Hoeneß gibt sich im Streit mit Breitner unversöhnlich
Hoeneß stellt erstmals Zukunft beim FC Bayern infrage
München (SID) - Dieser Fall sei "ganz schwierig, das ist ja kein Problem von vier Wochen, sondern von fünf Jahren. Deshalb kann ich ihnen keine Zusagen machen", entgegnete der Präsident von Bayern München bei einem Fanklub-Besuch am Sonntag in Forchheim einem Anhänger, der Hoeneß gebeten hatte, sich mit Breitner auszusprechen.
Schon bei der Jahreshauptversammlung der Bayern am Freitagabend hatte Hoeneß betont, dass es kein Zurück gebe: "Ich werde zu dem Thema nix mehr sagen, ich habe mit Paul Breitner gebrochen, als ich aus dem Gefängnis kam - und das war's für mich."
Rudi Völler ergriff im Konflikt nun Partei für Hoeneß. "Ich bin in diesem Fall auf der Seite von Uli Hoeneß", betonte der Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen im Interview mit der Bild am Sonntag.
"Bei aller Wertschätzung für seine Leistungen als Spieler hat Paul Breitner in den 80er-, 90er- Jahren als Zeitungskolumnist so viele Leute verletzt - das war mitunter menschenverachtend", fügte Völler an. Deshalb könne er Hoeneß durchaus verstehen, "wenn er gerade den Paul nicht als moralische Instanz akzeptiert".
Der frühere Bremer und Wolfsburger Manager Klaus Allofs hofft trotz der verfahrenen Situation dennoch auf ein Einlenken. "Man mag es natürlich nicht, wenn Querschläger kommen, vor allem von ehemaligen Spielern. Aber Uli sollte schon mehr Toleranz zeigen und milder sein. Paul Breitner hat seine Verdienste", sagte Allofs bei "Wontorra - der Fußball-Talk" bei Sky Sport News HD.
Zuletzt hatte schon Franz Beckenbauer auf eine Versöhnung der beiden Kontrahenten gehofft. "Ich wünsche mir, dass sich die beiden wieder zusammenraufen. Das sollte doch möglich sein zwischen zwei erwachsenen Menschen", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern in Bild und stellte sich sogar als "Vermittler" zur Verfügung.
Das Verhältnis der einst dicken Kumpels Hoeneß und Breitner ist schwer belastet. Nachdem Breitner zuletzt heftige Kritik an Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach deren umstrittener Pressekonferenz geübt hatte, reagierte der Klub mit dem Ausschluss Breitners, der daraufhin "meine zwei Ehrenkarten, die ich als Ehrenspielführer auf Lebenszeit besitze", zurückschickte.