Weiss teilt Hörmann-Sorge: Erhebung über Finanznöte der Verbände wichtig
DOSB: Verbändegruppen fordern weitere Aufklärung
Berlin (SID) - Ingo Weiss, Sprecher der Spitzenverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), hat die Sorgen von DOSB-Präsident Alfons Hörmann um die Vielfalt des deutschen Sports geteilt. Die Coronakrise mache allen Verbänden und Sportarten enorm zu schaffen, sagte Weiss dem SID.
"Ich stimme Herrn Hörmann absolut zu, weil der Sport ein Abbild der Gesellschaft ist, dem es wie anderen Bereichen auch sehr schlecht geht, und weil wir um die Vielfalt des Sports kämpfen müssen", sagte der erfahrene Funktionär.
Weiss, auch Präsident des Deutschen Basketball Bundes (DBB), erklärte, dass der DOSB derzeit eine Erhebung über die Finanznöte der Verbände erstellt, von der nach den Osterferien erste Ergebnisse vorliegen würden. "Dann wissen wir ungefähr, um welche Summen es sich handelt. Das hilft uns, wenn wir die Probleme angehen wollen", sagte der 56-Jährige.
Einige Bundesländer wie NRW und Hessen hätten bereits Hilfen in Aussicht gestellt. Neben den Verbänden benötigten aber auch einzelne Athleten, Trainer oder auch Betreuer sowie auch Einrichtungen wie Olympia- und Bundesstützpunkte Unterstützung. "Das Spektrum der Sorgen ist breit", sagte Weiss, der an dem Punkt die gute Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium (BMI) lobte.
Der Verbandssprecher verwies darauf, dass die Probleme von Sportart zu Sportart und von Verband zu Verband unterschiedlich seien. "Die American Footballer haben schon große Probleme, wenn im Oktober ihr Final-Four abgesagt wird. Bei uns im Basketball reißen die Ausfälle der Länderspiele und des Supercups große Löcher", so Weiss.
Vor allem Absagen und Verlegungen geplanter Events würden die Verbände empfindlich treffen. "Deshalb muss genau beobachtet werden, welche Einbußen die Vermarktungs- und Eventagenturen der Verbände haben", sagte Weiss.