahres Woolworth eines der ersten sieben Geschäfte wurde, in dem auch Afroamerikaner bedient wurden. Es steht neben dem Alamo Plaza, auf dem Geschichte des Bürgerrechts geschrieben wurde. Beide Kulturstätten sollen nun zu informativen Mahnmalen werden.
Der historische Kern von Aguirre auf Puerto Rico bildete sich einst um die zweitgrößte Zuckermühle des Landes. Die Hurrikans Irma und Maria verwüsteten die Stadt im Jahr 2017.
Die traditionellen jüdischen Häuser in Bukhara, Usbekistan stehen seit der Auflösung der Sowjetunion 1991 leer und zerfallen nach und nach. Da damals der größte Handelspartner wegfiel, wanderten die dort ansässigen Juden nach New York und Israel aus.
Einige der Häuser mussten bereits neuen Häusern weichen. Um die Häuser wertschätzend und sensibel umzugestalten und weiterhin bewohnbar zu machen, gibt es verschiedene Initiativen, die der World Monuments Watch unterstützt.