Verlassenes Craco - wenn der Mensch geht und die Filmcrew kommt
Wenn die Einwohner gehen, kommen die Regisseure. Zumindest gilt das für so manche verlassene Stadt in Italien. Craco ist eine Geisterstadt, deren beeindruckende Kulisse Hollywood und Filmfans in die Basilikata lockt.
Craco: Eine Geisterstadt?
Geisterstädte sind per Definition verlassen, haben es aber an sich genau das nicht zu sein. Denn die meist unheimlichen Orte ziehen Touristen und nicht selten auch Filmschaffende an.
So geschehen im italienischen Craco, dessen Bewohner längst verschwunden sind und das doch wie aus einem Märchenbuch zu sein scheint.
Unweit von Matera, der italienischen Kulturhauptstadt 2019, liegt Craco. Die Gemeinde in der Basilikata wurde zwischen 1959 und 1972 immer wieder von Erdrutschen heimgesucht und zerstört.
Man zog die Notbremse und entschied sich dazu, die Bevölkerung zu evakuieren. Weit mussten die Einheimischen nicht gehen: Im Tal entstand die neue Siedlung "Craco Peschiera". Doch was geschah mit dem alten Craco und dessen Altstadt?
Hollywood kam, sah und drehte in Craco
Filmfans ahnen es vielleicht. Hollywood entdeckte die Ruinen für sich und verwandelte das ehemalige Dorf, das auf 1300 Jahre Geschichte zurückblicken kann, in eine Filmkulisse. So drehte beispielsweise Marc Forster (50) hier einige Szenen für den Bond-Streifen "Ein Quantum Trost".
Auch Mel Gibson (63) sah Potential in Craco und nutzte das historische Ambiente für sein Drama "Die Passion Christi", ebenso wie der Italiener Francesco Rosi, der Teile von "Christus kam nur bis Eboli" hier drehte.
Grund genug für Filmfans die Mindestspende von zehn Euro zu bezahlen und mit einer "Craco Daily Card" auf Entdeckungstour zu gehen, zumindest in Teilen.
Wer weitere Gebäude, den Burgturm und das Kloster von San Pietro besichtigen möchte, muss 15 Euro auf den Tisch legen.