
Der Afghanistan-Konflikt
Afghanistan ist seit Jahrzehnten Schauplatz von Gewalt und Unterdrückung, dabei war das Land einst eine blühende Kultur. Wie ist es dazu gekommen?
Der Afghanistan-Konflikt
Afghanistan ist seit Jahrzehnten Schauplatz von Gewalt und Unterdrückung, dabei war das Land einst eine blühende Kultur. Wie ist es dazu gekommen?
Von 1933 bis 1973 regierte König Sahir Shah das Land. Der Monarch verfolgte einen vergleichsweise freiheitlichen und offenen Kurs, Frauen durften ohne Verschleierung unterwegs sein. Während eines Auslandsaufenthaltes wurde Shah von seinem Cousin entmachtet, es sollte eine kommunistische Regierung installiert werden.
Um das instabile kommunistische Regime zu stützen, marschierte die Sowjetunion 1979 in Afghanistan ein. Auf der Gegenseite kämpften die zahlreiche Guerilla-Gruppen, die unter dem Begriff Mudschahidin zusammengefasst wurden, und unter anderem von den USA mit Waffen und Propaganda-Material unterstützt wurden.
1989 zog die Rote Armee aus Afghanistan ab, zurück blieb ein zerstörtes Land ohne staatliche Strukturen. Immer noch tobte ein Bürgerkrieg, in dem die Taliban immer aktiver wurden.
Ab etwa 1996 übernahmen die Taliban die Macht und errichteten einen streng religiösen Staat, in dem Frauen und Andersdenkende verfolgt und oftmals getötet werden.
Ein führender Kopf der Taliban ist Osama bin Laden, der während des Krieges in Pakistan radikalisiert wurde.
Am 11. September 2001 verüben die Taliban die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon. Die USA vermuten Bin Laden als Drahtzieher.
In Folge der Anschläge ziehen die USA in den Krieg gegen die Taliban in Afghanistan. Ziel ist es, Bin Laden zu finden. Gemeinsam mit der Nordallianz werden die Taliban zurückgedrängt, eine afghanische Regierung wird eingesetzt und der Wiederaufbau des Landes vorangetrieben. 2011 wird schließlich Osama bin Laden gefunden und getötet.
Ab 2002 war auch die Bundeswehr in Afghanistan präsent, vor allem im Norden. Seit 2014 wurden vor allem die örtlichen Kräfte ausgebildet und unterstützt.
US-Präsident Joe Biden zog die US-Streitkräfte kurz nach seinem Amtsantritt aus Afghanistan zurück, auch der Bundeswehr-Einsatz dort endete im Juni 2021.
Schon kurz nach dem Rückzug der westlichen Kräfte starteten die Taliban eine Offensive, bei der sie schnell auch die Hauptstadt Kabul eroberten. Alle Afghanen, die nicht nach den strengen muslimischen Regeln der Taliban leben möchten oder vorher mit den ausländischen Stellen zusammengearbeitet haben, schweben in akuter Lebensgefahr. Am Flughafen kam es zu dramatischen Szenen bei dem Versuch, möglichst viele Menschen zu evakuieren.