
Trotz Aufsicht sterben jedes Jahr Menschen bei Badeunfällen. Eine Künstliche Intelligenz hat inzwischen gelernt, wie sie dazu beitragen kann, solche Unfälle zu verhindern und für schnellere Rettung zu sorgen.
Trotz Aufsicht sterben jedes Jahr Menschen bei Badeunfällen. Eine Künstliche Intelligenz hat inzwischen gelernt, wie sie dazu beitragen kann, solche Unfälle zu verhindern und für schnellere Rettung zu sorgen.
Wenn die Temperaturen wieder kräftig steigen, füllen sich auch die Freibäder. Nicht nur an den Wochenenden oder zur Ferienzeit herrscht in großen Badeanstalten viel Andrang. Gleiches gilt natürlich auch für viele Hallenbäder bei Hochbetrieb.
Oftmals kann es so voll werden, dass die Badeaufsicht an ihre Grenzen kommt. Den Überblick zu behalten und alle Gäste gleichzeitig auf dem Schirm zu haben, ist eine große Herausforderung und manchmal selbst mit mehr Personal am Beckenrand nicht vollständig zu schaffen.
In Wiesbaden hat ein Schwimmbad für genau diese Herausforderung eine tatkräftige Unterstützung in Form einer KI. Diese überwacht seit 2020 die schwimmenden Gäste im Becken und sucht nach möglichen Gefahren. Nach heutigem Stand hat sich der Algorithmus weiterentwickelt und etwas Entscheidendes dazugelernt.
Am Anfang kam es noch zu etlichen Fehlalarmen, denn die KI erkannte so manchen Badegast, der fröhlich im Wasser plantschte, als ertrinkende Person. Doch über die letzten Jahre erhielt die lernfähige KI viel Training, sodass sie Unfälle und Gefahrensituationen präziser erkennt.
Hat der Algorithmus ein Bewegungsmuster als ertrinkende Person erkannt, meldet die KI den Alarm an die zuständige Badeaufsicht weiter. Diese entscheidet dann, ob Handlungsbedarf besteht.
Letztlich ersetzt die KI also kein Personal, sondern kommt diesem zur Hilfe. Denn bei einem Notfall kommen Rettungskräfte zum Einsatz, die dann die Person aus dem Wasser ziehen, das übernimmt bislang natürlich noch kein Algorithmus.
Die KI stammt dabei von einem israelischen Start-Up und funktioniert datenschutzkonform, da die Technik nicht die Personen identifiziert, sondern lediglich ihre Konturen und Bewegungsmuster aufzeichnet.
Das Wiesbadener Schwimmbad möchte nun auch weitere Becken mit der KI ausstatten, allerdings sind die Kosten dafür bislang noch sehr hoch. Und echte Menschen sind ohnehin unentbehrlich, wenn es um Sicherheit und Lebensrettung geht. Badepersonal muss sich also keine Sorgen machen, dass eine neue Technik ihnen den Job wegnimmt, sondern kann sich über die hilfreiche Assistenz freuen, die ihre Arbeit erleichtert.
Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im vergangenen Jahr mindestens 355 Menschen in Deutschland ertrunken. Damit hat sich die Zahl der Todesfälle auf 56 gegenüber dem Vorjahr erhöht. Vor allem Männer zwischen 51-60 Jahren waren unter den Todesopfern am häufigsten vertreten. Die meisten Menschen ertrinken zwar in Flüssen und Seen, doch auch in Schwimmbädern hat die Zahl der tödlichen Badeunfälle letztes Jahr zugenommen.