Auch im neuen Jahr gehen zahlreiche Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße. Zehntausende Menschen haben in der ersten Januarwoche bundesweit gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert - oft bei nicht genehmigten sogenannten Spaziergängen. Überwiegend bleibt es friedlich, in mehreren Bundesländern kommt es jedoch zu Ausschreitungen.
In München haben am 6. Januar nach Polizeiangaben rund 3000 Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Rund 1000 Polizisten waren im Einsatz, die dabei auch "unmittelbaren Zwang" anwenden.
In Hamburg waren zuletzt 11.500 Impfgegner und Corona-Skeptiker auf die Straße gegangen.
Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen und Polizisten standen sich am zweiten Weihnachtstag 2021 in Schweinfurt gegenüber. Rund 2500 Personen nahmen an den Protesten teil. Dabei geriet ein vierjähriges Kind in eine Pfefferspraywolke, nachdem die Mutter versuchte, eine Absperrung zu durchbrechen. Gegen die Mutter wurde Anzeige erstattet.
Demonstranten und Polizisten stehen in der Mannheimer Innenstadt. Trotz eines Verbots zogen in Mannheim Mitte Dezember 2021 nach Schätzungen der Polizei bis zu 2000 Menschen ohne Masken und ohne Abstand durch die Stadt.
Menschen protestieren in Amsterdam bei einer verbotenen Demonstration gegen die Corona-Politik. Die Niederlande befinden sich derzeit in einem harten Lockdown, der noch bis mindestens Mitte Januar dauern soll.
In Italien protestierten die Demonstrierenden in erster Linie gegen den Grünen Pass für Geimpfte und Genesene. Nur mit diesem erhalten Italienerinnen und Italiener seit dem 6. August 2021 Zugang in geschlossene Räume wie Restaurants, Museen, Kinos und Schwimmbäder. Die Demonstrationen in Griechenland richteten sich gegen die dortige Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Nach einer friedlichen Kundgebung warfen Demonstrierende dort Brandsätze und Steine auf Einsatzkräfte.
Neben weiteren Protesten in den Niederlanden kam es auch in Deutschland, Österreich und Belgien Anfang 2021 zu Demonstrationen. Im Bild sehen Sie den "Corona-Spaziergang" in Wien. Hier musste die Polizei wegen Verstößen gegen die Abstandsregeln eingreifen.
Gegner der Corona-Maßnahmen radikalisieren sich immer weiter. Seit Herbst 2021 kam es in einigen Foren von Impfgegnern und Corona-Leugnern vermehrt zu Tötungsaufrufen gegen Ministerpräsidenten. Bereits auf einer Demonstration im November 2020 in Leipzig wurden Wissenschaftler und Politiker als Sträflinge gezeigt.
Am 29. August 2020 protestierten in Berlin mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Breite Kritik gab es an der Unterwanderung durch rechte Gruppierungen. Wegen Verstößen gegen Abstands- und Hygieneregeln wurde die Demo schnell aufgelöst. Einige Rechtsextremisten versuchten später, den Reichstag zu stürmen. Auch im vergangenen Jahr kam es in Berlin zu erneuten Corona-Protesten mit mehreren Tausend Demonstranten, die einem Aufruf der "Querdenken"-Bewegung folgten.
