Ohne Schröder: Basketballer kämpfen als "Kollektiv" um Tokio
Ohne Schröder: Basketballer kämpfen als "Kollektiv" um Tokio
Ohne NBA-Profi Dennis Schröder spielen die deutschen Basketballer beim Olympia-Qualifikationsturnier in Split/Kroatien um das Ticket Tokio.
Köln (SID) - Der Regisseur sitzt vor dem Bildschirm, das Kollektiv soll es richten: Ohne NBA-Profi Dennis Schröder spielen die deutschen Basketballer beim Olympia-Qualifikationsturnier in Split/Kroatien ab Dienstag um das Ticket Tokio (23. Juli bis 8. August). "Wir werden jetzt natürlich noch enger zusammenrücken müssen", sagte Bundestrainer Henrik Rödl nach dem Aus für Schröder dem SID.
Der derzeit beste deutsche Spieler kann wegen der enormen Versicherungskosten nicht auflaufen. Schröder ist vertragslos, die Summe orientiert sich am Marktwert - der liegt bei 70 bis 100 Millionen Dollar. "Es ist schade, dass er nicht dabei sein kann", so Rödl (52): "Wir werden jetzt versuchen, mit der Mannschaft, die da ist, das Beste rauszuholen."
Schröders designierter Ersatzmann Maodo Lo will die Last auf möglichst viele Schultern verteilen. "Ich sehe das nicht als meine Aufgabe, die Mannschaft alleine zu tragen", sagte der 28-Jährige von Meister Alba Berlin. Das Team müsse "als Kollektiv zusammenspielen, mit Energie, mit Enthusiasmus. Die Chance ist da."
Die Mission hat es in sich. Sechs Nationen spielen zunächst in zwei Dreiergruppen. Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) trifft am Dienstag auf Mexiko und am Donnerstag (beide 16.30 Uhr/kostenfrei bei MagentaSport) auf Russland. Zwei Teams kommen ins Halbfinale, nur der Turniersieger fährt nach Tokio (23. Juli bis 8. August). In der Parallelgruppe stehen Gastgeber Kroatien, Brasilien und Tunesien.
"Das ist ein sehr gefährlicher Gegner, eine erfahrene Mannschaft. Wir werden alle Hände voll zu tun haben, um diese Mannschaft zu schlagen", sagte Rödl am Montag mit Blick auf das Auftaktspiel gegen Mexiko: "Die haben sehr, sehr gute Werfer. Das kann ein sehr langer Abend werden."
Rödl setzt auf neun Spieler, die bei der enttäuschen WM 2019 in China (18. Platz) dabei waren. Damals hatte der Trainer kein Ziel ausgegeben, auch diesmal ist er zurückhaltend: "Was dabei rauskommt, darüber kann man noch gar nicht spekulieren."