Gehaltskürzung abgelehnt: Brose-Kapitän Harris als schwarzes Schaf
Gehaltskürzung abgelehnt: Brose-Kapitän Harris als schwarzes Schaf
Köln (SID) - Ausgerechnet der Kapitän schert aus: Als einziger Profi von Basketball-Bundesligist Brose Bamberg hat sich Elias Harris offenbar geweigert, wegen der Coronakrise auf die Hälfte seines Gehalt zu verzichten. "Sehr enttäuscht bin ich darüber, dass unser Kapitän Elias Harris seiner Vorbildrolle nicht gerecht wird und als einziger die Vereinbarung abgelehnt hat", sagte Bambergs Aufsichtsratsvorsitzender Michael Stroschek in einer Vereinsmitteilung.
Elias Harris wehrte sich juristisch gegen diese Behauptung. "Das Statement über meinen Mandanten ist inhaltlich falsch", teilte sein Anwalt Marcel Lesser mit, "mein Mandant ist gerne dazu bereit, auf Teile seines Gehalts zu verzichten. Es muss dabei aber fair ablaufen. Dass unser Mandant für ein rechtmäßiges Verhalten öffentlich an den Pranger gestellt wird, ist eine schwerwiegende Verletzung seines Persönlichkeitsrechts und des Arbeitsvertrages." Zu welchem Gehaltsverzicht Harris bereit sei, und wie eine faire Behandlung aussehen solle, teilte Lesser dem SID nach einer Anfrage nicht mit.
Harris Teamkollegen hatten nach einem Gespräche mit Stroschek und Geschäftsführer Arne Dirks geschlossen einer 50-prozentigen Kürzung ihrer Bezüge zugestimmt. Dies gilt auch für den Trainerstab. Wie lange die Maßnahmen gelten sollen, ließ der Verein offen. Die Bundesliga-Saison ist bis zum 30. April ausgesetzt, eine Entscheidung über die Fortsetzung der Spielzeit wurde noch nicht getroffen.
Bamberg schickte zudem zwecks Kostensenkung die Belegschaft des neunmaligen Meisters in Kurzarbeit. Gute Kunde gab es im Gegenzug vom Hauptsponsor. Brose wird die finanzielle Unterstützung für den Verein trotz eigener wirtschaftlicher Einschnitte nicht kürzen. Laut Dirks erfahre der Klub "ein hohes Maß an Unterstützung und Hilfsbereitschaft".