
Blinde Frauen können Brustkrebs früher ertasten
Laut neuer Studien können sehbehinderte Menschen Brustkrebs sogar noch früher ertasten als Ärzte – ein wichtiger Meilenstein für die Krebsvorsorge.
Blinde Frauen können Brustkrebs früher ertasten
Laut neuer Studien können sehbehinderte Menschen Brustkrebs sogar noch früher ertasten als Ärzte – ein wichtiger Meilenstein für die Krebsvorsorge.
Im Rahmen des Projekts "Discovering Hands" werden blinde und sehbehinderte Frauen in der Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt.
Studien zeigen, dass diese Frauen doppelt so viele Knoten ertasten können wie sehende Ärzte.
Die Tastuntersuchung ermöglicht es, Veränderungen im Brustgewebe ab einer Größe von sechs Millimetern zu erkennen.
Eine Studie aus Indien ergab, dass die Tastuntersuchung nur in einem Prozent der Fälle bösartige Gewebsveränderungen in der Brust nicht erkannte.
In Österreich wurden ähnlich gute Ergebnisse erzielt. Hier stehen die Tastuntersuchungen bereits als zusätzliche Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs zur Verfügung.
Derzeit sind in Österreich drei speziell geschulte Frauen als Medizinisch-Taktile Untersucherinnen (MTU) tätig, drei weitere befinden sich in der Ausbildung.
Die Untersuchung findet in Arztpraxen statt und dauert etwa 45 Minuten.
Sie kann eine Mammografie nicht vollständig ersetzen, bietet jedoch eine wichtige Ergänzung.
Besonders junge Frauen, die noch nicht alt genug für das Früherkennungsprogramm sind, sowie ältere Frauen, die keine Mammografie durchführen lassen möchten, könnten von dieser Art der Untersuchung profitieren.
So könnte eine Sehbehinderung künftig eingesetzt werden, um Brustkrebs möglichst früh festzustellen und dadurch auch erfolgreicher zu bekämpfen.